Sowohl in Ballungsräumen als auch auf dem Land werden nach neuen Mobilitätskonzepten und damit nach Alternativen zum motorisierten Individualverkehr gesucht. Dabei stoßen innovative Lösungen wie Car-Sharing oder Ride-Sharing auf breites Interesse der Bevölkerung, denn neun von zehn Bundesbürgern sehen in solchen Angeboten Vorteile.
Dies zeigt eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat.
Jeder Dritte würde Auto teilen
36 Prozent der Bundesbürger mit Auto im Haushalt geben an, dass sie es unter bestimmten Voraussetzungen anderen über Car-Sharing anbieten würde.
18 Prozent der Autobesitzer würden ihr Fahrzeug regelmäßig zur Verfügung stellen, aber nur wenn sie die Mitnutzer kennen und diese das Auto üblicherweise nur zu Zeiten benötigen, während derer es sonst nicht bewegt wird. Weitere 15 Prozent würden ihr Fahrzeug nur gelegentlich zur Verfügung stellen, wenn sie es ganz sicher nicht benötigen, etwa während eines Urlaubs. Und 3 Prozent würden es sogar jederzeit anbieten, sofern die Haftung für Reparaturen bei Schäden geklärt ist.
Achim Berg, Bitkom-Präsident, an:
„Digitalisierung verändert nicht nur einzelne Verkehrsmittel wie das Auto grundlegend. Digitale Technologien wie das Smartphone haben Ideen wie Car-Sharing oder Ride-Sharing erst bequem gemacht und ihnen zum Durchbruch verholfen. Wir haben jetzt die historische Chance, die Weichen für komfortable, kostengünstige und klimaschonende Alternativen zum traditionellen Individualverkehr zu stellen.“
Geringere Umweltbelastung und weniger Lärm
Die größten Vorteile beim Ride-Sharing sehen 59 Prozent der Deutschen in einer geringeren Umweltbelastung und weniger Lärm durch weniger Fahrzeuge auf den Straßen. Eine größere Flexibilität gegenüber Bus und Bahn, weil es keine Bindung an Fahrpläne gibt, sehen 58 Prozent. Auch werden als Vorteile gesehen, dass man nicht bis zur nächsten Haltestelle laufen muss (36 Prozent) sowie die Parkplatzsuche wegfällt (56 Prozent).
Zugleich gibt aber auch eine Mehrheit (54 Prozent) an, dass durch Ride-Sharing Mobilität an Orten möglich wird, an denen bislang kein öffentlicher Nahverkehr angeboten wird. 46 Prozent loben den geringeren Fahrpreis gegenüber Mietwagen und Taxi, 45 Prozent das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis gegenüber dem öffentlichen Nahverkehr.
Achim Berg sagt:
„Mobilität ist für die Wenigsten ein Selbstzweck, sie ist ein Muss. Wir sollten Mobilität sehr viel stärker als Teil der Plattformökonomie organisieren und mit anderen digitalen Services verbinden.“
White Paper zu innovativen Mobilitätsangeboten
Trotz der großen Offenheit in der Bevölkerung stehen neuen Mobilitätsangeboten oft jahrzehntealte innovationsfeindliche Regelungen entgegen.
In dem White Paper „Chancen für Mobility-as-a-Service-Geschäftsmodelle“ macht der Bitkom Vorschläge, wie digitale Mobilitätsdienstleistungen vorangebracht werden können.
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