Pflegebedürftigkeit: Zwei Drittel der Deutschen fühlen sich nicht vorbereitet
64 Prozent der Deutschen fühlen sich auf eine mögliche spätere Pflegebedürftigkeit nicht vorbereitet. So sind auch 92 Prozent davon überzeugt, dass zur Absicherung von Pflegerisiken zusätzliche freiwillige Vorsorge notwendig ist.
Allerdings: Es sorgen trotzdem nur 34 Prozent auch tatsächlich vor. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag des Konzerns Versicherungskammer.
Auch werden dabei häufig die tatsächlichen Kosten für eine professionelle Pflege zu Hause oder im Heim unterschätzt.
Nicht alle Vorsorgeinstrumente sind geeignet
Von denen, die tatsächlich für eine spätere Pflege vorsorgen, tun dies 31 Prozent mit Immobilien, 36 Prozent mit Bargeldreserven, 44 Prozent mit klassischen Altersvorsorgeprodukten und 85 Prozent über Zusatzversicherungen.
Manuela Kiechle, Kranken- und Pflegevorstand Konzern Versicherungskammer, erklärt, dass viele dieser Instrumente für die Absicherung von Pflegerisiken nicht oder nur bedingt geeignet sind: Müsse etwa im Pflegefall die eigene Immobilie zur Deckung der Kosten verkauft werden, so verliere der Partner des Pflegebedürftigen damit sein vertrautes Umfeld, während Bargeldreserven bei einer längeren Pflege hingegen rasch aufgebraucht seien.
Pflegepflicht- ist nicht gleich Pflegezusatzversicherung
Zwar haben die meisten Befragten angegeben, dass sie Zusatzversicherungen als Vorsorgeinstrument nutzen, aber Manuela Kiechle befürchtet, dass ein Großteil der Befragten die Pflegepflichtversicherung mit einer Pflegezusatzversicherung verwechseln.
Für diese Vermutung sprechen neben den entsprechenden Erfahrungen in zahlreichen Beratungsgesprächen mit Kunden auch Zahlen des GDV. Da nur eine Pflegezusatzversicherung die Pflegerisiken wirklich absichert, ist Sensibilisierung und Aufklärung der Menschen zum Thema Pflege notwendig.
„PflegePartner“ für Pflegebedürftige und Angehörige
Unterstützung bietet die Versicherungskammer Bayern mit dem neuen Service ‚PflegePartner‘, wodurch Kunden mit einer Pflegezusatzversicherung konkrete Unterstützung erhalten. So werden Versicherte bei der Organisation der Pflege beraten und durch Pflege-Berater telefonisch und persönlich begleitet. Angehörige erhalten beim Eintritt eines Pflegefalls für drei Monate praktische Unterstützung, zum Beispiel bei der Auswahl von Pflege-Hilfsmitteln, beim pflegegerechten Umbau des Hauses oder der korrekten Beantragung von Zuschüssen und Leistungen.
Unterstützt wird die praktische Hilfestellung durch einen digitalen PflegePartner: Auf dem Desktop oder Smartphone können Angehörige alle Aktivitäten rund um die Pflege koordinieren – ganz unabhängig vom Wohnort. Kümmern sich mehrere Kinder um die pflegebedürftigen Eltern, erhalten alle online Zugriff auf sämtliche Informationen. Zudem bietet der digitale PflegePartner auch Services wie Online-Antragstellung, Pflegegrad-Rechner, Pflege-Suche und Dokumenten-Archiv.
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