Über Unternehmensgründungen wird nachgedacht, im Gegenteil dazu setzen sich die wenigsten frühzeitig mit dem Gedanken auseinander, die Unternehmensnachfolge zu regeln. Manche schieben die Angelegenheit so lange vor sich her, bis sie zwangsläufig auf der Tagesordnung steht und dringend gelöst werden muss. Welche Alternativen der Unternehmensnachfolge gibt es? Der Beitrag verschafft einen kompakten Überblick.
Die Unternehmensnachfolge: eine kurze Definition
Unter dem Schlagwort der Unternehmensnachfolge geht es im Kern um die Frage, wie das Unternehmen nach Ausscheiden der aktuellen Geschäftsführung bzw. Managementebene zukünftig weitergeführt werden soll.
Wenn der aktuelle Inhaber oder Geschäftsführer aus dem Amt scheidet, stellt sich die Frage, wer den Betrieb übernimmt. Dies gilt analog auch für nicht-inhabergeführte Unternehmen. Sofern hier ein Wechsel in der obersten Führungsebene stattfinden soll, etwa weil aufgrund neuer Zielsetzungen das komplette Management ausgetauscht wird, kann man ebenfalls von einer Unternehmensnachfolge sprechen. Die Unternehmensnachfolge umfasst die Planung Organisation und Umsetzung des Führungswechsels auf allen Ebenen.
Möglichkeiten der Unternehmensnachfolge: ein kompakter Überblick
Abhängig von der Ausgangssituation eröffnen sich verschiedene Wege für die Unternehmensnachfolge. Dazu gehören etwa die Übernahme innerhalb der Familie durch ein anderes Familienmitglied, die Einstellungen eines komplett neuen Managements oder der Verkauf des Unternehmens. In jedem Fall gibt es viele Einzelheiten zu berücksichtigen, etwa die Altersvorsorge des scheidenden Geschäftsführers, um an dieser Stelle nur ein wichtiges Thema zu benennen. Wurde eine Absicherung über eine Pensionskasse berücksichtigt? Sind die notwendigen Pensionsverpflichtungen im Jahresabschluss bilanziert und welche Belastungen gehen damit langfristig für den Nachfolger einher? Diese und zahlreiche andere Einzelaspekte müssen intensiv geprüft und berücksichtigt werden.
Unternehmensverkauf
Der Verkauf eines Unternehmens benötigt etwa 12 Monate Vorlaufzeit, die Umsetzungsphase erfordert weitere sechs bis zwölf Monate. Manche Risiken sind kalkulierbar, es gibt aber auch nicht kalkulierbare Risiken. Um den gesamten Prozess optimal umzusetzen, ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Profis dringend zu empfehlen. Sie bereiten den Unternehmensverkauf in allen Details vor, weisen auf zu erwartende Schwierigkeiten hin und helfen dabei die Risiken zu minimieren. Zudem sind sie in der Lage, einen realistischen Firmenwert zu ermitteln, um einen optimalen Verkaufspreis zu erzielen.
Unternehmensübergabe innerhalb der Familie
In inhabergeführten Unternehmen ist die Übergabe innerhalb der Familie, etwa an die Tochter oder den Sohn, ein oft praktizierter Schritt. Neben den wirtschaftlichen und finanziellen Aspekten kommen hier zusätzlich emotionale Verflechtungen hinzu. Als Tochter oder Sohn in die Fußstapfen der Eltern zu treten erfordert eine vertrauensvolle Kommunikation und viel Fingerspitzengefühl. Dennoch geht es um harte Fakten, die mit dem nötigen Abstand und Kalkül behandelt werden sollten. Dies gelingt am besten mit einem erfahrenen Berater.
Neues Management einstellen
Sofern ein neues Management in die Führungsriege eingesetzt werden soll, geht damit nicht zwangsläufig der Verkauf der Beteiligung an der Firma einher, die vom scheidenden Geschäftsführer bzw. Eigentümer gehalten werden. Ein neues Management einzusetzen, heißt also nicht zwingend, als Anteilseigner zurückzutreten. Auch hier ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Unternehmensberatern zu empfehlen, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten fair sowie wirtschaftlich sinnvoll und tragbar ist
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