Neue Vorschriften und Rechte für Verbraucher wird es auch in diesem Jahr in der Digitalwelt geben. Der Digitalverband Bitkom hat die wichtigsten Digitalereignisse für 2020 zusammengetragen:
Apps auf Rezept
Ärzte können nun bestimmte geprüfte Medizin-Apps per Rezept verschreiben. Das sieht das Digitale Versorgung-Gesetz vor, das ab 2020 in Kraft tritt. Dabei tragen dann die Kosten für die verschriebenen Apps die gesetzlichen Krankenkassen. Für eine Kostenübernahme müssen die Medizin-Apps zuvor vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft werden. Die Prüfkriterien beziehen sich unter anderem auf Datensicherheit, Datenschutz und die eigentliche Funktionalität der jeweiligen App. Darüber hinaus müssen die Apps sogenannte positive Versorgungseffekte aufweisen.
Kein Support für Windows 7 mehr
Am 14. Januar 2020 stellt Microsoft den Support für das Betriebssystem Windows 7 ein. Dadurch bekommen Windows-7-Nutzer unter anderem keine weitere technische Unterstützung oder Updates vom Hersteller für ihr Betriebssystem mehr. Dies macht solche Computer möglicherweise anfälliger für neue Schadprogramme.
Mehrwertsteuer auf E-Books sinkt
Ab diesem Jahr gilt auch für elektronische Publikationen und für die Bereitstellung eines Zugangs zu Datenbanken mit elektronischen Büchern, Zeitungen oder Zeitschriften der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent. Von der Steuersenkung ausgenommen sind Videos, Musik, Erzeugnisse mit jugendgefährdenden Inhalten und Werbepublikationen.
IT-Sicherheitskennzeichen für Verbraucher
Im kommenden Jahr soll auf nationaler Ebene das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 verabschiedet werden, in dem auch ein IT-Sicherheitskennzeichen für vernetzte Produkte vorgesehen ist. Diese Kennzeichen soll die Sicherheit für Verbraucher transparent machen und damit Kaufentscheidungen zu Gunsten sicherer Produkte beeinflussen. Herstellern bleibt es überlassen, ob sie ihre Produkte entsprechend kennzeichnen.
Elektromobilität wird stärker gefördert
Die steuerliche Förderung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen wird nun bis zum Jahr 2031 verlängert und ausgeweitet. Außerdem bleibt der Vorteil des Arbeitnehmers durch ein kostenfreies Aufladen eines Elektrofahrzeugs beim Arbeitgeber bis 2030 steuerfrei, genauso wie die private Nutzung von betrieblichen Fahrrädern. Betrieblich genutzte elektrische Lieferfahrzeuge und Lastenfahrräder profitieren von einer neu eingeführten Sonderabschreibung.
Regulierung für Krypto-Währungen
Seit 1. Januar 2020 ist das Gesetz zur Umsetzung der Änderungsrichtlinie zur vierten EU-Geldwäscherichtlinie in Kraft. Darin wird das Krypto-Verwahrgeschäft als neue Finanzdienstleistung in das Kreditwesengesetz aufgenommen. Fortan braucht es für Krypto-Verwahrer (Wallets) und Krypto-Handelsplätze eine Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen. Bestehende Finanzdienstleister wie Banken können so legal in das Krypto-Geschäft einsteigen.
Behörden stellen auf elektronische Rechnung um
Schon bis zum 27. November 2019 mussten alle Bundesbehörden in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu empfangen. Länder und Kommunen müssen bis zum 18. April 2020 nachziehen. Ab dem 27. November 2020 dürfen öffentliche Verwaltungen in Deutschland in der Regel keine Papierrechnungen mehr annehmen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge: Steuerlicher Impuls mit strukturellen Schwächen
Die Bundesregierung setzt auf eine neue Superabschreibung, um den Absatz von E-Fahrzeugen im Unternehmenssektor anzukurbeln. Doch obwohl die Maßnahme steuerlich attraktiv wirkt, verfehlt sie zentrale Marktmechanismen – Leasing bleibt außen vor, Privatkunden profitieren nicht. Ein Impuls mit guten Absichten, aber gravierenden Schwächen.
Pkw-Außenhandel 2024: Exporte legen zu, doch E-Mobilität verliert im Inland an Boden
Deutschlands Autoexporte boomen, insbesondere bei E-Fahrzeugen – doch im Inland bricht die Nachfrage nach Stromern ein. Der neue Bericht des Statistischen Bundesamtes zeigt eine wachsende Kluft zwischen internationalem Erfolg und heimischer Zurückhaltung.
Wohin steuert Deutschlands Wirtschaft? Ein Wirtschaftsmodell unter Druck
Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert. Ein aktueller Artikel des Wall Street Journal beleuchtet die Schwächen dieses Ansatzes.
Aufschwung im Stahl- und Metallsektor ist vorbei
Bislang hat sich die deutsche Stahl- und Metallbranche in der Wirtschaftskrise gut geschlagen: Trotz der enorm gestiegenen Energiekosten fuhren die Produzenten hohe Gewinne ein. Doch jetzt bricht die Nachfrage spürbar ein und erste Anzeichen für künftige Liquiditätsprobleme werden sichtbar.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Fiskalische Zeitenwende oder riskante Halse? Deutschlands Investitions- und Verteidigungskurs im Stresstest
Deutschland steht vor einem wirtschafts- und sicherheitspolitischen Kraftakt historischen Ausmaßes. Mit einem 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket und dem Ziel, die Verteidigungsausgaben auf 3,5 % des BIP zu steigern, wagt die Bundesregierung eine fiskalische Zeitenwende. Doch der Spagat zwischen Wachstumsimpulsen, geopolitischer Abschreckung und haushaltspolitischer Stabilität ist riskant – ökonomisch wie gesellschaftlich.
Stromsteuer-Senkung bleibt aus: Verbraucher außen vor
Die Bundesregierung verabschiedet sich von ihrem Versprechen, die Stromsteuer für alle Verbraucher auf das EU-Mindestmaß zu senken. Nur Industrie und Landwirtschaft sollen entlastet werden. Während Ministerin Reiche von „finanzieller Wirklichkeit“ spricht, wirft der Steuerzahlerbund der Regierung einen Wortbruch vor. Die Entscheidung trifft besonders Mittelstand und Haushalte – und beschädigt die politische Glaubwürdigkeit der Ampel.
Ertragsteuern im Rückwärtsgang – aber Lohn- und Umsatzsteuer stabilisieren die Einnahmelage
Wie das Bundesfinanzministerium im Monatsbericht Juni 2025 mitteilt, hat sich das Steueraufkommen im Mai weiter positiv entwickelt – mit einer wichtigen Ausnahme: Die Ertragsteuern geraten spürbar unter Druck. Während Lohn- und Umsatzsteuer verlässlich tragen, wirft der Rückgang bei den ertragsbezogenen Einnahmen Fragen nach der konjunkturellen Substanz auf.
Krisenzeiten hinterlassen Spuren: Finanzielle Engpässe vor allem bei älteren Verbrauchergruppen
Trotz wirtschaftlicher Erholung nach der Corona-Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Kriegs bleibt die finanzielle Lage vieler Haushalte angespannt. Welche Verbraucher-Gruppen besonders betroffen sind.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.