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Erst vor kurzem sorgte Viridium für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die BaFin den Verkauf des Zurich-Lebensversicherungsbestands an das Unternehmen wohl nicht genehmigen werde. Nun steht das Run-Off-Unternehmen offenbar selbst vor dem Verkauf.
Der Finanzinvestor Cinven sucht nach Käufern für seine Anteile an der Viridium Gruppe, den derzeit größte Bestandsabwickler von Lebensversicherungen in Deutschland. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wurden dafür Goldman Sachs und Fenchurch beauftragt. Cinven besitzt die Mehrheit an Viridium, während die Versicherer Hannover Rück und Assicurazioni Generali Minderheitsbeteiligungen halten. Es ist unklar, ob die Minderheitsinvestoren bei einer möglichen Transaktion zusammen mit Cinven verkaufen würden.
Wie es in Medienberichten heißt, ist ein Verkauf der Viridium-Anteile wohl erst dann durchführbar, wenn die Frage geklärt ist, ob die Finanzaufsicht BaFin dem geplanten Verkauf der über 700.000 Lebensversicherungsverträge der Zurich an Viridium genehmigt.
Hierfür stehen die Zeichen allerdings schlecht: So wurde bereits vor wenigen Wochen bekannt, dass die BaFin dem Deal wohl nicht zustimmen werde, vor allem aufgrund der zu geringen Unterstützung durch Cinven für die in Bedrängnis geratene italienische Tochter Eurovita. Die italienische Versicherungsaufsichtsbehörde IVASS orchestrierte eine Rettung mit vier Versicherern und 25 Banken, die anstatt des Finanzinvestors einsprangen.
Bisher hat Viridium die Übertragung des Zurich-LV-Bestandes bei der BaFin noch nicht angezeigt. Solange dieses Geschäft nicht gestartet, geschweige denn abgeschlossen ist, werde jedoch der Viridium-Verkauf nicht anlaufen, heißt es weiter bei Reuters. Entsprechend werden nächste Schritte frühestens im kommenden Jahr stattfinden. Als mögliche Käufer kämen dem Medienbericht zufolge andere Run-off-Versicherer wie Athora in Frage.
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