Michael Lamm von der Sales Manufactory GroupMichael Lamm von der Sales Manufactory GroupSales Manufactory Group

Warum sich der Vertrieb nur als ganzheitlicher Prozess denken lässt

Reibungslose Vertriebsprozesse sind mehr als bloße Routine – sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Michael Lamm von der Sales Manufactory Group zeigt, wie aus Erstkontakt, Qualifizierung und Bedarfsermittlung eine durchgängige Reise wird, die Kunden überzeugt und Abschlussquoten spürbar steigert.

(PDF)

Ein erfolgreicher Vertrieb besteht aus weit mehr als dem bloßen Verkaufen von Produkten oder Dienstleistungen. Er ist ein strategisch aufgebauter Prozess, der von Anfang bis Ende aus einem Guss funktionieren muss. Jedes Glied in der Kette hat Einfluss auf das Gesamtergebnis und wenn sich ein Element nicht sauber integriert, entstehen Reibungsverluste, die sich unmittelbar auf die Abschlussquote auswirken können. Vertrieb bedeutet, eine durchdachte Reise für den Kunden zu gestalten, bei der er Schritt für Schritt an die Hand genommen und schließlich überzeugt wird.

Vom ersten Kontakt bis zur Aufmerksamkeit

Als Grundlage für jeden Verkaufsprozess gilt der klassische erste Kontakt mit einem potenziellen Kunden. Ob dieser über Kaltakquise, Empfehlungen, digitale Kanäle oder die gute alte Messe zustande kommt, ist zunächst zweitrangig – der erste Eindruck muss professionell wirken und den Kunden neugierig machen. An diesem Punkt geht es noch nicht um das Produkt selbst, sondern um das Schaffen einer vertrauensvollen Basis. Ein strukturierter Prozess sorgt dafür, dass dieser Einstieg nicht zufällig, sondern gezielt geplant ist. Jeder Kontaktpunkt muss so gestaltet sein, dass der Interessent erkennt: Hier begegnet ihm ein Partner, der seine Bedürfnisse ernst nimmt.

Auf den Zahn fühlen

Bevor weitere Schritte erfolgen, muss klar sein, ob der Kontakt überhaupt das Potenzial hat, in den Kundenstamm überzugehen. Qualifizierung ist deshalb ein zentrales Element im Aufbau von Vertriebsprozessen. Dabei geht es darum, die Bedürfnisse, Budgets, Entscheidungswege und zeitlichen Rahmenbedingungen des Gegenübers zu verstehen. Je besser diese Faktoren eingeordnet werden können, desto klarer ergibt sich das Bild, ob sich die Investition in die weitere Bearbeitung lohnt. Hier zeigt sich die Effizienz eines durchgängigen Systems: Ein guter Prozess filtert automatisch jene Kontakte heraus, die nicht in die Zielgruppe passen, und verhindert, dass wertvolle Ressourcen auf wenig aussichtsreiche Fälle verschwendet werden.

Vom Interesse zur konkreten Bedarfsermittlung

Nach der Qualifizierung des Kunden, beginnt die eigentliche Arbeit im Vertrieb. Nun steht im Vordergrund, den Bedarf präzise zu erfassen. Dabei agiert ein guter Verkäufer eher als Berater und Zuhörer denn als Präsentator. Das Gespräch zielt darauf ab, die Herausforderungen des Kunden zu verstehen, seine Ziele zu erkennen und mögliche Lösungen zu entwickeln, die wirklich Mehrwert bieten. Strukturiert aufgebaute Vertriebsprozesse stellen sicher, dass dieser Schritt nicht übersprungen oder oberflächlich behandelt wird – denn nur wenn der Bedarf klar definiert ist, lässt sich später eine maßgeschneiderte Lösung präsentieren, die den Kunden überzeugt.

Präsentation als Beweisführung

In der nächsten Stufe geht es darum, das eigene Angebot so zu präsentieren, dass es exakt auf die zuvor ermittelten Bedürfnisse einzahlt. Hier zeigt sich, ob alle vorangegangenen Schritte stimmig waren: Eine nicht auf den Kunden zugeschnittene Präsentation wirkt austauschbar und hinterlässt keinen nachhaltigen Eindruck, während ein durchgängiger Prozess hingegen dafür sorgt, dass der Kunde das Gefühl hat in seiner Situation ernst genommen zu werden. Wichtig ist, die Präsentation nicht als einseitigen Monolog zu verstehen, sondern als Dialog, in dem der Kunde Fragen stellen und Bedenken äußern darf. So entsteht eine partnerschaftliche Atmosphäre, die Vertrauen aufbaut.

Überzeugung bis zum Abschluss

Als entscheidender Moment im Vertrieb gilt natürlich immer die finale Überzeugung. Hier prallen oft unterschiedliche Interessen aufeinander: Der Kunde wägt Risiko und Nutzen ab, während der Verkäufer den Abschluss anstrebt. Ein professioneller Prozess berücksichtigt diesen sensiblen Punkt und führt den Kunden Schritt für Schritt dorthin, ohne Druck auszuüben. Stattdessen lässt sich Sicherheit vermitteln, indem Einwände proaktiv behandelt und letzte Zweifel ausgeräumt werden. Wer durch Transparenz und Verlässlichkeit konsequent an einer konsistenten Linie arbeitet, sorgt dafür, dass der Kunde sich am Ende aus Überzeugung und nicht aus Unsicherheit für die Zusammenarbeit entscheidet.

Perfektes Zusammenspiel

Der wahre Wert eines strukturierten Vertriebsprozesses zeigt sich in der reibungslosen Kombination aller Phasen. Von der ersten Ansprache über die Qualifizierung, die Bedarfsermittlung und die Präsentation bis hin zum Abschluss darf es keine Brüche geben. Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf, jede Information wird dokumentiert und für die nächste Phase genutzt. So entsteht eine durchgängige Erfahrung, die sowohl für den Kunden als auch für das Vertriebsteam Klarheit und Sicherheit schafft. Wenn alles wie aus einem Guss wirkt, entsteht Vertrauen – und dies ist letztlich die Basis für jede Kaufentscheidung.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Tobias Schulz, Senior Director bei Simon-KucherTobias Schulz, Senior Director bei Simon-KucherSimon-Kucher
Marketing & Vertrieb

„KI wird zum strategischen Partner im Vertrieb“

Papierlisten waren gestern: Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Prozesse, sondern auch die Vertriebslogik der Versicherungsbranche. Doch wie gelingt der Wandel – und woran könnten KI-Initiativen scheitern? Dirk Schmidt-Gallas und Tobias Schulz von der Unternehmensberatung Simon Kucher wagen einen Ausblick.
Vetriebscoach Jörg Laubrinus, Geschäftsführer Mission Freiheit GmbHVetriebscoach Jörg Laubrinus, Geschäftsführer Mission Freiheit GmbHJörg Laubrinus
Marketing & Vertrieb

Psychologie des Verkaufs in der Lebensversicherung

Emotion schlägt Excel: Vertriebscoach Jörg Laubrinus zeigt sieben psychologische Wege, wie Lebensversicherungen wirksam und empathisch vermittelt werden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 07/25.
Businesswoman making decisionBusinesswoman making decisionSergey Nivens – stock.adobe.com
Marketing & Vertrieb

Customer Journey: Beim Abschluss sind Geschäftsstellen führend

Zu Beginn nimmt ein Kunde durchschnittlich 2,9 Versicherer wahr, Werbung und Weiterempfehlung sind in dieser Phase besonders wichtig. Beim Abschluss ist der persönliche Kontakt oder Direktabschluss ausschlaggebend.
Haende-Laptop-Sterne-392432837-AS-Song-about-summerHaende-Laptop-Sterne-392432837-AS-Song-about-summerSong_about_summer – stock.adobe.com
Marketing & Vertrieb

Beratungssoftware inklusive Verbraucherschutz-Check

Die ganzheitliche Beratungssoftware der Smart InsurTech AG, bietet jetzt in der Ergebnisliste auch die Produktbewertung nach Verbraucherschutzkriterien. So können Makler ihre Kunden vollumfänglich beraten und zugleich ihr Haftungsrisiko minimieren.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.

Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk

Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.

"Viele Eltern unterschätzen die finanziellen Folgen, wenn ihr Kind berufsunfähig wird."
Ausgabe 10/25

"Viele Eltern unterschätzen die finanziellen Folgen, wenn ihr Kind berufsunfähig wird."

Jens Göhner, Leiter Produktmanagement der Stuttgarter
"Unabhängigkeit hat viele Gesichter"
Ausgabe 07/25

"Unabhängigkeit hat viele Gesichter"

Was bedeutet Unabhängigkeit im Versicherungsvertrieb wirklich?
"Das Gesamtpaket muss stimmen"
Ausgabe 05/25

"Das Gesamtpaket muss stimmen"

Bernd Einmold & Sascha Bassir
Kostenlos

Alle Ausgaben entdecken

Blättern Sie durch unser digitales Archiv im Kiosk und lesen Sie alle bisherigen Ausgaben des ExpertenReports. Zur Kiosk-Übersicht