Sparbereitschaft steigt trotz sinkender Liquidität

Trotz Reallohnverlusten und steigender Preise legen immer mehr Menschen Geld zur Seite. Laut dem aktuellen „TeamBank-Liquiditätsbarometer“ wollen 68 Prozent der Deutschen in den kommenden zwölf Monaten Rücklagen bilden – obwohl 35 Prozent über weniger frei verfügbares Einkommen als im Vorjahr verfügen. Besonders betroffen sind junge Erwachsene.

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Trotz steigender Belastung bleibt der Wunsch, Geld zurückzulegen, hoch.Trotz steigender Belastung bleibt der Wunsch, Geld zurückzulegen, hoch.TaniaVdB / pixabay

Konsumverzicht wird zur neuen Normalität

Gestiegene Lebenshaltungskosten dämpfen die Ausgabenbereitschaft vieler Haushalte. Nach Angaben des aktuellen „TeamBank-Liquiditätsbarometers“ planen 70 Prozent der Befragten, ihre ursprünglich vorgesehenen Ausgaben zu reduzieren oder ganz zu streichen. Besonders häufig wollen Verbraucher beim Restaurantbesuch (35 Prozent) und bei Reisen (22 Prozent) sparen. 28 Prozent geben an, künftig weniger als 1.000 Euro für Urlaub auszugeben, 19 Prozent möchten sogar ganz auf Reisen verzichten.

Vor allem Haushalte mit mittlerem Einkommen sind betroffen: Drei Viertel der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.000 und 3.000 Euro planen Kürzungen. Bei Einkommen unter 1.000 Euro sind es rund zwei Drittel.

Sparneigung erreicht neuen Höchststand

Trotz steigender Belastung bleibt der Wunsch, Geld zurückzulegen, hoch. 68 Prozent der Befragten wollen in den kommenden zwölf Monaten Rücklagen für größere Anschaffungen bilden – ein Zuwachs um fünf Prozentpunkte gegenüber Juli 2024. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend bei den unter 50-Jährigen (72 Prozent).

Jüngere Altersgruppen zeigen den stärksten Anstieg: Unter den unter 30-Jährigen ist die Sparneigung um zehn Prozentpunkte gestiegen, bei den 30- bis 49-Jährigen um sechs Prozentpunkte.

Liquiditätsverluste vor allem bei Jüngeren

Ein Grund für die steigende Sparneigung ist paradoxerweise die sinkende Liquidität vieler Haushalte. 35 Prozent der Befragten berichten, dass ihre frei verfügbaren Mittel im vergangenen Jahr geschrumpft sind – fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Am stärksten betroffen sind die unter 30-Jährigen: 27 Prozent von ihnen verfügen heute über weniger Geld als noch im Vorjahr – ein Plus von elf Prozentpunkten gegenüber Juli 2024.

„Die deutlichen Liquiditätsverluste vieler Menschen sind auf die Reallohneinbußen der letzten Jahre zurückzuführen“, erklärt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Eine Finanzierung kann dabei helfen, wichtige Vorhaben dennoch zu verwirklichen. Entscheidend ist, dass die Kreditsumme verantwortungsvoll auf die individuellen finanziellen Möglichkeiten abgestimmt ist.“

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