Nach wie vor befindet sich die Lebensversicherung in unruhigem Fahrwasser. Vor diesem Hintergrund hat die V.E.R.S. Leipzig GmbH hat in Kooperation mit YouGov die 50 größten Lebensversicherer für den Zeitraum 2012 - 2014 genau analysiert und in einem Ranking vergleichend gegenübergestellt, dem „Branchenmonitor Lebensversicherung 2012 – 2014.“
Im Bereich Leben stehen die 50 größten Lebensversicherer weiterhin Herausforderungen gegenüber: Die anhaltend niedrigen Zinsen stellen das traditionelle Geschäftsmodell, das auf Zinserträge und Garantien baut, in Frage. Zwar scheint die Entwicklung im Neugeschäft auf den ersten Blick noch ganz passabel, denn sowohl die Anzahl der Verträge als auch die Entwicklung der Einmalbeiträge konnten in 2014 leicht steigen. Allerdings wird die Branche immer stärker mit dem abnehmenden Sparwillen der Bevölkerung konfrontiert, der durch die häufig negative Berichterstattung weiter verstärkt wird. Darüber hinaus bringen die Umsetzung des LVRG und von Solvency II sowie das Einmalgeschäft zusätzliche Herausforderungen mit sich. Die Gewinne kommen derzeit aus der Versicherungstechnik, wobei auch hier der Versicherungsbranche durch die Erhöhung der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Risikoüberschüssen eine erhebliche Stütze genommen wurde.
Rentenversicherung auf dem Vormarsch
Der Anteil der Rentenversicherungsverträge, gemessen an der Anzahl aller Hauptversicherungen am Ende des Geschäftsjahres, ist über die 50 untersuchten Versicherer hinweg von 24,62 Prozent (2013) auf 25,49 Prozent (2014) angestiegen. Weniger gut sieht es auch in 2014 bei der klassischen Kapitalversicherung aus, hier musste ein weiterer leichter Rückgang verzeichnet werden. Alle 50 analysierten Unternehmen weisen ein positives wirtschaftliches Ergebnis (vor Steuern) auf. Allerdings ist das durchschnittliche versicherungstechnische Ergebnis mit 35,95 Mio. Euro (2014) im Vergleich zum Vorjahr (2013: 60,21 Mio. Euro) deutlich schlechter.
Bei den gebuchten Bruttoprämien 2012 - 2014 lag laut dem Branchenmonitor die Allianz Leben auf dem ersten Platz vor der R + V Leben und der AachenMünchener Leben. Schlusslichter bilden die Vorsorge Leben, die Öffentliche Leben Braunschweig und die Barmenia Leben.
Als wesentliche Herausforderungen der Branche bleibe weiterhin die Abschmelzung der Spielräume für die Überschussbeteiligung, insbesondere vor dem Hintergrund des nachhaltigen Niedrigzinsumfelds, heißt es im Fazit des Branchenmonitors. Hinzu kämen die Entwicklung neuer Produkte, die Demografie und dynamische Regulierungsvorgaben, darunter das Lebensversicherungsreformgesetz, das es weiter umzusetzen gilt, die Vermittlerregulierung und Solvency II.
Bild: © contrastwerkstatt / fotolia.com
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