Zu wenige Informationen von Krankenkassen über Krebsvorsorgeoptionen

Zu wenige Informationen von Krankenkassen über Krebsvorsorgeoptionen
© Sven Weber – stock.adobe.com

Auch wenn die Deutschen zwar die Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen in Deutschland mehrheitlich als gut einschätzen, fühlen sich 27 Prozent durch die Krankenkassen nicht ausreichend über Präventionsangebote informiert. Dies zeigt eine YouGov-Umfrage.

37 Prozent der Befragten hingegen bestätigen eine ausreichende Information durch die Krankenkassen (18- bis 34-Jährigen: 14 Prozent).

Präventionsberatung durch Ärzte

Die Meinung der Befragten zu Präventionsinformationen durch Ärzte halten sich hierbei die Waage: Sie werden zu 39 Prozent als ausreichend eingeschätzt, zu 36 Prozent als nicht ausreichend.

Die 18- bis 24-Jährigen sehen zu 17 Prozent eine ausreichende Informationsgabe (ab 55 Jahren: 53 Prozent der Befragten). 47 Prozent der jungen Deutschen wiederum fühlen sich durch Ärzte nicht ausreichend informiert (ab 55 Jahren: 27 Prozent).

Hautkrebsvorsorge häufig genutzte Krebsvorsorge

55 Prozent der befragten Frauen und Männer nutzen die Möglichkeiten der Hautkrebsvorsorge, 47 Prozent der Darmkrebsvorsorge. Die letztgenannte wird von Männern häufiger (64 Prozent) genutzt als von Frauen (36 Prozent).

75 Prozent der befragten Frauen nutzen die Mammografie als Präventionsmaßnahme für Brustkrebs. Die Gebärmutterhalskrebsvorsorge wird von zwei Dritteln (65 Prozent) der befragten Frauen wahrgenommen. Bei den Männern wird die Prostatakrebsvorsorge zu 64 Prozent genutzt.

Gute Behandlungsmöglichkeiten gegen Krebserkrankungen

39 Prozent der Deutschen würden die Behandlungsmöglichkeiten gegen Krebserkrankungen als gut einschätzen – unabhängig von der Erfahrung in diesem Bereich. 30 Prozent halten sie für mittelmäßig, 8 Prozent für schlecht.

9 Prozent der Befragten würden eine Behandlung gegen eine Krebserkrankung in einem anderen Land in Erwägung ziehen, wenn dort eine neuartigere und vielversprechendere Behandlung als in Deutschland angeboten wird, 14 Prozent würden diese Möglichkeit wahrscheinlich wahrnehmen, 30 Prozent vielleicht. Ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten zieht diese Option nicht in Erwägung.

Krebserkrankungen kein Tabu-Thema

72 Prozent der Gesamtbevölkerung sind der Ansicht, dass Krebs in der Gesellschaft kein Tabu-Thema ist. Jeder Fünfte ist nicht der Ansicht. Die Befragten ab 55 Jahren sehen es eher als ein Tabuthema (21 Prozent) als die Befragten im Alter von 25 bis 34 Jahren (14 Prozent).

Erektionsstörungen (75 Prozent), Inkontinenz (72 Prozent), AIDS und psychische Erkrankungen (jeweils 65 Prozent) sind die größten Krankheits-Tabuthemen der Deutschen.