Warum Unternehmer die Energiewende auch in der eigenen Firma durchsetzen sollten

Warum Unternehmer die Energiewende auch in der eigenen Firma durchsetzen sollten
© skeeze CCO PublicDomain / Pixabay.com

Sie stehen uns (nahezu) unerschöpflich zur Verfügung: Wir können Sonne, Wasser, Wind, Gezeiten, Erdwärme und Biomasse nutzen, wodurch wir den Ausstoß von Treibhausgasen sowie weiterer Schadstoffe vermeiden.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Einsparung an fossilen Energieträgern (im Jahr 2016 lagen diese bei 550 Milliarden Kilowattstunden)
  • Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten
  • neue Arbeitsplätze
  • Beitrag zum Umweltschutz
  • positive Außenwirkung für Unternehmen

Erneuerbare Energien oder auch die zeitgemäße Digitalisierung zu nutzen heißt, mit der Zeit zu gehen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was zählt zu den erneuerbaren Energien?

Zu den regenerativen beziehungsweise erneuerbaren Energien gehören:

  1. Bioenergie
  2. Geothermie (Erdwärme)
  3. Solarenergie (Photovoltaik, Solarthermie)
  4. Wasserkraft (Wasserspeicher-, Laufwasserkraftwerke, Meeresströmungs- und Wellenenergie)
  5. Windenergie (Windkraftanlage, Thermik)

Während im Jahr 2014 der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland im Bereich des Stromes erst bei 27,4 Prozent lag, konnten im Jahr 2018 bereits 37,8 Prozent verzeichnet werden.

Gründe für die Energiewende und den Umstieg auf erneuerbare Energien

  1. Effektiver Klimaschutz: Im Jahr 2018 konnten durch den Einsatz von Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Geothermie 183,7 Millionen Tonnen CO2-Aquivalente vermieden werden. Diese Zahl setzt sie an die erste Stelle der Liste der Klimaschützer. Die Europäische Union steht in der Pflicht, bis zum Jahr 2020 den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen um 20 Prozent zu senken. Deutschland möchte mit einer Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 40 Prozent dazu beitragen. Da eine Reduzierung von nur 30,8 Prozent im Jahr 2018 festgestellt wurde, besitzt die Förderung von erneuerbaren Energien größte Wichtigkeit.
  2. Bürger- und Unternehmensbeteiligung: Durch erneuerbare Energien verfügt jeder einzelne über die Möglichkeit, Kraftwerksbetreiber zu werden. Es ist eine gute Investition, denn die Abnahme des Stromes ist garantiert, zudem erzeugt man seinen eigenen für den Betrieb. Kostengünstiger geht es nicht. Vergleiche zu Stromkosten lassen sich beispielsweise bei Stromvergleich.de ziehen. Das im Jahr 2000 verabschiedete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erlaubt Privatpersonen, mittelständischen Unternehmen und Stadtwerken mit eigenen Anlagen in die Stromproduktion einzusteigen. Investitionssicherheit ist gewährleistet, sodass Kredite in diesem Bereich leichter gewährt werden.
  3. Weniger Rohstoffimporte: Noch heute basiert die Energieversorgung größtenteils auf fossilen Brennstoffen, die in der Regel aus anderen Ländern bezogen werden. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnt Deutschland Unabhängigkeit gegenüber den Rohstoffimporteuren und deren schwankenden Preise. Die Einfuhr fossiler Ressourcen schwächt unsere Wirtschaftskraft, erneuerbare Energien erhöhen sie.
  4. Kostengünstigkeit: Eine Kilowattstunde Windstrom kostet umgerechnet 9 Cent. Im Vergleich dazu liegt der Strom aus der Atomenergie auf geschätzten 15,1 Cent, aus Braun- und Steinkohlekraftwerken bei 14,3 beziehungsweise 13,4 Cent. Und die erneuerbaren Energiekosten werden immer günstiger, wie eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) aufzeigt.
  5. Umweltfreundlichere Mobilität: Der Erdölverbrauch liegt vor allen Dingen im Verkehrsbereich. Erneuerbare Energien deckten im Jahr 2018 ungefähr 5,6 Prozent des deutschen Energieendverbrauches ab. Im gleichen Jahr konnte der Ausstoß von 7,7 Millionen Tonnen an Treibhausgasen durch die Nutzung von Biokraftstoffen vermieden werden. Um die Klimaschutzziele der Europäischen Union zu erreichen, müssen vermehrt Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol zum Einsatz kommen.
  6. Senkung des Energieverbrauches: Investitionen in effiziente und CO2-arme Technik rechnen sich für Unternehmen und auch Privatpersonen bereits nach wenigen Jahren, wenn der Energieverbrauch sinkt. Insgesamt fallen für die Weltgemeinschaft und die Gesellschaft niedrigere Kosten an.

Vorteile für Unternehmen durch einen frühen Einstieg in die Energiewende

Wer jetzt in die Energiewende einsteigt, hat mehr Zeit zur Anpassung der internen Strukturen. Von Knall auf Fall auf erneuerbare Energien in allen Bereichen umzustellen, ist nur selten möglich. Zunächst einmal entstehen relativ hohe Kosten, die sich jedoch im Laufe der Jahre in jedem Fall rechnen. Je früher man einsteigt, desto einfacher lassen sich die Neuerungen eingliedern. Außerdem gibt es zurzeit verschiedene Programme, die den Einstieg in die Energiewende erleichtern und fördern, darunter:

  • Programm EE Premium – Wer seine besonders ineffiziente Heizungs-Altanlage austauscht, erhält erhöhte Tilgungszuschüsse (20 Prozent);
  • Kredit 291 Energie und Umwelt – Wird zur Verfügung gestellt, um die Finanzierung für den Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien und Innovationsvorhaben zur Energieeinsparungserzeugnis zu ermöglichen. Zudem sind im Bereich des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes Finanzierungen möglich.
  • Kredit 151/152 – für energetisches Bauen und Sanieren
  • Kredit 153 – für energieeffizientes Bauen
  • Investitionszuschuss 430 – für energieeffizientes Sanieren

Die Nutzung erneuerbarer Energien verbessert auch die Außenwirkung eines Unternehmens

Das Umweltbewusstsein der deutschen Bevölkerung ist enorm angestiegen. Wer die Wahl hat, Leistungen von einer Firma in Anspruch zu nehmen, die mit umweltschonenden Ressourcen arbeitet, wird in der Regel dieser den Vorzug geben. Setzt man die Energiewende in seiner eigenen Firma durch, spart man darüber hinaus dauerhaft Kosten ein.

Durch die zahlreichen öffentlichen Unterstützungen und Möglichkeiten, wird es Unternehmen heute leicht gemacht, erste Investitionen zu erbringen, um auf dem neusten Stand der erneuerbaren Energien zu sein.