Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 14. März 2023 gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch aufgrund der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen. Außerdem ordnete die BaFin an, die Bank für den Verkehr mit der Kundschaft zu schließen (Moratorium).
Die Maßnahmen der BaFin sind sofort vollziehbar, aber noch nicht bestandskräftig.
Die Silicon Valley Bank Germany Branch hat keine systemische Relevanz. Das Institut ist eine Zweigstelle der Silicon Valley Bank mit Sitz in Santa Clara, California, USA. Am 10. März 2023 hat die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) ihre Maßnahmen zum Schutz der Einleger gegenüber der Silicon Valley Bank in Santa Clara veröffentlicht (https://www.fdic.gov/news/press-releases/2023/pr23016.html).
Das Moratorium gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch musste angeordnet werden, um die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren zu sichern. Die Maßnahmen gelten solange, bis die weitere Entwicklung für die auf die FDIC übertragenen Geschäfte der Silicon Valley Bank in Santa Clara geklärt ist.
Die Notlage der Silicon Valley Bank Germany Branch stellt keine Bedrohung für die Finanzstabilität dar. Die Bilanzsumme des in Frankfurt am Main ansässigen Instituts belief sich gemäß aufgestelltem Jahresabschluss zum 31.12.2022 auf 789,2 Millionen Euro.
Die Silicon Valley Bank Germany Branch ist seit dem 30. Mai 2018 in Deutschland ansässig und betreibt in Deutschland das Kreditgeschäft. Die Silicon Valley Bank Germany Branch betreibt in Deutschland kein Einlagengeschäft. Aus dem Moratorium ergeben sich somit keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland.
Themen:
LESEN SIE AUCH
JPMorgan übernimmt alle Einlagen der First Republic Bank
Die First Republic Bank wurde am 1. Mai 2023 vom kalifornischen Ministerium für Finanzschutz und Innovation geschlossen. Zum Schutz der Anleger schließt der Konkursverwalter FDIC eine Kauf- und Übernahmevereinbarung mit der JPMorgan Chase Bank ab. Diese übernimmt die Einlagen und im Wesentlichen alle Vermögenswerte.
SVB-Crash: Keine Gefahr für Bondinvestoren großer Banken
Was passiert, wenn die sechzehntgrößte US-Bank in Zeiten hoher Inflation, langsamen Wachstums und steigender Zinsen zusammenbricht? Auch wenn „Ansteckungen" oder ein „globales Systemrisiko“ durchaus die logische Konsequenz wären, könnte das im Fall der Silicon Valley Bank nicht eintreten.
BaFin richtet Fokus zunehmend auf Zinsänderungsrisiken
Sechs Risiken, die die Finanzstabilität und die Integrität des deutschen Finanzsystems am meisten gefährden könnten, hat die BaFin in ihrem Bericht „Risiken im Fokus der BaFin“ identifiziert. Als größtes Risiko für den Finanzsektor gilt für die Aufsicht ein neuerlicher Zinsschock.
BaFin: veränderte aufsichtliche Anforderungen während Corona-Pandemie
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Kryptowährungen als riskantes Investment – gehören sie in ein modernes Portfolio?
J O Hambro: SAP, Siemens und Rheinmetall als Gewinner globaler Wachstumstrends
Trotz schwacher Konjunktur sieht J O Hambro neue Chancen für deutsche Unternehmen. Warum fiskalische Impulse und strukturelle Reformen den DAX beflügeln könnten – und welche Branchen unter Druck geraten.
Zwischen Zauber und Zahlen: Warum deutsche Aktien wieder Chancen bieten
Trotz Konjunktursorgen, geopolitischer Spannungen und struktureller Probleme sehen viele Anleger wieder Potenzial im deutschen Aktienmarkt. Portfoliomanager Olgerd Eichler von MainFirst nennt sechs gute Gründe – mit überraschend positiven Langfristaussichten.
Höhere Pfändungsfreigrenzen ab 1. Juli 2025: Was das für Gläubiger bedeutet
Zum 1. Juli 2025 steigen die Pfändungsfreigrenzen – für Schuldner:innen bedeutet das mehr finanzieller Spielraum, für Gläubiger hingegen weniger pfändbare Beträge und längere Rückzahlungszeiträume. Was das konkret heißt und worauf Gläubiger jetzt achten müssen.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.