BVK stellt Forderungen an die neue Bundesregierung

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) plädiert für eine rasche Regierungsbildung und begleitet diese in jeglicher Konstellation konstruktiv, stellt jedoch für die Politik der kommenden Legislaturperiode Forderungen für den Berufsstand.

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Zunächst beanspruche der BVK, dass die Politik endlich umfassend die sozialpolitische Bedeutung unseres Berufsstands anerkenne, fordert BVK-Präsident Michael H. Heinz. Das sehe der Verband als die Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der künftigen Bundesregierung an. Heinz lässt keinen Zweifel:

Dazu gehört auch der Erhalt des Provisionssystems neben der Honorarvergütung.

Die Regulierungsspirale der letzten Jahre gegenüber den Vermittlern müsse gestoppt werden, um bestehende Regelungen erst einmal zu evaluieren. Folgerichtig verbietet sich auch eine Deckelung der Vergütungen der Vermittler. Auch eine Übertragung der Aufsicht über Finanzanlagenvermittler auf die BaFin lehnt der BVK kategorisch ab und schlägt stattdessen vor, die Zuständigkeit bei den IHKn zu vereinheitlichen.

Der Verband pocht darauf, bei Plänen zur Altersvorsorgepflicht von Selbstständigen beteiligt zu werden, um seine Expertise einzubringen. Diese sollte weiterhin auch den Millionen Vorsorgesparern zuteilwerden, weshalb rein digital vertriebene Standardprodukte zur Altersvorsorge, wie auch ein neuer Staatsfonds, abgelehnt werden. Stattdessen fordert der BVK eine Reform und bürokratische Entschlackung der Riester-Rente mit flexiblen Kapitalgarantien.

Nein zur Bürgerversicherung, ja zur Nachhaltigkeit

Der BVK erklärt zudem allen politischen Plänen zur Einführung einer Einheitskrankenversicherung als sogenannte Bürgerversicherung eine klare Absage. Heinz erklärt:

Wir stehen aus tiefer Überzeugung felsenfest hinter den Vorteilen des dualen Gesundheitssystems.

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsdebatte appelliert der BVK an die Politik, Versicherungsunternehmen anzuhalten, stärker ESG-konforme und an den UN-Nachhaltigkeitszielen orientierte Produkte anzubieten. Diese müssten stärker gefördert sowie mehr Transparenz in diesem Markt hergestellt werden.

Dies dürfe jedoch nicht zu noch mehr Bürokratie und immer komplexeren Steuervorschriften und Datenschutzbestimmungen führen. Deshalb ermutige der BVK die Politik, insgesamt effizienter, schlanker und bürgerfreundlicher zu werden, um den Mittelstand zu entlasten, so BVK-Präsident Heinz.

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