Der BARMER-Pflegereport 2020 „Wie krank sind Deutschlands Pflegekräfte?“ zeigt auf, dass Pflegekräfte in Deutschland überdurchschnittlich häufig krank werden. Auch müssen sie öfter frühverrentet werden.
Dabei haben Pfleger vor allem psychische Probleme und Muskel-Skelett-Erkrankungen.
Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), zum BARMER-Pflegereport 2020:
„Der Fachpersonenmangel in der Pflege ist dramatisch. Die Corona-Pandemie hat diesen Engpass für eine gute pflegerische Versorgung mehr als deutlich gemacht. Der Pflegereport 2020 der BARMER bestätigt die besorgniserregenden Folgen für viele Pflegefachpersonen, die aus der Belastung resultieren und auf die der Deutsche Pflegerat seit langem hinweist. Der Report bestärkt noch einmal die Dringlichkeit der Behebung der Ursachen. Das duldet keinen Aufschub mehr.
Denn die Ursachen für die prekäre Lage sind bekannt: Es ist die extrem hohe körperliche und psychische Belastung in den Pflegeberufen. Diese wird vor allem durch die zu niedrige Personalausstattung in allen Sektoren der pflegerischen Versorgung verursacht.
Die Folgen sind überdurchschnittlich hohe Ausfallzeiten durch Krankheit - u.a. wegen Rückenschmerzen - und die im Pflegereport beschriebene häufigere Verordnung von Schmerzmitteln und Antidepressiva. Die Systemrelevanten sind krank! Die besonders hohe Quote bei Hilfskräften in der Altenpflege belegt zudem, dass bei einer niedrigeren beruflichen Qualifikation anscheinend auch die Fähigkeit, mit den Belastungen umzugehen, geringer ausgeprägt ist. Das ist ein weiteres Argument für eine qualifizierte Pflegeassistenzausbildung.
Solange sich die Arbeitsbedingungen der Pflegenden nicht umfassend verbessern, werden sich auch die jetzt im Report genannten Zahlen nicht verändern. Wir brauchen dringend zeitnah und nachhaltig mehr qualifiziertes Pflegepersonal in allen Sektoren und wir müssen darüber hinaus die Pflegenden dabei unterstützen, mit dem berufsbedingten Stress umzugehen. Das verlangt ein ganzes Maßnahmenbündel: Organisation der Arbeitszeiten mit einem verlässlichen Dienstplan, betriebliche Gesundheitsförderung, Investition in Aus- und Fortbildung sowie Unterstützung der Pflegeleitungen zur Erfüllung ihrer Führungsaufgaben.“
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