Stresstest: EIOPA veröffentlicht Ergebnisse 2021

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Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat am 16. Dezember 2016 die Ergebnisse ihres Stresstests 2021 für Versicherungsunternehmen veröffentlicht. Demnach hat sich die europäische Versicherungsbranche auch in einem Stressszenario als grundsätzlich robust erwiesen.

In den Stresstest einbezogen waren 43 große europäische Versicherungsgruppen, darunter fünf aus Deutschland (Allianz, Münchener Rück, HDI, R+V und Alte Leipziger-Hallesche), sowie ein Einzelunternehmen. Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erklärt:

Die Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass die Versicherungsbranche auch in Stressszenarien grundsätzlich widerstandsfähig ist.

Ohne die im Jahr 2032 auslaufenden Übergangsmaßnahmen sähen die Ergebnisse aber teilweise deutlich schlechter aus, so Grund. Und weiter:

Das Niedrigzinsumfeld bleibt eine Herausforderung. Wir werden besonders die Situation der Lebensversicherer weiter genau im Auge behalten.

Deutsche Teilnehmer bestätigen den europäischen Gesamteindruck

Der diesjährige EIOPA-Stresstest unterstellt insbesondere einen Zinsrückgang mit Verwerfungen am Kapitalmarkt. Dieses Szenario hätte einen deutlichen Rückgang der Solvenzquoten zur Folge, wovon auch die deutschen Gruppen betroffen wären. Ganzheitlich betrachtet wäre die europäische Versicherungsbranche gleichwohl robust aufgestellt. Grund ordnet die Ergebnisse ein:

Der Rückgang der Solvenzquoten wäre für die deutschen Teilnehmer verkraftbar. Die Versicherer zeigen sich insgesamt krisenfest.

Auch die Maßnahmen für langfristige Garantien (Long Term Guarantee – LTG) entwickelten die intendierte antizyklische Wirkung.

Erstmals enthielt der EIOPA-Stresstest auch eine Liquiditätsbetrachtung, an der insgesamt 117 Unternehmen beteiligt waren. Die Ergebnisse zeigen, dass die einbezogenen deutschen Unternehmen im Falle des Stressszenarios über ausreichend liquide Mittel zur Deckung des Liquiditätsbedarfs verfügen.