Corona verändert Sicht auf Altersvorsorge

Corona verändert Sicht auf Altersvorsorge
© fizkes – stock.adobe.com

Die Corona-Pandemie hat das Ausgabe- und Vorsorgeverhalten von knapp der Hälfte der deutschen Bevölkerung verändert. Das zeigt eine Umfrage von Fidelity International, durchgeführt von Kantar Emnid.

Auch wenn Männer und Frauen gleichermaßen von den beruflichen Auswirkungen durch das Coronavirus, wie Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, betroffen sind, treten Frauen deutlich stärker auf die Ausgabenbremse. 40 Prozent der Frauen reduzieren ihre Konsumausgaben. Bei den Männern sind es nur 25 Prozent.

Größere Ausgaben werden aufgeschoben

26 Prozent der Frauen im Vergleich zu 15 Prozent der Männer wollen größere Anschaffungen aufschieben. Dies gilt allerdings auch für die Ausgaben für die Altersvorsorge, die Frauen auch deutlich häufiger kürzen oder aussetzen wollen als Männer (14 Prozent der Frauen, im Vergleich zu 4 Prozent der Männer).

Wenn man die Gruppe der Befragten betrachtet, deren berufliche Situation durch Corona verändert hat, sind die Zahlen erwartungsgemäß noch markanter.

Andere Sicht auf die Altersvorsorge

Jeder zweite Befragte gab an, dass sich seine Sicht auf die Altersvorsorge geändert hat. 34 Prozent der befragten Frauen wünschen, dass sich der Staat stärker um die Altersvorsorge kümmern soll. 30 Prozent erkennen, dass Aktien kurzfristig erheblich schwanken können und 24 Prozent wünschen mehr Sicherheit oder Garantien bei der Geldanlage für die Altersvorsorge. Immerhin planen nur wenige Menschen, dauerhaft weniger zu sparen oder weniger fürs Alter vorzusorgen (3 Prozent).

Hoher Informationsbedarf vorhanden

Es hat sich zudem gezeigt, dass ein hoher Bedarf an regelmäßigen und persönlichen Informationen zur Altersvorsorge besteht. So wünschen sich 40 Prozent der Befragten neben der Unterstützung durch den Staat auch mehr digitale Informationen durch Produktanbieter, um das Vertrauen in die Notwendigkeit der Altersvorsorge zu stärken.

Junge Menschen zeigen dabei einen signifikant höheren Bedarf an digitalen Informationsangeboten (14-29 Jahre: 67 Prozent).

Claudia Barghoorn, Leiterin Privatkundengeschäft und digitale Vermögensverwaltung von Fidelity International, sagt:

„Gerade Frauen sollten sich beim Thema Altersvorsorge nicht allein auf den Staat verlassen – weder bei der gesetzlichen Rente noch bei den Informationsangeboten. Um nicht im Gender-Pension-Gap zu landen, müssen vor allem Frauen jetzt handeln. Webinare, Videokonferenzen, Livechats – es gibt so viele Möglichkeiten, sich das nötige Wissen anzueignen. Die aktuelle Situation ist ein Weckruf an alle, die schon viel zu lange die Planung ihres Ruhestands aufgeschoben haben. Langfristig am Kapitalmarkt investiert zu sein, ist der Imperativ der Altersvorsorge!“