Stimmungsbild zu Einsparungen in der Krise

Im Zuge der aktuellen Inflation überdenken viele Menschen in Deutschland ihre Ausgaben. Worauf sie am ehesten verzichten, hat das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 2.500 Personen im Auftrag des Lebensversicherers Canada Life erhoben. Es zeigt sich: 55 Prozent verzichten aufgrund der aktuellen Inflation am ehesten auf größere Anschaffungen wie etwa Möbel oder Autos.

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Darauf folgen Urlaub und Reisen mit 44 Prozent sowie Ausgaben für die Freizeit mit 26 Prozent. Bei Ausgaben für Versicherungen hingegen schränken sich nur wenige Menschen in Deutschland ein. Sie liegen mit 9 Prozent auf dem vorletzten Platz der Einsparungsmaßnahmen. Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich.

Sparen bei Versicherungen: Sachversicherungen auf Platz 1

Diejenigen, die aufgrund der Inflation weniger Geld für Versicherungen ausgeben, sehen vor allem in einer Sparte Einsparpotenziale: 57 Prozent wollen bei der Sachversicherung in Zukunft sparen oder tun dies bereits. Darauf folgt die Risikoabsicherung, bei der 49 Prozent sparen oder sparen wollen und die private Altersvorsorge, die von 42 Prozent genannt wurde. Bei anderen Versicherungen beabsichtigen 40 Prozent der Befragten ihre Ausgaben zu reduzieren oder tun dies bereits. Mehrfachnennung war bei dieser Frage möglich.

Lebens- und Rentenversicherungen: 65 Prozent halten an Verträgen fest

Bei der gezielten Frage zu Kündigungen bei Lebens- und Rentenversicherungen aufgrund der aktuellen Inflation zeigt sich, dass die meisten Menschen in Deutschland an ihren bestehenden Verträgen unverändert festhalten. Nur 4 Prozent haben wegen der aktuellen Inflation ihre Versicherung gekündigt, 3 Prozent ziehen eine Kündigung in Erwägung und 1 Prozent hat den Vertrag beitragsfrei gestellt. Beitragsreduzierungen haben die Befragten kaum umgesetzt. Die deutliche Mehrheit von 65 Prozent führt ihre Verträge weiter wie bisher. 28 Prozent der Befragten haben keine Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen oder beantworteten diese Frage mit „Weiß nicht“.

In der Altersgruppe der 18-29jährigen zeichnet sich im Vergleich zum Durchschnitt ein deutlicher Unterschied ab. Von ihnen gaben 67 Prozent an, keine Lebens- oder Rentenversicherung zu haben oder die Frage nicht beantworten zu können. 7 Prozent haben ihre Versicherung gekündigt und 26 Prozent führen ihren Vertrag unverändert fort.

Unterschiede gibt es auch je nach Beschäftigungsstatus der Befragten. Hier ist insbesondere bei den Selbstständigen der Anteil derer, die an ihrem Vertrag festhalten, mit 72 Prozent vergleichsweise hoch.

„Die Inflation zwingt viele Menschen in Deutschland dazu, den Gürtel enger zu schnallen. Dennoch ist es in dieser Situation erfreulich zu sehen, dass sie Lebens- und Rentenversicherungen nicht als Einsparoption ansehen, sondern sie weiterführen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen verlieren die Menschen in Deutschland ihre Zukunft und ihre finanzielle Vorsorge nicht aus den Augen“, sagt Dr. Igor Radović, Direktor Produkt- und Vertriebsmanagement Canada Life Europe.

Und die Unschlüssigkeit der Jungen zeigt einmal mehr, wie wichtig gute Beratung bei der finanziellen Absicherung ist. Die Ergebnisse der Umfrage lassen darauf schließen, dass einige noch keine passende Absicherung gefunden haben oder sich über Optionen wie zum Beispiel Beitragsreduzierung nicht im Klaren sind.

Finanzielle Entlastung: Der Staat soll’s richten

Die Mehrheit der Befragten erwartet angesichts der gestiegenen Preise eine finanzielle Entlastung von Dritten. Dabei sehen 62 Prozent von ihnen den Staat in der Verantwortung und 12 Prozent ihren Arbeitgeber. Bei den 18-29jährigen erwarten sogar 76 Prozent eine finanzielle Entlastung durch den Staat. Insgesamt erwarten rund ein Drittel der Befragten (34 Prozent) keine Unterstützung oder sind unschlüssig. Auch bei dieser Frage war eine Mehrfachnennung möglich.

Zur Umfrage: Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von Canada Life 2.500 Personen zwischen dem 08. und dem 12.09.2022 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Einwohner ab 18 Jahren. Alle Ergebnisse wurden auf ganze Zahlen gerundet. Bei zwei speziellen Zielgruppenfragen (Personen, die Geld sparen können, und Personen, die aufgrund der Inflation weniger Geld für ihre freiwilligen Versicherungen ausgeben) wurden 1000 Personen befragt (volljährige Bundesbürger). Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 2,7 Prozent.

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