Augmented Reality auf dem Vormarsch: Über ein Viertel der Deutschen nutzt AR-Technologie

Die Nutzung von Augmented Reality boomt: Mittlerweile greifen 28 Prozent der Deutschen auf AR-Anwendungen zurück. Besonders beliebt sind Kamerafilter und AR-Spiele. Doch das Potenzial der Technologie reicht weit über Unterhaltung hinaus.

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Augmented Reality (AR) wird in Deutschland immer beliebter. Während im vergangenen Jahr 19 Prozent der Deutschen mindestens eine AR-Anwendung nutzten, sind es 2025 bereits 28 Prozent. Unter den 16- bis 29-Jährigen ist die Technologie besonders gefragt: Hier liegt der Anteil der Nutzer bei 43 Prozent. Auch bei den 30- bis 49-Jährigen greifen 41 Prozent auf AR zurück. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research unter 1.149 Personen.

AR: Von Spielen bis zur Navigation

Die beliebtesten Einsatzfelder sind weiterhin Kamerafilter und AR-Spiele. 15 Prozent der Befragten nutzen AR-Funktionen sozialer Netzwerke wie Instagram oder Snapchat, um virtuelle Inhalte wie Brillen oder Blumenkränze in Fotos und Videos einzubinden. 13 Prozent setzen auf AR-Spiele wie Pokémon Go oder Jurassic World Alive.

Dr. Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technology beim Bitkom, erklärt: „Mit der wachsenden Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten entwickelt sich AR zunehmend über seinen Entertainment-Fokus hinaus. Die Integration in betriebliche Anwendungen und alltägliche Tools treibt die Verbreitung voran.“

Nischenanwendungen mit Potenzial

Während Kamerafilter und Spiele dominieren, sind andere AR-Anwendungen noch wenig verbreitet. So nutzen je 4 Prozent der Deutschen AR für Online-Shopping oder in Museen und Ausstellungen. Ebenfalls 4 Prozent verwenden die Technologie zur Navigation, bei der Hinweise direkt ins Kamerabild eingeblendet werden. „Die Orientierung wird dadurch deutlich einfacher“, so Klöß.

Maßband-Apps (3 Prozent) und historische AR-Darstellungen, wie die Einblendung nicht mehr existierender Gebäude (2 Prozent), finden bisher kaum Anwendung. Noch geringer ist der Einsatz von AR für Spielzeug oder Printprodukte (jeweils 1 Prozent).

Zukunft von AR: Brillen und smarte Technologien

Aktuell wird AR im privaten Bereich fast ausschließlich mit Smartphones und Tablets genutzt. Doch die Zukunft könnte AR-Brillen gehören. Bereits 46 Prozent der Deutschen zeigen sich offen für solche Geräte, die virtuelle Inhalte direkt im Sichtfeld einblenden. 16 Prozent könnten sich sogar vorstellen, smarte Kontaktlinsen zu tragen.

Klöß sieht in AR-Brillen einen potenziellen Game Changer: „Diese Geräte könnten nicht nur die Nutzung von AR revolutionieren, sondern unsere gesamte Interaktion mit Technik und Umwelt nachhaltig verändern.“

Augmented Reality erobert auch Versicherungen und Finanzdienstleistungen

Neben den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im privaten und industriellen Bereich findet Augmented Reality auch in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche immer mehr Anwendungsfelder. Versicherer setzen AR bereits zur Schadensdokumentation und -bewertung ein: Kunden können Schäden an Fahrzeugen oder Immobilien mit einer Smartphone-Kamera erfassen, während AR-gestützte Apps diese automatisch analysieren und bewerten. Darüber hinaus wird AR in der Beratung eingesetzt, etwa zur interaktiven Visualisierung komplexer Finanzprodukte wie Altersvorsorgepläne. Auch für Immobilienbewertungen und Risikosimulationen kommt die Technologie zum Einsatz, indem sie Kunden die potenziellen Auswirkungen von Naturkatastrophen oder Modernisierungsmaßnahmen anschaulich darstellt. Durch die Weiterentwicklung von AR-Brillen und der Integration in bestehende Prozesse könnte AR in der Versicherungs- und Finanzwelt bald zu einem unverzichtbaren Werkzeug werden.

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