Ein konjunkturell schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu: Angesichts der volatilen Natur des Aktienmarkts und der globalen Unsicherheiten richten Anleger ihre Augen nun vermehrt auf die Schlussphase des Jahres. Die Mehrheit der Kleinanleger setzt auf fallende Kurse – obwohl sie aktuell steigen. Steht etwa tatsächlich ein neuer Bärenmarkt bevor? Wird die Rezession mit diesem Jahr enden?
Was Anleger bis zum Jahresende noch erwarten können, verrät Tradingspezialist Mattes Ehlert.
Auf dem Finanzmarkt gibt es seit jeher Akteure, die auf einen drastischen Markteinbruch spekulieren. Gelegentlich bewahrheitet sich diese düstere Prognose – allerdings zeigt die Erfahrung, dass sie in der Regel nur in fünf bis zehn Prozent der Fälle Realität wird. In solchen Zeiten sind viele Anleger unsicher, zögern beim Investieren und verpassen dadurch potenzielle Renditen. Das ist gerade jetzt am Markt zu sehen.
Tatsache ist: Egal wie schlecht die Nachrichten sind, der Markt verzeichnet aktuell einen Anstieg. Ähnliches geschah bereits im Jahr 2020 während des Corona-Crashs. Damals wurde dazu geraten, sämtliche Vermögenswerte zu verkaufen, doch die Realität zeigte ein anderes Bild: Ab März 2020 stieg der Markt anderthalb Jahre lang kontinuierlich an.
Viele Anleger verpassten diese Entwicklung, da sie sich von Nachrichten und Panikmache beeinflussen ließen. Ein ähnliches Szenario spielte sich im vergangenen Jahr ab, als im Oktober vehement zum Verkauf geraten und vor einem Börsencrash gewarnt wurde. Tatsächlich jedoch stieg der Markt ab Oktober kontinuierlich weiter.
Dezember-Chancen nutzen
Entsprechend wichtig ist es gerade in unsicheren Zeiten, in denen die Menschen vermehrt Angst vor drastischen Einbrüchen haben, nicht blind der breiten Masse zu folgen, sondern sich stattdessen auf Daten und Fakten zu stützen. Zwar mag es vielen Menschen ein gewisses Gefühl von Sicherheit geben, mit dem Strom zu schwimmen – jedoch sollten Investoren kritisch hinterfragen, von wem panikverbreitende Nachrichten stammen. Der Broker IG Client Sentiment richtet sich beispielsweise an Anfänger und Kleinanleger, die erfahrungsgemäß oft falsch liegen. Es ist daher wenig sinnvoll, ihre Strategien ungeprüft zu übernehmen.
Die letzten Monate des Jahres, insbesondere Oktober, November und Dezember, sind traditionell Zeiten, in denen die Kurse steigen. Der Dezember gilt sogar als einer der besten Börsenmonate überhaupt. Viele Märkte erfahren zu dieser Zeit eine sogenannte Jahresendrallye.
Diese Entwicklung lässt sich auf eine Mischung verschiedener Elemente zurückführen: eine generelle optimistische Stimmung, die festliche Atmosphäre, ein geringeres Handelsvolumen, das größere Kursschwankungen begünstigen kann und die Finalisierung von Steuerstrategien am Jahresende.
Zusätzlich kommt es zu Beginn des neuen Jahres häufig zu einer erhöhten Investitionstätigkeit, da dann vermehrt Geldmittel zur Verfügung stehen. Unternehmen profitieren in der Weihnachtszeit zudem oft von gesteigerten Umsätzen durch die Feiertagseinkäufe.
Daher ist es wenig ratsam, sich unkritisch der allgemeinen Stimmung anzuschließen. Stattdessen sollten Investoren ihre Aufmerksamkeit darauf lenken, was die Großanleger auf dem Markt tun, da die breite Masse tendenziell Geld verliert, während Großinvestoren Gewinne verzeichnen.
Über den Autor
Ein gutes finanzielles Polster aufbauen – das wünscht sich wohl jeder. Viele Berufstätige und Selbständige wählen dafür den Weg an die Börse. Die Wahl fällt dabei meist auf Methoden wie Investment-Fonds oder ETF-Sparpläne, die ganz allgemein als langfristige Anlagen gelten. Keine schlechte Idee, doch wer an der Börse anders agiert, kann deutlich höhere Renditen erzielen.
Das Stichwort lautet aktiver Börsenhandel. Genau darauf hat sich auch Mattes Ehlert fokussiert – seit über neun Jahren ist er an der Börse aktiv. Mit "Gedacht? Getan!" gibt er Berufstätigen und Unternehmern im Rahmen einer Trading-Ausbildung sein Wissen weiter.