Defino-Vorstand Dr. Klaus Möller kritisiert Individualitätsbegriff der Finanzbranche
Dr. Klaus Möller, Vorstand des DEFINO – Institut für Finanznorm, kritisiert die in der Finanzbranche immer noch weit verbreitete wenig kundenorientierte Definition des Begriffs „Individualität“.
Als Dr. Klaus Möller den Anwenderpreis 2019 entgegennahm, sagte er unter anderem in seiner Dankesrede:
„Anders als in den technischen Sparten der Wirtschaft wollen viele Protagonisten unserer Branche noch nicht begreifen, dass standardisierte Prozesse kundenindividuelle Ergebnisse nicht behindern, sondern tatsächlich ermöglichen und gewährleisten. Viele Vermittler und Finanzberater verwechseln bei dem Begriff Individualität nach wie vor das vollständige Eingehen auf den kundenindividuellen Bedarf mit persönlicher Selbstverwirklichung.“
Diese Sichtweise führe nach seiner Ansicht zu einem in sich verkehrten Beratungsansatz.
Den Anwenderpreis 2019 erhält Dr. Klaus Möller für die Pionierleistung, mit der DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ die erste in Deutschland entwickelte Norm zur Verbesserung der Beratungsqualität in der Finanzbranche initiiert und als Obmann im DIN-Ausschuss vorangetrieben zu haben.
Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski formulierte anlässlich der Preisverleihung auch seine Einschätzung
„dass sich die DIN-Analyse auf jeden Fall durchsetzen wird. Die Finanzdienstleister sollten sich heute nicht mehr fragen, ob sie die Norm eines Tages nutzen werden, sondern nur, ob man zu den Ersten oder den Letzten gehören will.“
Die DIN-Norm 77230 habe den entscheidenden Impuls dafür gesetzt, noch eine ganze Reihe weiterer notwendiger und sinnvoller Normen zu entwickeln und sei daher als Projekt zu Recht ausgezeichnet worden.
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