Hohe Versicherungsschäden durch August-Unwetterserie

Photo credit: depositphotos.com

(PDF)
Unwetter-41828079-DP-photomarczaUnwetter-41828079-DP-photomarcza

Schwere Unwetter mit Hagel sind Ende August vor allem über Süddeutschland hinweggezogen. Die Schadenbilanz für die Versicherer ist beträchtlich.

Die Versicherungswirtschaft zieht eine erste Bilanz der schweren Unwetter Ende August. „Wir gehen derzeit von versicherten Schäden von insgesamt gut 900 Millionen Euro aus“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Für den gesamten August summieren sich damit die Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen auf 1,5 Milliarden Euro.“

In der Statistik enthalten sind Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben über 550 Millionen Euro für die Unwetterserie Ende August beziehungsweise 950 Millionen Euro für den gesamten Monat. In der Kfz-Versicherung fielen Schäden in Höhe von 350 Millionen beziehungsweise 550 Millionen Euro an.

Unwetter mit Sturm und Hagel richteten vom 24. bis 30. August vor allem in Bayern schwere Schäden an. Das Tief „Denis“ hatte seinen Schwerpunkt in den südbayerischen Orten Bad Bayersoien und Benediktbeuern. Dort ging am 26. August ungewöhnlich großer Hagel mit bis zu zehn Zentimeter Durchmesser nieder.

Schadenaufwand lag im ersten Halbjahr bei 1,9 Milliarden Euro

Für das erste Halbjahr 2023 hat der GDV erst kürzlich versicherte Naturgefahrenschäden von 1,9 Milliarden Euro bilanziert. Das liegt unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Im Gesamtjahr 2022 hatte der Schadenaufwand bei 4,3 Milliarden Euro gelegen, leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro.

Vor diesem Hintergrund appellierte Asmussen an die Politik, Prävention und Klimafolgenanpassung nicht zu vernachlässigen. „Wir müssen uns auf die Klimafolgen mit immer mehr Wetterextremen einstellen. Die Anpassung des Baurechts, weniger Flächenversiegelungen und ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten müssen zügig umgesetzt werden“, so Asmussen.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

eine Frau mit roten Haaren versucht ihren Regenschirm festzuhalteine Frau mit roten Haaren versucht ihren Regenschirm festzuhaltRainer Fuhrmann – stock.adobe.comeine Frau mit roten Haaren versucht ihren Regenschirm festzuhaltRainer Fuhrmann – stock.adobe.com
Assekuranz

Sommerunwetter mit Schäden in Höhe von 740 Mio. Euro

Eine Woche nach den Sommerstürmen "Lambert" und "Kay“ liegt eine erste Schadenbilanz vor: Auf Sachversicherer entfallen Schäden von rund 250 Mio. Euro für Sturm- und Hagelschäden und etwa 140 Mio. Euro für weitere Naturgefahren. Kfz-Versicherer zahlen rund 350 Mio. Euro.

It's a new dayIt's a new dayIt's a new day
Assekuranz

Versicherer: Leichtes Beitragsplus und verhaltener Optimismus

Die deutsche Versicherungswirtschaft hat sich 2023 gut behauptet: Die Versicherer verbuchten über alle Sparten hinweg ein leichtes Beitragsplus von 0,6 Prozent. Für dieses Jahr erwartet der Sektor vor dem Hintergrund steigender Nominallöhne und nachlassender Inflation ein Beitragswachstum von 3,8 Prozent.

Sturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - KonzeptSturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - Konzeptstockpics – stock.adobe.comSturmsack, aufkommendes Gewitter mit Sturm - Konzeptstockpics – stock.adobe.com
Assekuranz

„Bernd“ prägt GDV-Langzeitbilanz der Naturgefahrenschäden

Wo verursachen Unwetter die höchsten Gebäudeschäden? Die Langzeitbilanz für 2002 bis 2021 des GDV zeigt auf: Die Sturzflut „Bernd“ im Sommer 2021 war die mit Abstand schwerste Naturkatastrophe Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit. Und diese hatte Ahrweiler am stärksten getroffen.

Sturm-Haus-79175580-DP-ArrfotoSturm-Haus-79175580-DP-ArrfotoSturm-Haus-79175580-DP-Arrfoto
Assekuranz

Schäden durch Naturgefahren steigen immens

Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren haben im Jahr 2023 überdurchschnittlich viele Schäden verursacht. Die Kosten belaufen sich auf 5,7 Mrd. Euro und somit 1,7 Mrd. Euro mehr als im Jahr 2022. Grunde dafür sind die Schäden durch die Sommerunwetter sowie schwere und teure Hagelschäden in Höhe von 2 Mrd. Euro in der Sparte Kfz.

wall of sandbags to fend off raging riverwall of sandbags to fend off raging riverwall of sandbags to fend off raging river
Assekuranz

GDV beklagt Defizite bei der Hochwasserprävention

Eine verpflichtende Versicherung gegen Elementarschäden als alleinige Maßnahme zum Schutz vor Wetterextremen lehnen die Versicherer weiter ab, denn ein großer Teil der Schäden entstehe, weil die Anpassung an den Klimawandel immer noch nicht ernst genommen wird.

entwurzelter baum auf einem zaunentwurzelter baum auf einem zaunRacle Fotodesign – stock.adobe.comentwurzelter baum auf einem zaunRacle Fotodesign – stock.adobe.com

Über 230 Milliarden Euro Schaden durch Naturgefahren in 50 Jahren

Der Naturgefahrenreport 2023 bilanziert unter anderem die Unwetterschäden an Gebäuden, Gewerbe, Industrie und Fahrzeugen für 2022. In einem Schwerpunkt geht es um die Frage, wie es sich in einer heißer werdenden Welt leben lässt. Ein großer Statistikteil ergänzt den Report.

Mehr zum Thema

Hartmuth Kremer-JensenAon DeutschlandHartmuth Kremer-JensenAon Deutschland
Assekuranz

Aon-Marktprognose 2025: „Bürokratie bremst den Fortschritt aus“

Das Beratungsunternehmen Aon hat seine Marktprognose für den deutschen Versicherungsmarkt 2025 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Unternehmen müssen sich zunehmend mit komplexen und global vernetzten Risiken auseinandersetzen. Politische Unsicherheiten, hohe Kosten und der Klimawandel setzen Unternehmen unter Druck.

GDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger (rechts) und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (Archiv).GDVGDV-Präsident Dr. Norbert Rollinger (rechts) und GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (Archiv).GDV
Assekuranz

Versicherungsbranche erwartet 2025 stabiles Wachstum – GDV fordert Reformen

Die Versicherungswirtschaft prognostiziert für 2025 ein branchenweites Beitragswachstum von fünf Prozent. Besonders die Schaden- und Unfallversicherung sowie die PKV legen zu. Gleichzeitig fordert der GDV Reformen in der Altersvorsorge, Cybersicherheit und dem Steuerrecht.

Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden.Laney5569 / pixabayZum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden.Laney5569 / pixabay
Assekuranz

Kennzeichenwechsel für Mofas, Mopeds und E-Scooter: Ab März gilt nur noch Grün

Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden. Wer weiterhin mit dem blauen Kennzeichen unterwegs ist, fährt nicht nur ohne Versicherungsschutz, sondern macht sich auch strafbar. Die aktuellen Zahlen des GDV zeigen zudem: Schäden und Diebstähle haben 2023 deutlich zugenommen.

Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGENThorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGEN
Assekuranz

Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite

Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.

ACWells / pixabayACWells / pixabay
Assekuranz

Lebensversicherung führt Beschwerde-Statistik an

Der Versicherungsombudsmann e. V. hat seinen Tätigkeitsbericht zur Streitbeilegung vorgelegt. Insgesamt 21.548 Beschwerden wurden im Jahr 2024 bearbeitet. Dabei fällt auf: Beschwerden über Versicherungsvermittler sind mit 334 Fällen gering und zeigen kaum Veränderungen zu den Vorjahren.

Bei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen.Anduka66 / pixabayBei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen.Anduka66 / pixabay
Assekuranz

Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Was Versicherungen wirklich abdecken

Maul- und Klauenseuche nach Jahrzehnten erneut in Deutschland: Der Ausbruch in Brandenburg zeigt, wie schnell Tierseuchen enorme wirtschaftliche Risiken für Landwirte mit sich bringen. Versicherungen helfen bei direkten Schäden, lassen Landwirte bei Einkommensverlusten durch Exportverbote jedoch oft allein.