KMU erwarten Zunahme bei Schwarzarbeit

Photo credit: depositphotos.com

(PDF)
Woman counting money, counting EURO close upWoman counting money, counting EURO close up

Die 2023 mit 5,9 Prozent zweithöchste Teuerungsrate seit der Wiedervereinigung treibt die Schwarzarbeit gerade in Kleinst- und Kleinunternehmen an. Obwohl die Inflation zum Ende des vergangenen Jahres rückläufig war, bleibt sie hoch – worunter besonders der Mittelstand leidet.

Gerade Kleinst- und Kleinunternehmen fürchten die Geldentwertung und ihre Nebenwirkungen. Laut der Finanzchef24-Studie erwarten 75 Prozent aller Befragten, dass die Inflation ihr Geschäft im neuen Jahr stark beeinflusst. Befragt wurden im Rahmen des Gewerbeversicherungsreports 758 Unternehmer und Selbstständige. Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung bei Finanzchef24, zieht Resümee:

Ob Friseure, Gastronomen oder Händler: Die gestiegenen Herstellungskosten auf der einen Seite und die sinkende Kaufkraft auf der anderen Seite belasten Kleinunternehmer und Selbstständige.

Verschärft wird die Situation laut Befragung durch die Politik. Fast jeder Zweite (47 Prozent) ist der Meinung, dass "politische Unberechenbarkeit" die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr beeinflussen wird. Den Kurs der Ampelregierung fürchten damit fast genau so viele wie eine Rezession, die 52 Prozent ängstigt.

Das Ergebnis politischer Unwägbarkeiten und die trotz deutlich gestraffter Geldpolitik anhaltend hohe Inflation führen nach Meinung vieler Befragter zu mehr Schwarzarbeit. 47 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass ihre Kollegen vermehrt am Fiskus vorbei arbeiten.

Damit nimmt rund die Hälfte der Unternehmer an, dass ihre Wettbewerber durch Schattenwirtschaft lästige Steuern und Sozialabgaben sparen, um so die Existenz zu sichern oder den Gewinn zu verbessern. Diese Fremdeinschätzung teilen sowohl Unternehmerinnen als auch Unternehmer. Somit wird künftig die Parallelwirtschaft als Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen und politische Unsicherheit als Mittel zur Existenzsicherung verstärkt genutzt werden.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Mann-faellt-von-Stuhl-229153902-AS-Zarya-MaximMann-faellt-von-Stuhl-229153902-AS-Zarya-MaximZarya Maxim – stock.adobe.comMann-faellt-von-Stuhl-229153902-AS-Zarya-MaximZarya Maxim – stock.adobe.com
Assekuranz

Selbstständige riskieren blauäugig ihre Existenz

Viele kleine Unternehmer eint eine neue Entschlossenheit und Agilität, nachdem sie sich von der Regierung während der Corona-Krise kaum gesehen oder alleingelassen gefühlt haben. Doch nur jeder dritte weiß um die Absicherungsmöglichkeiten der Gewerbeversicherung.

Corporate man depressedCorporate man depressedCorporate man depressed
Wirtschaft

Inflationsfolgen: Konjunkturabschwächung drückt anhaltend auf Geschäftserwartung

Beauty, Gastro und Handel alarmiert, Berater etwas entspannter: Geldentwertung, sinkende Margen und Kaufkraftverlust werden von Branchen sehr unterschiedlich bewertet.

Magnet for your customers or human resourcesMagnet for your customers or human resourcesjirsak – stock.adobe.comMagnet for your customers or human resourcesjirsak – stock.adobe.com
bAV

Mittelstand setzt auf bAV für die Mitarbeiter-Bindung

Wenn es darum geht, Mitarbeiter*innen zu gewinnen und zu halten, setzen acht von zehn mittelständischen Betrieben auf die Betriebsrente mit einer finanziellen Arbeitgeberkomponente. Fast ebenso zeigen sich mit der Wirkung der bAV auf die Bindung der Beschäftigten zufrieden.

Businessman holding big broken arrow with both hands isolated on white backgroundBusinessman holding big broken arrow with both hands isolated on white backgroundgearstd – stock.adobe.comBusinessman holding big broken arrow with both hands isolated on white backgroundgearstd – stock.adobe.com
Wirtschaft

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Erholungsrally des Geschäftsklimas unterbrochen

Nachdem es im April schon fast wieder den durch die Nulllinie markierten historischen Durchschnittswert erreichte, ist das Geschäftsklima der KMU im Mai zum ersten Mal nach sechs Anstiegen in Folge wieder gesunken. Treiber des Rückgangs ist eine Eintrübung der Geschäftserwartungen.

Mann-Laptop-sorglos-537646595-AS-SeventyfourMann-Laptop-sorglos-537646595-AS-SeventyfourSeventyfour – stock.adobe.comMann-Laptop-sorglos-537646595-AS-SeventyfourSeventyfour – stock.adobe.com
Sicher Selbstständig

Viele Selbstständige im gefährlichen Blindflug

Ein Großteil der Selbstständigen ist kaum über das Thema Gewerbeversicherung aufgeklärt und riskiert somit täglich seine unternehmerische Existenz und Unabhängigkeit: Nur rund jeder Dritte bezeichnet seine Kenntnisse als (sehr) gut. Mehr als jeder Vierte sieht erhebliche Lücken.

Anzugtraegerin-Pfeile-positiv-382778978-AS-denisismagilovAnzugtraegerin-Pfeile-positiv-382778978-AS-denisismagilovdenisismagilov – stock.adobe.comAnzugtraegerin-Pfeile-positiv-382778978-AS-denisismagilovdenisismagilov – stock.adobe.com
Assekuranz

Gewerbeversicherung: Unternehmer profitieren von Trends

Der Markt für Gewerbeversicherungen befindet sich im Aufbruch. Zu diesem Fazit kommt Finanzchef24 in seinem ersten Gewerbeversicherungsreport, den das Insurtech anlässlich der Finanz- und Versicherungsmesse DKM in Dortmund vorgestellt hat. Im Fokus der Anbieter stehen zunehmend Kleinunternehmer und der Mittelstand (SME), deren digitaler Absicherung sich Finanzchef24 verschrieben hat. Sie profitieren überwiegend – angetrieben durch die Digitalisierung – von besseren Tarifstrukturen, ...

Mehr zum Thema

Der deutsche Chiphersteller Infineon überrascht mit robusten ZahlenFoto: InfineonDer deutsche Chiphersteller Infineon überrascht mit robusten ZahlenFoto: Infineon
Wirtschaft

Infineon startet optimistisch ins neue Geschäftsjahr – Jahresprognose dank Währungseffekten angehoben


Infineon legt mit seinen ersten Quartalsergebnissen für 2025 einen vielversprechenden Start in das neue Geschäftsjahr hin, der selbst in einer von Flauten geprägten Branche für Aufsehen sorgt. Der deutsche Chiphersteller überrascht mit robusten Zahlen und hebt dank positiver Währungseffekte seine Jahresprognose an.

Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Allianz TradeMilo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Allianz Trade
Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft unter Druck – Allianz Trade warnt vor Stagnation

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer der größten Herausforderungen der Nachkriegszeit. Laut Allianz Trade schwächen steigende Insolvenzen, geopolitische Spannungen und drohende Handelskonflikte das Wachstum. Gleichzeitig fordert der Kreditversicherer mutige Investitionen in Innovation und Nachhaltigkeit.

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell, das seit Jahrzehnten auf Exporten und industrieller Produktion basiert, wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert.Foto AdobestockDie deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell, das seit Jahrzehnten auf Exporten und industrieller Produktion basiert, wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert.Foto Adobestock
Wirtschaft

Wohin steuert Deutschlands Wirtschaft? Ein Wirtschaftsmodell unter Druck

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Das traditionelle Modell wird zunehmend durch globale Veränderungen erschüttert. Ein aktueller Artikel des Wall Street Journal beleuchtet die Schwächen dieses Ansatzes.

Hauptgeschäftsführer des GDV: Jörg AsmussenGDVHauptgeschäftsführer des GDV: Jörg AsmussenGDV
Wirtschaft

GDV fordert Anpassungen bei Nachhaltigkeitsberichterstattung

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) begrüßt die Initiative der Europäischen Kommission zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mit dem geplanten Omnibus Simplification Package, das am 26. Februar 2025 vorgestellt werden soll, strebt die EU eine Bündelung bestehender Berichtspflichten an, um Unternehmen zu entlasten.

Welche Haushalte trifft die Inflation besonderes und warum? Das zeigt der jüngste IMK-Inflationsmonitor der Hans-Böckler-Stiftung.Alexandra_Koch / pixabayWelche Haushalte trifft die Inflation besonderes und warum? Das zeigt der jüngste IMK-Inflationsmonitor der Hans-Böckler-Stiftung.Alexandra_Koch / pixabay
Wirtschaft

Welche Haushalte spüren die Inflation besonders?

Laut dem neuen IMK-Inflationsmonitor der Hans-Böckler-Stiftung zeigt sich, dass die Inflation im Jahr 2024 zwar moderat war, jedoch spezifische Personengruppen weiterhin stark belastet. Während die gesamtwirtschaftliche Inflationsrate bei 2,2 Prozent lag, bleibt die Frage, wie stark verschiedene Haushalte betroffen sind, ein zentrales Thema.

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed IncomePGIMKatharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed IncomePGIM
Wirtschaft

Die Notwendigkeit einer stärkeren EU-Marktintegration wird immer deutlicher

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income, beleuchtet in ihrem Marktkommentar die Dringlichkeit einer stärkeren EU-Marktintegration. Sie analysiert die Reformvorschläge von Mario Draghi und deren Auswirkungen auf Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft der Eurozone.