Krisenzeiten hinterlassen Spuren: Finanzielle Engpässe vor allem bei älteren Verbrauchergruppen

Trotz wirtschaftlicher Erholung nach der Corona-Pandemie und dem Beginn des Ukraine-Kriegs bleibt die finanzielle Lage vieler Haushalte angespannt. Das geht aus einer aktuellen Studie des ifo Instituts, der TU München und der Digitalbank N26 hervor, die auf anonymisierten Bankdaten basiert. Demnach trifft die finanzielle Belastung insbesondere ältere Menschen und Haushalte mit hoher Mietquote.

(PDF)
„Trotz einer Erholung sind vor allem ältere Menschen und Verbraucher mit hohen Mietbelastungen nach wie vor finanziell unter Druck“, erklärt Sebastian Wichert, Leiter des LMU-ifo Economics & Business Data Centers.„Trotz einer Erholung sind vor allem ältere Menschen und Verbraucher mit hohen Mietbelastungen nach wie vor finanziell unter Druck“, erklärt Sebastian Wichert, Leiter des LMU-ifo Economics & Business Data Centers.sabinevanerp / pixabay

„Trotz einer Erholung sind vor allem ältere Menschen und Verbraucher mit hohen Mietbelastungen nach wie vor finanziell unter Druck“, erklärt Sebastian Wichert, Leiter des LMU-ifo Economics & Business Data Centers. Zwar verzeichneten jüngere Erwachsene im Untersuchungszeitraum die stärksten Ausgabenzuwächse – diese wurden jedoch durch überdurchschnittliche Einkommenssteigerungen kompensiert.

Bei älteren Haushalten zeigt sich dagegen eine anhaltende Schieflage. Steigende Mietkosten und begrenzte Einkommenszuwächse führen zu eingeschränkten finanziellen Spielräumen. Infolgedessen sei auch künftig nicht mit einem spürbaren Anstieg des privaten Konsums zu rechnen, so die Studie. Die anhaltend hohe Zahl an Konten mit temporären Negativsalden deute zudem auf eine geringe finanzielle Flexibilität hin.

„Eine moderate Steigerung der Wohnkosten, die Unterstützung beim Aufbau von Rücklagen und ein Zugang zu günstigen Krediten sind nötig, um die finanzielle Resilienz der Verbraucher zu stärken“, betont Wichert. Ziel müsse es sein, gefährdete Gruppen gezielt abzusichern und langfristig zu stabilisieren.

Die Studie basiert auf detaillierten Transaktionsdaten von N26. „Unsere Zusammenarbeit mit dem ifo Institut liefert für die breite Öffentlichkeit relevante Erkenntnisse und bietet die Möglichkeit, die Auswirkungen auf die finanzielle Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zum heutigen Zeitpunkt besser zu verstehen“, sagt Daniel Lappas, VP Business bei N26.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Deutschland steht am Scheideweg: Stabilität ist vorhanden, Impulse aus Konsum und Handel sind erkennbar.Deutschland steht am Scheideweg: Stabilität ist vorhanden, Impulse aus Konsum und Handel sind erkennbar.Adobe
Wirtschaft

Bekommt das zarte Pflänzchen Aufschwung genug Platz?

Deutschland erlebt im Frühsommer 2025 erste zaghafte Zeichen wirtschaftlicher Erholung. Doch reicht das aus, um den Aufschwung dauerhaft zu tragen? Der Monatsbericht des BMWK gibt sich hoffnungsvoll, warnt jedoch vor strukturellen Risiken. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing mahnt: Ohne einen starken europäischen Kapitalmarkt fließen die großen Geldströme weiter an uns vorbei. Ein makroökonomischer Blick auf Chancen, Hürden – und die Frage, ob das zarte Pflänzchen wirklich Wurzeln schlagen kann.

Für Deutschland könnte sich die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2025 stabilisieren, insbesondere wenn sich die Exporte erholen.Für Deutschland könnte sich die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2025 stabilisieren, insbesondere wenn sich die Exporte erholen.Foto: Adobestock
Wirtschaft

Weltwirtschaft im Umbruch: Handelskonflikte, Zinsentscheidungen und wirtschaftliche Unsicherheiten

Die globale Wirtschaft steht Anfang 2025 vor großen Herausforderungen. Während die USA und China ihr Wachstum behaupten, stagniert die Wirtschaft im Euroraum.

Nach einer Analyse von Finanztip steigen die CO₂-Kosten für einen durchschnittlichen Gasverbrauch von 6000 kWh pro Jahr erheblich.Nach einer Analyse von Finanztip steigen die CO₂-Kosten für einen durchschnittlichen Gasverbrauch von 6000 kWh pro Jahr erheblich.Foto: Adobestock
Verbraucher

Steigende CO₂-Preise: Erhöhte Belastungen für Verbraucher und Wirtschaft ab 2027

Der Bundestag hat eine Reform des CO₂-Emissionshandels beschlossen, die ab 2027 erhebliche finanzielle Folgen für Verbraucher und Unternehmen haben wird. Mit der Einführung des europäischen Emissionshandelssystems ETS2 entfällt der bisherige Festpreis für CO₂-Zertifikate, sodass die Preise künftig durch den Markt bestimmt werden. Dies könnte zu erheblichen Kostensteigerungen führen, insbesondere in den Bereichen Verkehr und Wohnen.

Woman counting money, counting EURO close upWoman counting money, counting EURO close up
Wirtschaft

KMU erwarten Zunahme bei Schwarzarbeit

Das Ergebnis politischer Unwägbarkeiten und die trotz deutlich gestraffter Geldpolitik anhaltend hohe Inflation führen nach Meinung des Mittelstands zu mehr Schwarzarbeit. 47 Prozent der KMU glauben, dass ihre Kollegen vermehrt am Fiskus vorbei arbeiten.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”
Ausgabe 03/25

„Im Vertrieb werden wir unsere Aktivitäten ausbauen und die Kapazitäten dafür verstärken”

Dr. Florian Sallmann
"Schema F gibt es nicht mehr"
Ausgabe 10/24

"Schema F gibt es nicht mehr"

Michael Schillinger & Andreas Bahr
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht