Ammerländer: Christine Lühr-Boekhoff ergänzt das Vorstandsteam

Vorstand der AV ab dem 01.08.22 (v. links): Gerold Saathoff (Vertrieb), Christine Lühr-Boekhoff (Finanzen, Controlling und Kapitalanlagen), Axel Eilers (Vorstandsvorsitzender) © Ammerländer Versicherung VVaG

Der Umsatz der Ammerländer Versicherung (AV) ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, ebenso die Zahl der Mitglieder. Ebenso entwickeln sich die Produkte, darunter die Hausrat- und die Fahrrad-Vollkaskoversicherung, trotz des engen Marktes sehr gut und das Geschäftsfeld hat sich vergrößert. Deshalb besteht der Vorstand ab dem 01. August 2022 auch aus drei Mitgliedern.

Christine Lühr-Boekhoff unterstützt als Vorständin Axel Eilers (Vorstandsvorsitzender) und Gerold Saathoff (Vorstand Vertrieb). Sie wird die Bereiche Finanzen, Controlling und Kapitalanlagen betreuen und spricht im Interview über den neuen Aufgabenbereich.

Frau Lühr-Boekhoff, Sie sind bereits seit 2007 bei der AV tätig, ab 2010 auf Führungsebene – etwa als Prokuristin und Abteilungsleiterin „Verwaltung Kapitalanlagen“. Wie fühlt sich für Sie nun der Wechsel in den Vorstand an?

Der Wechsel bedeutet für mich „Weiterentwicklung“ und weckt Begeisterung in mir. Und den Wunsch, aus dieser Position heraus noch mehr gestalten und bewegen zu können.

„Verantwortung – Handlungsspielraum – Motivation“: Wie schauen Sie auf ihre neue Funktion?

Die drei Begriffe sind aus meiner Sicht eng miteinander verwoben. Zum einen habe ich großen Respekt vor der gestiegenen Verantwortung – gegenüber dem Unternehmen und unseren Mitarbeitenden. Zum anderen hafte ich als Vorständin persönlich. Gleichzeitig motiviert mich die Aussicht auf einen größeren Handlungsspielraum. Ich möchte meine Kompetenzen und Sichtweisen noch stärker als bisher einbringen. Wer mich kennt, weiß, dass ich Dinge gerne aktiv mitgestalte. Für unser Unternehmen und im „Team Vorstand“. Diese Vision motiviert mich ungemein.

Welche Bereiche werden Sie als Vorständin verantworten und welche Ziele verfolgen Sie?

Ich werde wie bisher „meine“ Fachbereiche Finanzen, Controlling und die Verwaltung der Kapitalanlagen verantworten sowie das Meldewesen und die Eigenmittelsteuerung. Hier liegen meine fachlichen Kompetenzen und Stärken, hier fühle ich mich am richtigen Platz.

Zu meinen Zielen: Ich möchte positive Impulse für die Unternehmensentwicklung setzen. Konkret bedeutet das am Beispiel unserer Kapitalanlagestrategie, dass diese weiter verantwortungsvoll und auskömmlich gestaltet wird. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit und die ESG-Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung möchte ich hier stärker in den Fokus nehmen. Nach innen wie nach außen. Dabei ist mir wichtig, meine Ziele transparent zu machen, um das Team mitzunehmen und zu motivieren.

2021 betrug der Anteil von Frauen in den Vorständen von großen Versicherungen in Deutschland 13,2 Prozent. 2006 lag er bei 2,5 Prozent. Wie werten Sie diese Entwicklung?

Das ist leider immer noch viel zu wenig. Wobei ich keine Befürworterin einer „Frauenquote“ bin. Mein eigener Werdegang hier im Unternehmen zeigt, das sich Beruf und Familie – trotz aller Herausforderungen – vereinbaren lassen. Und auch eine „Karriere“ möglich ist. Dazu braucht es Vorgesetzte, die deine Lebenssituation verstehen, die entsprechenden Arbeitsbedingungen schaffen und so den Weg ebnen. Letztendlich profitieren beide Seiten davon. Also eine „Win-Win-Situation“ für Unternehmen wie für Mitarbeitende. Ich werde daher meinen neuen Handlungsspielraum nutzen, um insbesondere die Kolleginnen bei ihrer persönlichen Karriereplanung bestmöglich zu unterstützen.

Was macht Sie als Führungskraft aus? Was ist Ihnen beim Thema Teamführung wichtig?

Ich bin gut darin, vernetzt und ganzheitlich zu denken. Außerdem kann ich Menschen dort „abholen“, wo sie gerade „stehen“. Beides erleichtert abteilungsübergreifendes Arbeiten und die Zusammenarbeit im Team. Transparente Kommunikation ist mir auch sehr wichtig. Nur so kann mein Team meine Visionen verstehen und mich darin unterstützen. Ich habe einige Fortbildungen zum Thema „Führung“ gemacht und bin eine Freundin von „stärkenbasierter Aufgabenverteilung“. Die Aufgaben werden also von dem Menschen im Team übernommen, der sie am besten erledigen kann. Er oder sie ist darin zufrieden, motiviert und erfolgreich. Also eine „Win-Win-Situation“. Denn jede Führungskraft ist nur so gut wie ihr Team. Und jede*r Mitarbeitende trägt zum Gesamterfolg unseres Unternehmens bei. Das führe ich mir immer wieder vor Augen.

Die AV ist anders. Aber darüber wird – typisch norddeutsch – selten geredet. Vielleicht möchten Sie die Besonderheiten und Vorteile der AV beschreiben?

Im Unterschied zu einem großen Konzern geht es bei uns im besten Sinne „familiär“ zu. Hier zählt noch der/die Einzelne und wird als Persönlichkeit „wahrgenommen“. Trotz des schnellen Wachstums sind die Entscheidungswege nach wie vor kurz. Und auch der Vorstand ist nahbar geblieben. Diese flachen Strukturen haben es mir – seit meinem Einstieg vor 15 Jahren – ermöglicht, meine Kompetenzen einzubringen und die Entwicklung des Unternehmens in meinen Bereichen mitzugestalten.