Corona-Effekt: Kfz-Versicherung 4 Prozent günstiger

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Die Preise in der Kfz-Versicherung sinken im Vergleich zum Vorjahr teilweise deutlich. Das zeigt der Kfz-Versicherungsindex von Verivox. Während im mittleren Preissegment die Kosten je nach Versicherungsart um drei bis vier Prozent nachgeben, sind es im günstigen Segment sieben bis acht Prozent.

Das Sparpotenzial bei einem Versicherungswechsel wuchs um drei Prozentpunkte auf durchschnittlich 27 Prozent. Als Grund für den Preisknick sieht Verivox die geringere Schadenhäufigkeit in der Corona-Pandemie.

 

 

Preisknick: Günstige Tarife sinken um bis zu 8 Prozent

Durchschnittlich vier Prozent günstiger sind die Preise der Kfz-Versicherungen in den zehn ersten Oktobertagen 2021 im Vergleich zum selben Zeitraum 2020. Die geringste Bewegung weisen Kfz-Haftpflichttarife der mittleren Preisklasse auf (3 Prozent), am stärksten sanken Teilkaskobeiträge im günstigen Segment (8 Prozent).

Verivox erstellt den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Dr. Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Rosenheim. Ausgewertet werden die Preise für Neuverträge von Versicherungswechslern.

Corona bringt Entlastung mit Verzögerung

Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen im Homeoffice gearbeitet oder waren vorübergehend in Kurzarbeit. Versicherungen mussten daher signifikant weniger Unfallschäden regulieren als in den Jahren zuvor.

Die geringere Schadenhäufigkeit ist ein wichtiger Grund dafür, dass die Preise in der Kfz-Versicherung bereits im ganzen Jahr unter Vorjahresniveau liegen. Der Kfz-Versicherungsindex zeigt: Im Preismittelfeld sind die Tarife durchschnittlich 2 Prozent günstiger als im Vorjahr, im Bereich der günstigsten Angebote 4 Prozent.

Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH, sagt:

Vieles deutet darauf hin, dass wir jetzt eine verzögerte Corona-Entlastung erleben, die im letzten Jahr noch ausgeblieben war.

Autofahrer sparen gegen Jahresende besonders viel

Wie der Kfz-Versicherungsindex von Verivox zeigt, sinkt das Preisniveau in der Wechselsaison. Viele Autofahrer suchen dann nach einer neuen Versicherung und die Anbieter liefern sich einen verschärften Wettbewerb. Im Hochsommer erreichen die Preise den Höchststand.

Autofahrer sollten nun reagieren und den Markt nach günstigen Angeboten sondieren, sagt Wolfgang Schütz. In der Wechselsaison zum Jahresende profitiere man vom verschärften Wettbewerb und somit günstigeren Preisen.

Weitere Tipps, um den Beitrag zu senken

Verbraucher können neben einem Versicherungswechsel zusätzlich für niedrigere Beitragskosten sorgen:

Weniger Kilometer wegen Homeoffice: Wer im Homeoffice arbeitet und deshalb weniger fährt, zahlt oft weniger für die Kfz-Versicherung.

Wolfgang Schütz sagt:

Machen Sie bei einem Beitragsvergleich realistische Angaben zur Fahrleistung. Wer vorsorglich zu viele Kilometer angibt, zahlt drauf.

Ein Nachmelden beim Überschreiten der angegebenen Fahrleistung ist immer möglich.

Angaben beim Versicherer prüfen und aktualisieren: Die Angaben im Versicherungsvertrag sollten immer auf dem aktuellen Stand sein. Wenn zum Beispiel die Kinder noch als Fahrer eingetragen sind und gar nicht mehr am Steuer sitzen, dann lässt sich der Beitrag um rund 40 Prozent senken.

Rabatte für Garagen und Wohneigentum: Daneben gewähren viele Versicherer auch Preisnachlässe für bestimmte Parameter. So kann es sich beispielsweise lohnen, wenn Wohneigentum oder eine geschlossene Garage zum Abstellen des Fahrzeugs vorhanden ist: Laut Verivox-Auswertung sind dadurch Rabatte von jeweils etwa 10 Prozent möglich.

Ob und wie viel Rabatt im Einzelfall gewährt wird, sei von Versicherer zu Versicherer höchst verschieden. Erst ein individueller Kfz-Beitragsvergleich decke das tatsächliche Sparpotenzial für Autofahrer auf, rät Wolfgang Schütz.

Kfz-Versicherungsindex: Reine Durchschnittsberechnung nicht sinnvoll

Verivox berechnet den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Dr. Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Rosenheim. Für den Kfz-Versicherungsindex verwende man ein statistisches Verfahren, das die reale Preisentwicklung der Versicherungstarife abbilde, sagt Wolfgang Bischof.

Einfache Durchschnittsberechnungen auf Basis der abgeschlossenen Versicherungsprämien würden zu falschen Ergebnissen führen, denn Veränderungen in den Kundengruppen werden dabei nicht berücksichtigt. Beispielsweise schließen unterjährige Autokäufer deutlich häufiger leistungsstarke Tarife ab als Bestandskunden mit oft älteren Fahrzeugen, die sich zum Stichtag im Winter für einen Versicherungswechsel entscheiden.

 

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