Spectrum Markets, der paneuropäische Handelsplatz für verbriefte Derivate, hat seine SERIX-Stimmungsdaten für europäische Privatanleger für den Monat Februar veröffentlicht. In diesem Monat war das Interesse an sicheren Anlagen wie Gold angesichts der erwarteten Volatilität nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine besonders groß. Aber auch Öl war im Fokus der Anleger.
Eine Flut von Long- und Short-Trades auf diese Underlyings führte dazu, dass sich die drei SERIX-Indikatoren für den gesamten Monat in der Nähe des neutralen Bereichs einpendelten, obwohl es unmittelbar nach der Nachricht über die Invasion einen deutlichen Ausschlag nach oben gab. Der SERIX für Gold bewegte sich von einem rückläufigen Wert von 91 am 23. Februar auf einen deutlich positiven Wert von 111 am nächsten Tag. In ähnlicher Weise stieg Brent im selben Zeitraum von 96 auf 107 und WTI von 98 auf 108 am 25. Februar, um dann etwas später seinen Höchststand zu erreichen.
Für den gesamten Februar erreichten Brent und WTI einen Durchschnittswert von 96 beziehungsweise 101, während Gold mit einem SERIX von 97 den zweitniedrigsten Wert des Monats verzeichnete. Dies hat seine Gründe in Gewinnmitnahmen und der Absicherung anderer Positionen. Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum Markets erklärt, dass am am 24. Februar, dem Tag, an dem russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, verzeichneten ein starker Anstieg der Handelsaktivität mit Turbo-Optionsscheinen von Privatanlegern in ganz Europazu verzeichnen war:
Die Zahl der Transaktionen mit Instrumenten, die an Öl-Futures gekoppelt sind, hat sich im Vergleich zum Vortag etwa verdoppelt, während die Transaktionen in Turbos auf Gold viermal so hoch waren, was angesichts der Attraktivität von Gold als traditionellem sicheren Hafen in Zeiten militärischer Konflikte nicht überrascht.
Die Stellung Russlands auf den internationalen Energiemärkten in Verbindung mit der Ankündigung umfangreicher Sanktionen habe dazu geführt, dass Öl-Futures in dem Konflikt eine wichtige Rolle spielen und eindeutig einen großen Teil der Handelsaktivitäten der Privatanleger ausmachen, fügt Hall hinzu.
Im Februar wurden 91,9 Millionen verbriefte Derivate auf Spectrum gehandelt, wobei 39,3 Prozent der Transaktionen außerhalb der traditionellen Handelszeiten (das heißt zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ) stattfanden. 88 Prozent der gehandelten Derivate bezogen sich auf Indizes, 4,5 Prozent auf Währungspaare, 5,9 Prozent auf Rohstoffe und 1,6 Prozent auf Aktien, wobei die drei meistgehandelten Basiswerte der DAX 40 (28,5 Prozent), der NASDAQ 100 (15,3 Prozent) und der S&P 500 (15,2 Prozent) waren.
Betrachtet man die SERIX-Daten für die drei wichtigsten zugrunde liegenden Basiswerte, so blieben der NASDAQ 100 und der DAX 40 relativ unverändert bei 101 beziehungsweise 100. Der S&P 500 ging dagegen leicht zurück, von 102 auf 99, und geriet damit erneut in die Abwärtszone.
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