Wie E-Autos in der Energiewende über sich hinauswachsen
Mit der Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) können Elektroautos ins Stromnetz eingebunden werden und die Überproduktion der erneuerbaren Energien auffangen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Ein Beitrag von Nicolai Woyczechowski Geschäftsführer Virta Deutschland GmbH
Der nachhaltige Umbau des Energiesystems steht im Fokus der deutschen Politik: Die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele gesetzt, die eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um über 40 Prozent bis 2030 vorsehen. Photovoltaik- und Windkraftanlagen sind zum Erreichen dieser Ziele von zentraler Bedeutung. Allerdings ist die Produktion von erneuerbaren Energien starken Schwankungen ausgesetzt.
Die Verfügbarkeit und der Stromverbrauch gehen nicht immer Hand in Hand. Um dieses Problem zu lösen, ist es entscheidend, den Strom dezentral zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Eine vielversprechende Lösung dafür ist die Vehicle-to-Grid (V2G)-Technologie, bei der die Batterien von Elektroautos eine wichtige Rolle spielen.
Die Rolle von Elektrofahrzeugen und V2G-Technologie in der Energiewende
Elektrofahrzeuge können somit nicht nur als Transportmittel dienen, sondern auch als mobile Energiespeicher fungieren und das Stromnetz stabilisieren. Die Integration von Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien eröffnet uns neue Möglichkeiten, die CO2-Emissionen zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Doch um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müssen wir die Herausforderungen angehen und die Voraussetzungen schaffen, um Elektrofahrzeuge als integralen Bestandteil unserer Energiesysteme zu etablieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat Virta kürzlich eine Finanzierung in Höhe von 85 Millionen Euro erhalten, um die Entwicklung von Energieeffizienzmärkten voranzutreiben. Angeführt wird diese Investition von der Private-Equity-Gesellschaft Jolt Capital, unterstützt von Future Energy Ventures by E.ON und weiteren namhaften Investoren wie Helen Ventures, Vertex Growth Fund, Finnish Industry Investment, Lahti Energy, Vantaa Energy und Kotka Energy. Zudem stellt Business Finland weitere 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Integration von Elektrofahrzeugen in das Energie- und Mobilitätssystem erfordert auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Dies ist entscheidend, um die Akzeptanz und Verbreitung von Elektromobilität zu fördern und die technische Grundlage für den Einsatz von V2G zu schaffen. Virta hat sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Ladepunkte und -vorgänge in seinen Schlüsselmärkten, allen voran in Deutschland, bis 2025 zu verfünffachen und somit einen entscheidenden Beitrag zur Elektrifizierung des Verkehrs in Deutschland zu leisten.
Benötigt: politische Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Energiezukunft
Damit V2G erfolgreich umgesetzt werden kann, ist es auch erforderlich, dass die Politik den rechtlichen Rahmen für das bidirektionale Laden schafft. Mit dem Beschluss zum Masterplan Ladeinfrastruktur II hat die Bundesregierung die Weichen für V2G in Deutschland gestellt.
Laut den Maßnahmensoll das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie dem Finanzministerium bis Mitte 2023 rechtliche, technische, steuerliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für das V2G-Laden erarbeiten.
Dies hat Signalwirkung für die gesamte Industrie und ist eine erfreuliche Entwicklung für Virta und unsere Arbeit. Auch die Automobilindustrie hat die Verantwortung, jegliche Form des bidirektionalen Ladens (V2X) im Rahmen der Batteriegewährleistung ihrer Fahrzeuge abzudecken, um eine breite Umsetzung von V2G zu ermöglichen.
Nachhaltige Energie- und Mobilitätssysteme bieten zahlreiche Möglichkeiten und ein enormes Potenzial. Durch die Integration von Elektrofahrzeugen, erneuerbaren Energien und intelligenten Energiemanagementsystemen können wir den CO2-Ausstoß reduzieren, die Energieeffizienz steigern und eine nachhaltige Zukunft schaffen.
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