E-Auto-Stimmung in Deutschland: Mehrheit unzufrieden mit Lade-Infrastruktur

Das Vertrauen in die Lade-Infrastruktur für Elektroautos bleibt gering: Laut einer aktuellen DEVK-Umfrage bewerten über die Hälfte der deutschen Autofahrer die Lademöglichkeiten als schlecht. Doch unter erfahrenen E-Auto-Fahrern fällt das Urteil deutlich positiver aus – ein Zeichen dafür, dass mit wachsender Nutzung auch die Akzeptanz steigt.

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Eine Frau lädt ein E-AutoEine Frau lädt ein E-AutoJürgen Naber / DEVK

Mehrheit sieht Nachholbedarf beim Ladenetz

Wie steht es um die Lade-Infrastruktur in Deutschland? Diese Frage stellte die DEVK Versicherung gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey mehr als 2.500 Autofahrerinnen und Autofahrern. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Nur 14 Prozent der Befragten halten das deutsche Ladenetz für „sehr gut“ oder „eher gut“. Über 55 Prozent bewerten es hingegen als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“.

Ein differenzierteres Bild zeigt sich unter erfahrenen E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrern: Hier finden 39 Prozent die Ladebedingungen gut oder sehr gut, während nur ein Viertel unzufrieden ist. Die Erfahrung scheint also den Blick zu verändern – wer bereits elektrisch unterwegs ist, sieht die Infrastruktur weniger kritisch.

Gebrauchte Stromer im Aufwind

Neben der Lade-Infrastruktur stand auch die Kaufbereitschaft für gebrauchte E-Autos im Fokus der Umfrage. Insgesamt 32 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ein gebrauchtes Elektroauto zu kaufen – bei den unter 30-Jährigen sind es 46 Prozent, bei den unter 40-Jährigen 43 Prozent.

Das Angebot wächst: Laut Berylls Strategy Advisors liegt der Restwert reiner E-Autos nach drei Jahren im Schnitt 6.400 Euro unter dem von Benzinern. Die schnelle technische Entwicklung lässt ältere Modelle schneller altern, macht sie aber gleichzeitig für preisbewusste Käufer interessant.

Batterie als entscheidendes Kaufkriterium

Für die Mehrheit potenzieller Käufer gebrauchter E-Autos ist die Batterie der zentrale Punkt. Mehr als 75 Prozent achten vor allem auf deren Zustand und Reichweite. 39 Prozent nennen einen günstigeren Kaufpreis als Hauptargument. Zudem legen rund 40 Prozent Wert auf eine eigene Lademöglichkeit zu Hause, Zugang zu Schnellladesäulen und niedrigere Stromkosten im Vergleich zu Spritpreisen.

DEVK fördert Umstieg auf Elektrofahrzeuge

Auch bei der DEVK bleibt der Großteil des Fahrzeugbestands konventionell: Von 3,2 Millionen versicherten Pkw haben derzeit etwa 45.000 einen Elektroantrieb. Mit dem neuen Kfz-Tarif seit Oktober 2025 will die DEVK den Umstieg erleichtern: Wer nach einem Totalschaden vom Verbrenner auf ein reines E-Auto wechselt, erhält einen Zuschuss von 1.500 Euro – unabhängig von der Finanzierung des Neufahrzeugs.

Methodik der Umfrage:
Civey befragte vom 10. bis 28. Juli 2025 insgesamt 2.500 Personen mit Pkw-Fahrerlaubnis sowie 2.000 Personen, die sich grundsätzlich den Kauf eines gebrauchten Elektroautos vorstellen können. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ unter Berücksichtigung eines statistischen Fehlers von 3,1 bis 4,4 Prozentpunkten.

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