Die Deutschen nehmen Vorsorgeuntersuchungen oft nicht ernst, zeigt eine repräsentative Befragung von DA Direkt. Besonders Männer und junge Menschen weisen große Defizite auf – bei Check-Ups, Impfungen und Krebsfrüherkennung.
Vorsätze für das neue Jahr wie gesunde Ernährung und mehr Bewegung sind schnell gefasst. Doch beim Thema medizinische Vorsorge zeigt eine repräsentative Befragung von DA Direkt große Lücken auf. Lediglich 37 Prozent der Deutschen nehmen regelmäßige Gesundheits-Check-Ups wahr – ein besorgniserregendes Ergebnis.
Vorsorgemuffel: Männer und junge Menschen im Fokus
Besonders Männer scheuen sich vor der Krebsfrüherkennung: Ein Drittel von ihnen hat noch nie ein entsprechendes Angebot genutzt, während dies bei Frauen nur 16 Prozent betrifft. Ähnlich gravierend sind die Impflücken. Jeder Zehnte unter 30 Jahren hat sich noch nie impfen lassen, während der Anteil bei den über 70-Jährigen auf 2,7 Prozent sinkt.
„Die individuellen Defizite bei Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen in Deutschland sind erheblich“, warnt René Billing, Vorstand Direct Insurance bei DA Direkt. „Besonders die geringe Teilnahme an der Krebs-Früherkennung bei Männern und die Impflücken bei jungen Menschen sind alarmierend.“
Zahnarzt und Hörtests: Männer schneiden schlechter ab
Auch der Zahnarztbesuch wird von Männern häufiger gemieden: Sieben Prozent der Männer waren noch nie zur Kontrolle, bei Frauen sind es lediglich drei Prozent. Mindestens einmal jährlich gehen zwei Drittel der Frauen zum Zahnarzt, bei Männern liegt der Anteil bei nur 58 Prozent.
Hörtests zeigen ein ähnliches Bild. Obwohl HNO-Ärzte ab 50 Jahren jährliche Tests empfehlen, folgen nur 15 Prozent der 50- bis 69-Jährigen dieser Empfehlung. Dabei kann unbehandelter Hörverlust das Risiko für Demenzerkrankungen erhöhen.
„Der Aufwand einer Vorsorgeuntersuchung ist im Verhältnis zu den gravierenden Folgen einer zu spät erkannten Erkrankung verschwindend gering“, betont Billing.
Über die Befragung
Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Online-Befragung von 1.210 deutschen Haushalten durch infas quo im Auftrag von DA Direkt. Die Befragung fand im September 2024 statt und berücksichtigt Alter, Geschlecht und regionale Verteilung.
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