Das Thema Corona lässt viele Menschen nicht los: Zahlreiche an Corona Erkrankte kämpfen auch nach einem Vierteljahr noch mit gesundheitlichen Folgen. Nach neuen Lösungsansätzen für Post Covid haben die Debeka als größte Private Krankenversicherung und die Charité – Universitätsmedizin Berlin gesucht: Sie wollen mit einem neuen Versorgungsangebot betroffenen Menschen helfen.
Was ist der Unterschied zwischen Long Covid und Post Covid?
Manche Corona-Patienten sind nach einer überstandenen Covid-19-Infektion auch mit negativem Testergebnis nicht beschwerdefrei. Sie leiden unter Atembeschwerden, Husten, Erschöpfung, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Konzentrationsproblemen und anderen Beschwerden, die auf die Corona-Infektion zurückzuführen sind. Das bezeichnet man als Long Covid. Dauern die Beschwerden länger als zwölf Wochen an, spricht man von Post Covid.
Wie viele Menschen leiden an Long Covid oder Post Covid?
Zehn Prozent der Erkrankten mit Symptomen haben vier Wochen nach der Genesung von einer Corona-Infektion noch Long-Covid-Beschwerden. Zwei Prozent leiden noch zwölf Wochen nach abgeklungener Infektion darunter. Das zählt dann zu Post Covid.
Erste Ergebnisse der Hilfe bei Long Covid
Für ihre Krankenvollversicherten, die nach einer Corona-Infektion noch mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen haben, bietet die Debeka bereits seit Juli 2021 das Versorgungsprogramm covidcare an.
Bis Anfang Mai 2022 nutzten dieses Angebot ca. 520 Versicherte. Erste Ergebnisse zeigen, dass etwa ein Viertel der Teilnehmer beim Start des Programms noch an Geruchs- und Geschmacksstörungen litt. Ebenfalls ein Viertel war noch arbeitsunfähig, knapp die Hälfte noch nicht sportlich belastbar. Fast die Hälfte fühlte sich ständig müde, etwa ein Drittel davon extrem erschöpft. Fast alle schafften körperlich im Alltag weniger als vor der Corona-Infektion.
Grundsätzlich minimierten sich während der Teilnahme an covidcare bei den meisten Versicherten ihre Probleme – und damit verbesserte sich deren Lebensqualität. Ein erheblicher Fortschritt ist bei der sogenannten körperlichen Rollenfunktion zu verzeichnen. So konnten die Teilnehmer ihrer täglichen Arbeit oder regelmäßigen Aktivitäten wieder nachgehen. Weitere Informationen zum Programm: www.debeka/covidcare
Lösungsansatz für Post-Covid-Probleme
Für ihre 2,5 Millionen privat Krankenversicherten, die auch nach mehr als zwölf Wochen noch mit Folgen einer Corona-Erkrankung zu tun haben, bietet die Debeka Krankenversicherung in Kooperation mit der Charité das Nachsorgekonzept RESTART an. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Erfassung der Post-Covid-Beschwerden anhand eines Online-Fragebogens sowie die anschließende medizinische Auswertung und Einschätzung durch das Diagnostik-Zentrum der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Das Ziel: komplexe Symptome einer Post-Covid-Erkrankung einzuordnen und einen geeigneten Behandlungsweg für die Versicherten zu finden. Sind weitere Behandlungen nötig, können sie durch den Haus- oder einen Facharzt am Heimatort oder auch in den jeweiligen Hochschulambulanzen der Charité in Berlin in Anspruch genommen werden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Fast 300.000 Verdachtsanzeigen auf COVID-19 als Berufskrankheit
Während die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im vergangenen Jahr weiter und damit unter das Niveau des Jahres 2019 sank, stiegen hingegen die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sind Flugstreichungen die neue Normalität in Europa?
Ende 2022 werden Flugtickets im Vergleich zum Vorjahr 21 Prozent teurer sein. Mehr Service bedeutet das für Reisende aber nicht. Im Gegenteil: Trotz verdoppelter Einnahmen sparen Airlines am Personal. Das Flughafen-Chaos bleibt.
Kalkulation der Riester-Renten: BDV fordert Überprüfung
Vermittler fordern schnellere Prozess-Digitalisierung
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Versicherungstarifrunde: 1.400 Beschäftigte in Baden-Württemberg im Warnstreik
Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungswirtschaft erhöhen die Beschäftigten den Druck: Rund 1.400 Angestellte legen in Baden-Württemberg die Arbeit nieder – mit klarer Botschaft an die Arbeitgeber vor der entscheidenden Verhandlungsrunde am 4. Juli.
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.