Privatanleger wissen zu wenig über nachhaltige Geldanlagen

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Gerade einmal jeder vierte Privatanleger fühlt sich gut oder sehr gut über nachhaltige Investments informiert.

Das zeigt eine Studie des Bankseminars der Universität zu Köln unter Kunden der digitalen Vermögensverwalter VisualVest, vividam und growney.

25,4 Prozent der Befragten bezeichnen ihre Kenntnisse dagegen als „gering“ und 15,4 Prozent sogar als „sehr gering“ oder haben „noch nie davon gehört“. Durchschnittlich informiert fühlt sich etwa jeder Dritte.

Steigendes Interesse in Deutschland

Dass Deutschland bei nachhaltigen Geldanlagen noch hinterherhängt, könnte auch an dem fehlenden Wissen liegen: Laut dem Forum Nachhaltige Geldanlage hatten im Jahr 2019 grüne Investments in Deutschland gerade einmal einen Anteil von 5,4 Prozent. In Österreich lag der Anteil bei 15,9 Prozent, in der Schweiz bei 38 Prozent.

Aber das Interesse der Anleger in Deutschland steigt. So registrierte der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) im ersten Halbjahr 2020 einen Zufluss von 7,2 Milliarden Euro in nachhaltige Fonds. Aus klassischen Produkten wurden zeitgleich 3,4 Milliarden Euro abgezogen.

Dr. Olaf Zeitnitz, Gründer und Geschäftsführer von VisualVest, dazu:

„[…] Erfreulicherweise konnten auch wir feststellen, dass der Anteil der nachhaltigen Anlagestrategien in den letzten 12 Monaten deutlich angestiegen ist.“

Fast zwei Drittel der Befragten glauben daran, dass sich mit nachhaltigen Geldanlagen etwas bewegen lässt. Und auch bei Rendite und Risiko sehen sie keine großen Nachteile.

Zwar glauben 37,1 Prozent der Befragten, dass die Rendite nachhaltiger Investments geringer ausfällt, aber 31,7 Prozent gehen von einer höheren Rendite aus.

Ein geringeres Risiko nachhaltiger Geldanlage sehen 29,2 Prozent der Befragten, 23,9 Prozent gehen dagegen von einem höheren Risiko aus.