Der Bund der Versicherten e. V. hat eine Liste der 10 überflüssigsten Versicherungen erstellt: Auf Platz Eins sind die Kapitallebensversicherung und die private Rentenversicherung.
Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV, dazu:
„Die private Rentenversicherung beinhaltet einen dreifachen legalen Betrug: Zum einen denjenigen der klassischen kapitalbildenden Versicherung, dazu kommt die Abzocke über unfaire Sterbetafeln und schließlich verwenden die Versicherer die neuen Kundengelder um alte Kalkulationsfehler auszugleichen.“
Kritik an Überschussbeteiligung
Die Überschussbeteiligung setzt sich aus Kapitalerträgen sowie Risiko- und Kostengewinnen zusammen und ist eine unverbindliche Prognose. Dabei erweisen sich die Kosten meist als intransparent und deswegen für Kunden schwer nachvollziehbar.
Die Unternehmen können die erzielten Gewinne über einen bilanziellen Umweg lange Zeit parken, sodass diese große Spielräume haben, welche Verträge wie hoch an den Überschüssen beteiligt werden können. So geht die Überschussbeteiligung seit Jahren zurück, während sich die Versicherungsunternehmen und die Aktionäre immer weiter an diesen Geldern bereichern.
Hohe Lebenserwartung angesetzt
Die Versicherungsunternehmen unterstellen ihren Kunden eine sehr hohe Lebenserwartung, so dass das angesparte Kapital für eine sehr lange Rentenzeit ausreichen muss. Damit fällt die Rente der versicherten Personen geringer aus. In einer Beispielrechnung des BDV müsste die versicherte Person beim „schlechtesten“ Anbieter älter als 98 1/2 Jahre werden, damit sich die garantierte Rente finanziell lohnt.
Garantieleistungen fressen Überschüsse auf
Den Versicherern fällt es aufgrund der langanhaltenden Niedrigzinsphase immer schwerer, die Garantieversprechen zu erfüllen. Deswegen fließen Überschüsse, die eigentlich den Kunden zustehen, in neue Reservetöpfe, um andere Garantien erfüllen zu können.
Axel Kleinlein dazu:
„Oft wurden schon gewährte Überschüsse im Nachhinein den Kundinnen und Kunden weggenommen, um Kalkulationsfehler auszugleichen.“
Mehr Informationen im Infoblatt „Versicherungen, die Sie nicht brauchen“
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