Der map-report hat in seinem 19. PKV-Rating Bilanzdaten und Servicekennzahlen der Jahre 2013 bis 2017 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum 2000 bis 2019 untersucht. Erneut ganz vorne beim Rating: die Debeka.
Die Analyse in den Bereichen Bilanz, Service sowie Vertrag erfolgt nach klar definierten Kriterien. Jedem Kriterium ist eine maximal erreichbare Punktzahl zugeordnet:
- Bilanz: 30 Punkte
- Service: 30 Punkte
- Vertrag: 40 Punkte
In diesem Jahr gaben 14 Gesellschaften mit knapp 48 Prozent Marktanteil (verdiente Beiträge) die für das Rating erforderlichen Daten an. Zu den weiteren 16 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der map-report die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen ausgewertet.
Reinhardt Klages, Chefredakteur des map-report, dazu:
„In den vergangenen 20 Jahres sic dürfte klar geworden sein, dass wir Befürworter der privaten Krankenversicherer sind – nicht trotz, sondern gerade wegen unserer kritischen Berichterstattung. Wir zeigen, was einen guten PKV-Versicherer ausmacht und legen sämtliche Bewertungskriterien samt Werteskala offen. Doch die Transparenz hat auch ihre Schattenseiten. Denn jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen würden. Da sinkt schon mal die Motivation zur Teilnahme.“
Nur Debeka knackt magische Grenze
Debeka kann sich auch in diesem Jahr die Top-Position als Deutschlands bester privater Krankenversicherer mit 83,85 von maximal 100 Punkten sichern. Dabei überzeugte der Versicherer in allen drei Teilbereichen des Ratings. Auch wenn es bei den Bilanzkennzahlen mit 23 von maximal 30 Punkten nur zum sechsten Rang reicht, hält die Debeka bei der Servicebewertung mit 26,65 von 30 Punkten ebenso wie bei Vertragsdaten mit 35,20 von maximal 40 Punkten die Spitzenposition.
Mit insgesamt 78,85 Punkten kommt die Provinzial Hannover auf den zweiten Platz. Die hervorragende Bewertung konnte sie sich vor allem durch stabile Beiträge sichern.
Ranking der 5 besten privaten Krankenversicherer
Die besten privaten Krankenversicherer (Krankenvollversicherung) | ||
Unternehmen | Punkte 2019 | Bewertung |
Debeka | 83,85 | mmm |
Provinzial Hannover | 78,85 | mmm |
Signal Iduna | 77,60 | mmm |
R+V | 74,01 | mmm |
Allianz | 73,45 | mmm |
Quelle: map-report by Franke und Bornberg, PKV-Rating 2019 ( map-report 907) |
Beitragsentwicklung: map-report gibt Entwarnung
Auch hat der map-report die Beitragsentwicklung zu ausgewählten Fallkonstellationen untersucht und dabei festgestellt, dass die untersuchten Versicherer ihre Beiträge 2019 im Durchschnitt um 2,87 Prozent angehoben haben. Dies ist eine ähnliche Größenordnung wie im Jahr zuvor.
Die durchschnittliche Beitragserhöhung für einen Angestellten lag zwischen 2000 und 2019 bei 3,79 Prozent pro Jahr. Zu Jahresbeginn 2019 stieg ihr Beitrag durchschnittlich um 2,87 Prozent (Vorjahr: 2,89 Prozent), bei älteren Versicherten waren es 3,39 Prozent (Vorjahr 2,90 Prozent).
Die Bestandsbeiträge stiegen in der Musterberechnung für einen Bundesbeamten in den Jahren 2000 bis 2019 jährlich um 2,89 Prozent. Zum Jahresanfang 2019 waren es 2,14 Prozent (Vorjahr: 2,81 Prozent).
In der stationären Zusatzversicherung wuchs der Beitrag in dieser Zeit durchschnittlich um 0,25 Prozent pro Jahr. Anfang 2019 betrug die Steigerung bei den untersuchten Gesellschaften 3,24 Prozent (Vorjahr: 3,38 Prozent).
Einige Versicherer mauern
Seit 2018 untersuchen die Analysten von map-report auch den Gesamtbestand nach Monatssollbeiträgen. Hier betrugen die Beitragsanpassungen zwischen 2012 bis 2017 durchschnittlich 2,6 Prozent pro Jahr. Auch wenn mit dem BaFin-Nachweis 230 es eine verbindliche Vorgabe für die Ermittlung der Beitragserhöhungen gibt, verweigern einige Unternehmen jegliche Transparenz und melden gar keine Zahlen.
Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-reports, meint:
„Öffentliche Transparenz zeigt neben den Stärken auch mögliche Schwachstellen der Versicherer auf. Man darf aber nicht vergessen, dass eine Nicht-Teilnahme auch eine Aussagekraft für sich hat. Die Erfahrung zeigt, dass Verbraucher eher durch fehlende Informationen als durch die Sichtbarkeit einzelner Schwächen verunsichert werden. Mauern birgt also durchaus auch Risiken für die Reputation.“
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