Zwischen Mai 2018 und Januar 2019 wurden in Deutschland 12.600 Datenschutzverletzungen gemeldet. Damit ist Deutschland nach den Niederlanden das Land mit den zweitmeisten Verstößen in Europa. Dies zeigt ein Bericht über Datensicherheit und Compliance in Unternehmen von NAVEX Global.
69 Prozent der Compliance-Beauftragten machen sich über Datenschutz Sorgen. 68 Prozent erklärten Netzsicherheit zum einem der wichtigsten Ethik- und Compliance-Themen, obwohl die regelmäßige Kontrolle Dritter (52 Prozent) und ein durchgehend risikobasierter Ansatz (44 Prozent) die effektivsten Faktoren für Verbesserung im Vergleich zu Risikomanagement sind.
Zu wenige Schulungen
Laut dem Bericht wurden in Unternehmen mit einem rückwirkenden Compliance-Programm wurden nur 53 Prozent im Senior Management und ohne Führungsverantwortung zu Datenschutz und sogar nur 41 Prozent zu Netzsicherheit geschult. In Firmen mit fortschrittlicheren Compliance-Programmen erhalten 22 Prozent derer ohne Führungsverantwortung gar keine Schulungen zu Datenschutz und Netzsicherheit. Das bedeutet, dass fast ein Viertel der Arbeitnehmer gar keine Handlungsempfehlungen oder Orientierungshilfen hat.
Kosten bei mittelgroßen und großen Unternehmen explodieren
Die Kosten für Datenpannen in kleinen Unternehmen im Jahr 2019 sind zwar um 50 Prozent zurückgegangen, allerdings haben größere Unternehmen weniger gute Ergebnisse zu verzeichnen: Bei mittelgroßen Firmen sind die Kosten um 327 Prozent und bei großen Unternehmen um 341 Prozent gestiegen.
Jessica Wilburn, Datenschutzbeauftragte und führender Rechtsbeistand bei NAVEX Global, dazu:
„Interne Kommunikation und Weiterbildungen sind essenziell, um Data Governance und Compliance zu unterstützen. Ja, es ist wichtig aufzuschlüsseln, was Datenschutz für verschiedene Abteilungen, Teams und Positionen bedeutet, aber es ist noch wirkungsvoller, wenn wir damit anfangen, worum es wirklich geht: Menschen zu schützen.“
So machen Unternehmen mit Risikomanagement-Programmen einen Schritt in die richtige Richtung. 37 Prozent geben an, dass es dabei geholfen hat eine Vertrauenskultur aufzubauen. Für fast zwei Drittel der Firmen war ein Verhaltenskodex der Baustein, der den positivsten Einfluss auf Verletzungen ethischer Grundsätze hatte. Außerdem war für 60 Prozent ein internes Meldesystem, wie eine Risikomanagement-Hotline, nützlich, um Verstöße am Arbeitsplatz und Verletzungen der Firmenrichtlinien zu identifizieren.
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