Handbremse nicht angezogen führt zu Schadenersatz

Das Arbeitsgericht Siegburg hatte über den Fall eines Postzustellers zu entscheiden. Dieser hatte vergessen, den Transporter auf einer abschüssigen Straße durch Handbremse und Gangeinlegen abzusichern. Das Fahrzeug rollte weg und jetzt sollte er gegenüber seinem Arbeitgeber für den entstandenen Schaden haften.

(PDF)
Paketzusteller-Tablet-Auto-100776949-AS-Andrey-PopovPaketzusteller-Tablet-Auto-100776949-AS-Andrey-PopovAndrey Popov – stock.adobe.com

Der Beklagte war bei einem großen Postdienstleister, als Postzusteller mit einem Stundenlohn von 12,00 Euro Euro beschäftigt. Der Postzusteller nutzte für die Zustellung der Sendung einen VW Transporter, der ihm dafür überlassen worden war. Das Fahrzeug wurde von ihm auf einer abschüssigen Straße mit 10 Prozent Gefälle rückwärts abgestellt. Es rollte los, überquerte die Straße und kam auf der gegenüberliegenden Straßenseite nach dem Überrollen eines großen Steinblocks zum Stehen. Dabei wurde der Transporter am Achsträger und den Stoßdämpfern beschädigt. Der Postdienstleister verlangte mit seiner Klage vor dem Arbeitsgericht Schadensersatz von seinem Mitarbeiter.

Mit Urteil vom 11.04.2019 (Aktenzeichen 1 Ca 1225/18 vom 11.04.2019) gab das Arbeitsgericht Siegburg der Klage statt und entschied, dass der Beklagte einen Schadensersatz von 873,07 Euro zahlen müsse.

Die Begründung lautete: Arbeitnehmer haften für Schäden, die durch betrieblich veranlasste Tätigkeiten verursacht werden, nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Nach einer durchgeführten Beweisaufnahme stand für die 1. Kammer fest, dass der Mitarbeiter den Abrollunfall grob fahrlässig verursacht hatte. Das Fahrzeug hätte von ihm zweifach gesichert werden müssen: Durch Einlegen des 1. Ganges sowie durch das Ziehen der Handbremse. Nachdem der Beklagte dies versäumte, hatte er grob fahrlässig gehandelt. Die Entscheidung ist mittlerweile rechtskräftig.

Themen:
(PDF)

LESEN SIE AUCH

Zwischen Aufklärung und KontrolleZwischen Aufklärung und KontrolleAdobe
Digitalisierung

DNS-Überwachung ohne Grenzen? – Warum das BVerfG im Fall 1 BvR 2317/25 eine digitale Systemfrage stellt

Das Bundesverfassungsgericht stoppt per Eilanordnung eine flächendeckende DNS-Überwachung durch Telekommunikationsanbieter. Warum der Fall 1 BvR 2317/25 zur Grundsatzfrage digitaler Eingriffe wird – ein Fachkommentar von Dirk Pappelbaum
Die Entscheidung des BFH verdeutlicht, wie feingliedrig die Abgrenzung umsatzsteuerlicher Tatbestände im Stiftungsrecht geworden ist.Die Entscheidung des BFH verdeutlicht, wie feingliedrig die Abgrenzung umsatzsteuerlicher Tatbestände im Stiftungsrecht geworden ist.Adobe
Urteile

Umsatzsteuer bei unselbständigen Stiftungen: BFH präzisiert Rechtslage – BMF reagiert

BFH und BMF präzisieren die Umsatzsteuerpflicht bei der Verwaltung unselbständiger Stiftungen – was für Treuhänder und Stifter jetzt gilt.
Vertraulichkeit verletzt: Urteil gegen früheren Bushido-Manager rechtskräftigVertraulichkeit verletzt: Urteil gegen früheren Bushido-Manager rechtskräftigDALL-E
Urteile

Vertraulichkeit verletzt: Urteil gegen früheren Bushido-Manager rechtskräftig

Ein früherer Manager des Rappers Bushido hat heimlich Gespräche aufgezeichnet – und wurde rechtskräftig verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigt das Urteil und setzt zugleich wichtige Akzente für die Haftungsrisiken von Führungskräften. Warum der Fall weit über die Musikbranche hinausweist.
Aktionäre der Wirecard AG sind keine einfachen Insolvenzgläubiger, entschied der Bundesgerichtshof.Aktionäre der Wirecard AG sind keine einfachen Insolvenzgläubiger, entschied der Bundesgerichtshof.DALL-E
Urteile

BGH: Aktionäre der Wirecard AG sind keine einfachen Insolvenzgläubiger

Ein Grundsatzurteil mit Signalwirkung: Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Aktionäre der insolventen Wirecard AG ihre Schadensersatzansprüche nicht als einfache Insolvenzforderungen anmelden können.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Viele Eltern unterschätzen die finanziellen Folgen, wenn ihr Kind berufsunfähig wird."
Ausgabe 10/25

"Viele Eltern unterschätzen die finanziellen Folgen, wenn ihr Kind berufsunfähig wird."

Jens Göhner, Leiter Produktmanagement der Stuttgarter
"Unabhängigkeit hat viele Gesichter"
Ausgabe 07/25

"Unabhängigkeit hat viele Gesichter"

Was bedeutet Unabhängigkeit im Versicherungsvertrieb wirklich?
"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht