In Deutschland achten Konsumenten bei Textilien vermehrt auf die Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte.
Eine Studie (PDF) des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln im Auftrag des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt, dass in Deutschland die Qualität und Nachhaltigkeit von Textilien bei Verbrauchern einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Im „Konsummonitors Nachhaltigkeit“ heißt es dazu, dass knapp die Hälfte (49 Prozent) der Kunden beim Kauf von Bekleidung, Bettwäsche, Sofadecken und anderen Textilien gezielt nachhaltig gefertigte Produkte sucht.
Getrieben wurde diese Entwicklung auch durch die Covid-19-Pandemie, die bei einem Teil (13 Prozent) der Umfrageteilnehmer dazu geführt hat, dass diese bei Textilien stärker auf Qualitätsfaktoren, darunter natürliche Materialien wie Baumwolle, Schurwolle und Kaschmir, achten.
Oeko-Tex Produktlabel bescheinigt Nachhaltigkeit und Qualität
Die Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textil- und Lederökologie hat deshalb in Kooperation mit Anerca International eine Umfrage (PDF) mit über 11.000 Konsumenten zu den Themen Kleidung und Heimtextilien durchgeführt. Das Ziel der Studie „The Key to Confidence“ ist die Analyse der Stellenwerte von Qualität und Nachhaltigkeit von Textilprodukten für Verbraucher weltweit.
Demnach ist die Sensibilität der Kunden für die Qualität der Produkte deutlich höher als erwartet. Laut der Umfrage achtet über die Hälfte (60 Prozent) der Verbraucher beim Kauf von Kleidung und Heimtextilien darauf, dass diese ohne schädliche Substanzen produziert worden sind. Inzwischen haben einige Unternehmen wie zum Beispiel die Ritter Decken GmbH auf diese Entwicklung reagiert. Deutlich wird dies vor allem bei der Auswahl der Rohstoffe und dem Verzicht auf Chemikalien in der Produktion.
Zertifizierte Textilien
Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Umfrageteilnehmer gab an, bereits mindestens einmal zertifizierte Textilien gekauft zu haben. Aus dieser Gruppe überprüfen zwei Drittel (66 Prozent) die Angaben der Hersteller in Bezug auf die Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte, soweit dies möglich ist. Dies bestätigt auch das Produktlabel Oeko-Tex, das die gesundheitliche Unbedenklichkeit und die sozial- und umweltverträgliche Produktion von Textil- und Lederprodukten bestätigt.
„Die Bandbreite an Oeko-Tex-Produkten in den Bereichen Prüfen, Zertifizieren und Produkt-Labelling hat seit unserem Markteintritt 1992 deutlich zugenommen. globalen Themen und das Verbraucherverhalten haben sich seitdem aber mindestens genauso stark verändert. Als Vorreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie sind wir der Meinung, dass diese einzigartige weltweite Studie zur Quantifizierung des Verbraucherverhaltens einen passenden Beitrag zu unserer Entwicklung in den vergangenen 25 Jahren sowie eine wertvolle Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung der nächsten 25 Jahre darstellt“, erklärt Anna Czerwinska, Head of Marketing and Communication bei Oeko-Tex.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis für die Textilbranche
Inzwischen hat auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf den deutlich höheren Stellenwert des Themas Nachhaltigkeit in der Textilbranche reagiert. Unternehmen, die sich für eine Umsetzung der Agenda 2030 engagieren, werden deshalb in wenigen Tagen erstmals mit dem „Deutschen Nachhaltigkeitspreis Globale Unternehmenspartnerschaften 2022“ ausgezeichnet. Beworben haben sich für die von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergebene Auszeichnung in acht Wettbewerben mehr als 1.200 Unternehmen und Gründer.
„Nachhaltigkeit ist der Megatrend unserer Zeit. Immer mehr Unternehmen haben diese Herausforderung angenommen und setzen auf faire Produktion - für Mensch und Natur. Dieses Engagement zeichnet der Deutsche Nachhaltigkeitspreis aus. Das finde ich großartig! Denn viele Vorreiter-Unternehmen zeigen schon lange, dass es geht. Zum Beispiel mit unserem staatlichen Textilsiegel Grüner Knopf. Deswegen: Machen Sie mit beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021! Denn eine gerechte Globalisierung und Nachhaltigkeit erreichen wir nur gemeinsam“, so Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU).
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