Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat seine unverbindlichen Musterbedingungen für die Binnenschiffsversicherung grundlegend überarbeitet. Die neue Struktur sieht neben der klassischen Kasko- und Haftpflichtdeckung zahlreiche optionale Deckungsbausteine vor. „Wir haben die Bedingungen einfacher, klarer und bedarfsgerechter gemacht. Mit dem modularen Aufbau kann jeder Schiffseigner sein Schiff maßgeschneidert versichern“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Mit den Zusatzbausteinen lassen sich unter anderem der Ertragsausfall des Schiffes, persönliche Gegenstände und an Bord mitgeführte Fahrzeuge versichern. Eine sogenannte „Minenklausel“ versichert das Schiff zusätzlich gegen Schäden durch Kriegswerkzeuge, zum Beispiel Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.
Deckungserweiterungen in der Kaskoversicherung
In der Kaskoversicherung gehören in der neuen Fassung nun auch Sturmschäden zu den benannten Gefahren, die zuvor nur teilweise als höhere Gewalt versichert waren. Ebenso neu ist, dass auch Verbrauchsmittel wie Brennstoffe und Öle gegen alle benannten Gefahren versichert sind. Die überarbeiteten unverbindlichen Musterbedingungen für die Binnenschiffsversicherung können hier heruntergeladen werden.
Deutschland ist zusammen mit den Niederlanden das bedeutendste Binnenschifffahrtsland in Europa. Die deutsche Flotte erbringt mit rund 4.000 Binnengüterschiffen rund ein Drittel der Transportleistungen auf europäischen Flüssen und Kanälen. Die Schiffe transportieren insbesondere große Mengen Rohstoffe von den niederländischen Seehäfen über den Rhein in die deutschen Binnenhäfen unter anderem in Duisburg, Köln, Mannheim/Ludwigshafen und Karlsruhe.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Warnung vor Kombination aus Alkohol und Cannabis am Steuer
Seit 01. April ist der Cannabiskonsum für Erwachsene legal. Die Regeln für den Straßenverkehr werden aber erst jetzt angepasst. Sobald Alkohol getrunken werde, müsse eine Null-Toleranz-Grenze für Cannabis am Steuer gelten – und umgekehrt, fordert der GDV.
Marderbisse kosten erstmals mehr als 100 Mio. Euro
Die Zahl der Marderbisse ist nur leicht gestiegen, aber der einzelne Schadenfall wird immer teurer: 2022 zahlten die Versicherer für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 500 Euro, das waren rund zehn Prozent mehr als 2021
Vereinfachte Schadenregulierung für Massenkarambolage auf A81
Der Zusammenstoß von vermutlich 80 Fahrzeugen am 27. Oktober 2023 auf der A81 bei Heilbronn wurde von den Kfz-Versicherern als ‚Massenunfall‘ eingestuft. Damit greift das für solche Fälle vereinfachte Verfahren zur Schadenregulierung.
Wildunfälle: Reparaturen verursachen Rekordkosten
Die deutschen Autoversicherer registrierten 2022 rund 265.000 Wildunfälle. Damit kollidiert rein rechnerisch alle zwei Minuten ein kaskoversicherter Pkw mit einem Wildtier. Wie GDV-Daten zeigen, verteuerten sich derlei Schäden binnen eines Jahres im Schnitt um über acht Prozent.
Neue Typklassen für fast 13 Millionen Autofahrer
Der GDV hat die neue unverbindliche Typklassenstatistik veröffentlicht. Für 70 Prozent der Autofahrer ergeben sich keine Veränderungen. Nur wenige Modelle werden um mehr als eine Klasse nach oben oder unten umgestuft.
Zahl der Autodiebstähle auf Tiefstand - Erstmals unter 10.000
2021 sind in Deutschland erstmals seit Beginn der Diebstahlstatistik weniger als 10.000 Autos gestohlen worden. Besonders beliebt bei den Kriminellen bleiben teure Geländewagen: Neun der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen waren SUVs.
Versicherungsbranche erwartet 2025 stabiles Wachstum – GDV fordert Reformen
Die Versicherungswirtschaft prognostiziert für 2025 ein branchenweites Beitragswachstum von fünf Prozent. Besonders die Schaden- und Unfallversicherung sowie die PKV legen zu. Gleichzeitig fordert der GDV Reformen in der Altersvorsorge, Cybersicherheit und dem Steuerrecht.
Kennzeichenwechsel für Mofas, Mopeds und E-Scooter: Ab März gilt nur noch Grün
Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden. Wer weiterhin mit dem blauen Kennzeichen unterwegs ist, fährt nicht nur ohne Versicherungsschutz, sondern macht sich auch strafbar. Die aktuellen Zahlen des GDV zeigen zudem: Schäden und Diebstähle haben 2023 deutlich zugenommen.
Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite
Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.
Lebensversicherung führt Beschwerde-Statistik an
Der Versicherungsombudsmann e. V. hat seinen Tätigkeitsbericht zur Streitbeilegung vorgelegt. Insgesamt 21.548 Beschwerden wurden im Jahr 2024 bearbeitet. Dabei fällt auf: Beschwerden über Versicherungsvermittler sind mit 334 Fällen gering und zeigen kaum Veränderungen zu den Vorjahren.
Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Was Versicherungen wirklich abdecken
Maul- und Klauenseuche nach Jahrzehnten erneut in Deutschland: Der Ausbruch in Brandenburg zeigt, wie schnell Tierseuchen enorme wirtschaftliche Risiken für Landwirte mit sich bringen. Versicherungen helfen bei direkten Schäden, lassen Landwirte bei Einkommensverlusten durch Exportverbote jedoch oft allein.
Versicherer fordern Rechtsrahmen für automatisierte Binnenschifffahrt
Automatisierte Binnenschiffe könnten schon heute einsatzbereit sein – doch es fehlt an klaren gesetzlichen Vorgaben. Der GDV fordert die Bundesregierung und internationale Flusskommissionen auf, Standards zu schaffen, um die Technologie voranzutreiben.