Finanzplanung auf dem Tiefpunkt: Nur 26 Prozent der Deutschen planen ihre Finanzen aktiv
Die finanzielle Absicherung wird in Zeiten unsicherer Rentensysteme und wachsender Altersarmut immer wichtiger. Dennoch haben nur 26,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Finanzplan für 2025, wie eine aktuelle Umfrage der LV 1871 zeigt.
Laut einer repräsentativen Umfrage der LV 1871 in Zusammenarbeit mit Civey kümmern sich Anfang 2025 nur noch 26,3 Prozent der Deutschen um einen eigenen Finanzplan – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als 28 Prozent einen solchen Plan angaben. Gleichzeitig zeigt der Financial Freedom Report 2024, dass 50,3 Prozent der Befragten negative Gefühle im Zusammenhang mit ihren Finanzen empfinden.
Gründe für die mangelnde Beschäftigung mit der Finanzplanung sind vielfältig:
- Fehlende Motivation (13,9 %)
- Zeitmangel (5,9 %)
- Unzureichendes Wissen (3,8 %)
- „Andere Gründe“ (Mehrheit)
„Zukunftsängste und die Sorge vor finanzieller Unsicherheit prägen häufig die Entscheidungen vieler Menschen“, erklärt Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Julia Pitters. „Diese Ängste führen oft zu passivem Verhalten, das finanzielle Probleme verschärfen kann. Eine transparente Analyse der eigenen finanziellen Situation ist aus psychologischer Sicht oft der erste Schritt, um diese Negativspirale zu durchbrechen.“
Vorsorge und Absicherung: Schlüssel zur finanziellen Sicherheit
Die Umfrage zeigt auch, dass viele Menschen bei der Vorsorge und Absicherung große Lücken aufweisen. Während die Bedeutung der privaten Altersvorsorge allgemein anerkannt ist, fehlt es vor allem bei der Absicherung der Arbeitskraft an Aufklärung und Vorsorge.
„Nur ein Fünftel der Deutschen hat seine Arbeitskraft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert“, so LV 1871-Vorstand Hermann Schrögenauer. „Dabei wird jeder Vierte in seinem Berufsleben einmal berufsunfähig, vor allem aufgrund psychischer Krankheiten. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert das Einkommen bei längeren Ausfällen und lässt sich individuell anpassen.“
Unabhängige Makler als Lösung
Ein zentraler Ansatz zur Verbesserung der finanziellen Sicherheit könnte die Unterstützung durch unabhängige Versicherungsmakler sein. „Makler stehen auf der Seite der Kundinnen und Kunden und helfen, Bildungslücken zu schließen – sei es bei der Altersvorsorge oder der Arbeitskraftabsicherung“, erklärt Schrögenauer.
Um die Finanzplanung zu fördern, seien niedrigschwellige Aufklärung und persönliche Beratung entscheidend. Nur so könnten Ängste und Unsicherheiten abgebaut und eine nachhaltige finanzielle Zukunft gestaltet werden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Finanzielle Freiheit in Zeiten der Krise
Zwar lebt der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung frei von sichtbarem finanziellem Chaos, aber über eine krisensichere und nachhaltige Finanzaufstellung verfügen die wenigsten. Es braucht mehr Mut zum Investment und Interesse an Finanzwissen.
Risiko der Berufsunfähigkeit durch psychische Probleme unterschätzt
Gerade junge Menschen verkennen die Risiken eines krankheitsbedingten Arbeitsplatzverlustes. Mehr als die Hälfte geht davon aus, ohne gesundheitliche Probleme bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter arbeiten zu können. Ein Trugschluss angesichts der Zunahme an psychischen Krankheiten.
Finanzielle Unabhängigkeit und die 5 größten Irrtümer
Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit ist von Vorurteilen verbaut. Häufig mangelt es an soliden Finanzkonzepten, die dem eigenen Lebensplan angepasst sind. Dabei ist eine umfassende Anlagestrategie weder eine Frage des Verzichts noch des Alters.
So wappnen sich Frauen gegen Altersarmut
Finanzielle Freiheit: Was bedeutet sie für verschiedene Generationen?
Die Vorstellungen von finanzieller Freiheit variieren stark zwischen den Generationen. Während ältere Menschen finanzielle Unabhängigkeit anstreben, sehen junge Menschen in ihr eher die Erfüllung finanzieller Träume.
Finanzlücke des Monats: Bildung und Planung als Schlüssel
Mit 68,5 Prozent ist ein Großteil der Bundesbürger weiterhin ohne Plan für die eigenen Finanzen. Hier sind unabhängige Makler gefragt, Aufklärungsarbeit zu leisten und gemeinsam mit Kunden Lücken in der Vorsorge und in der Absicherung zu schließen.
Finanzentscheidungen in Partnerschaften: Wer hat das Sagen?
Männer und Frauen bewerten ihre Finanzverantwortung unterschiedlich – eine Verivox-Umfrage zeigt große Wahrnehmungsunterschiede.
Fondskongress 2025 in Mannheim: Neue Trends und alte Herausforderungen
Der Fondskongress 2025 hat einmal mehr bewiesen, dass die Investmentbranche im stetigen Wandel ist. Zwei Tage lang trafen sich führende Experten, Finanzberater und Asset Manager im Congress Center Rosengarten in Mannheim, um über die Zukunft der Finanzwelt zu diskutieren.
Inflation frisst Sparzinsen auf – Festgeld-Realzins wieder negativ
Festgeld bringt Sparerinnen und Sparern im Durchschnitt nicht mehr genug Rendite, um die Inflation auszugleichen. Laut einer aktuellen Verivox-Auswertung liegt der Realzins erstmals seit einem Jahr wieder im negativen Bereich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich gegen den schleichenden Wertverlust zu schützen.
Die beliebtesten Geldanlagen 2024/2025
Immobilien, Tagesgeld, Gold und Fonds sind die Favoriten der Deutschen für das kommende Jahr. Sicherheit bleibt der wichtigste Faktor bei der Geldanlage.
Revolut startet kostenfreie ETF-Sparpläne in Deutschland
Das Fintech Revolut bietet seinen Kunden in Deutschland ab sofort die Möglichkeit, kostenfreie ETF-Sparpläne zu nutzen. Damit erweitert das Unternehmen sein Angebot im Bereich Kapitalmarktanlagen.
Wie Edelmetalle als Krisenversicherung für Selbstständige dienen können
Wie Edelmetalle Selbstständigen dabei helfen können, ihr Kapital zu sichern und in Krisenzeiten stabil zu bleiben, erklärt Heyla Kaya im Gastbeitrag.