Das Hamburger IT- und Prozesshaus softfair hat sein erstmals 2019 vorgestelltes Bewertungsverfahren zur Qualität der digitalen Vertriebsprozessunterstützung von Versicherern aktualisiert und in manchen Bereichen grundlegend überarbeitet.
Die veröffentlichen Ergebnistabellen belegen, dass der Kreis, der in diesem Bereich bereits „hervorragend“ aufgestellten Gesellschaften, spartenübergreifend noch immer sehr exklusiv ist.
Anfang 2019 hat softfair erstmals die Ergebnisse einer breit angelegten Prozessanalyse von Versicherungsgesellschaften veröffentlicht. Seitdem zeichnet das Hamburger Unternehmen mit dem softfair Prozesssiegel jene Anbieter aus, die eine für den Vertrieb „GUTE“, „SEHR GUTE“ oder sogar „HERVORRAGENDE“ Prozesslandschaft vorhalten.
Aufruf zur aktiven Prozessverbesserung
Die damals noch völlig neuartige Auszeichnung wurde überraschend schnell und gut vom Markt angenommen und hat einiges in Bewegung gesetzt. Das Bewusstsein von Produktverantwortlichen für die herausragende Bedeutung ihrer Schnittstelle(n) zum Vertrieb wurde geschärft und nicht wenige Versicherer haben die letzten beiden Jahre intensiv dazu genutzt, aktiv an der Verbesserung ihrer Prozesse zu arbeiten.
Nicht zuletzt auch durch die Pandemie haben viele Gesellschaften verinnerlicht, dass es als Versicherer nicht ausreicht, eine hochwertige Tarifwelt vorzuhalten, sondern dem Vertrieb auch durchgängige elektronische Prozesse vor und nach dem Vertragsabschluss bereitgestellt werden müssen.
Anpassung des Prozesssiegels
Nachdem softfair zuletzt rund 200 Produktanbieter in neun Versicherungsbereichen anhand von 250 Kriterien mit insgesamt mehr als 11.000 Einzelbewertungen geprüft hatte, wurde es aus Sicht der Digitalisierungsexperten Zeit, die seit 2019 unveränderten Prüfkriterien, festgelegten Gewichtungen und damit das gesamte Verfahren auf den Prüfstand zu stellen.
(Auch) Für das softfair „Prozesssiegel 2.0“ hat das Softwarehaus in den Sparten Private Krankenversicherung, Lebensversicherung (jetzt getrennt nach den Bereichen „Altersvorsorge“ und „Existenz-/Todesfallschutz“), Sach-Versicherung (jeweils für „Privat-/Tierhalterhaftpflicht“, „Hausrat-/Wohngebäude“, „Unfall“ und „Rechtsschutz“) sowie Kfz-Versicherung allgemeine, das heißt für alle ausgewählten Sparten relevante, aber auch spartenspezifische Bewertungskriterien betrachtet.
70 Prozent der jeweils erreichbaren Punkte fallen in den Bereich „Tarifierung, Angebot, Antrag“. Die restlichen 30 Prozent in „Übermittlungs-Services von Vertragsdaten nach BiPRO 430 ff“.
Was ist neu beim Prozesssiegel 2.0?
Insbesondere im Bereich der Lebensversicherung wurden einige neue Kriterien hinzugefügt. Sie sollen ein praxisgerechtes Bild der individuellen Leistungs- und Prozessstärke der einzelnen Häuser widerspiegeln.
Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf schnellere Bereitstellung von Tarifierungsergebnissen und -Druckstücken gelegt, die Rückmeldungen der angebundenen Webservices näher beleuchtet und die Vollständigkeit und Korrektheit der Rechenergebnisse analysiert.
Aber auch in den Sachsparten wurden einige Anpassungen vorgenommen. So gibt es nun u.a. auch - nur vermeintlich leicht zu holende - Punkte für vollständig dokumentierte Webservices und kooperative Integrationstests.
Was bleibt beim Prozesssiegel 2.0?
Auch 2021 bleibt es dabei, dass die weitere Bewertung der Gesellschaften laufend erfolgen wird und die Vergabe des softfair Prozesssiegels für Versicherer kostenfrei bleibt. Siegel für mindestens GUTE Ergebnisse können von den bewerteten Unternehmen ab heute bei softfair abgerufen werden.
Wie lauten die Ergebnisse?
Die Dokumentation sowie die vollständigen Ergebnislisten zum softfair Prozesssiegel 2.0 (Stand 17.05.2021) sind hier veröffentlicht: https://www.softfair.de/produkte/prozesssiegel/
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