Jahrzehnt des Umbruchs: Dieselmotor-Anteil sinkt rapide; Neuwagen-Kaufpreis fast verdoppelt

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Der Anteil der verkauften PKW-Neuwagen mit Dieselmotor ist auf 27,2 Prozent geschrumpft. Noch im Jahr 2011 war mehr als jedes zweite Fahrzeug ein Diesel, wie aus einer neuen Infografik von Kryptoszene.de hervorgeht. Im gleichen Atemzug stiegen die Preise der verkauften PKWs erheblich.

Wie die Infografik aufzeigt, gibt es erhebliche Unterschiede bei den Automobilherstellern: während bei BMW auch im Jahr 2020 nahezu jedes zweite Fahrzeug mit Dieselmotor ausgestattet ist, beträgt der Anteil bei Renault lediglich 14,8 Prozent. Auch die deutschen Hersteller Mercedes und Volkswagen verkaufen mit 47,8 bzw. 46,1 Prozent Anteil noch überdurchschnittlich viele Diesel.

Im Corona-Krisenjahr zahlten die Deutschen durchschnittlich 37.710 Euro für einen Neuwagen. Im Jahr 2009 lag der gemittelte Preis lediglich bei 21.770 Euro. Der Anstieg schlägt mit 73,2 Prozent zu Buche.

Zunehmend alte Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen

Ein europäischer Vergleich fördert indes zutage, dass in Deutschland vergleichsweise in die Jahre gekommene PKWs genutzt werden. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge beträgt 9,5 Jahre. Österreicher fahren Autos, die im Mittel 8,2 Jahre alt sind. Britische Autos sind hingegen im Durchschnitt 8 Jahre alt.

Die Bereitschaft der Deutschen, sich einen Neuwagen zu kaufen, sinkt kontinuierlich. Im Jahr 2018 planten noch 2,32 Millionen Menschen, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen. Dieses Jahr waren es noch 1,9 Millionen Menschen.

Kryptoszene-Analyst Raphael Lulay zieht ein Fazit:

Während die Anzahl der verkauften Dieselfahrzeuge beträchtlich abnimmt, verkaufen die deutschen Premiumhersteller immer noch überdurchschnittlich viele PKWs mit Dieselantrieb. Insgesamt scheinen die Deutschen allerdings immer weniger Wert auf einen Neuwagen zu legen. Anders als man vermuten könnte, sind die genutzten Kraftfahrzeuge hierzulande deutlich älter, als in zahlreichen westeuropäischen Staaten.