(Digitale) Kündigungsservices bieten ihren Kund*innen an, mit wenigen Klicks ganz einfach und papierlos ihren bestehenden Vertrag beim Anbieter zu kündigen. Während viele Unternehmen schnell und ebenfalls digital auf die Kündigung reagieren, greifen andere noch auf die Papierform per Postversand zurück. Welche Branchen besonders schnell auf eine Kündigung mit einer Bestätigung reagieren und welche immer noch die klassische Papiervariante bevorzugen,
Kündigungsservice Volders wertet nach einer Umfrage die Bestätigungen bei Vertragsbeendigungen von diversen Anbietern für die Jahre 2021 und 2022 aus.
Die Automobil- und Versicherungsbranche verschicken die meisten Briefe
Insgesamt versenden über die Hälfte aller untersuchten Anbieter (etwa 57 Prozent) ihre Kündigungsbestätigung auf digitalem Weg, rund 43 Prozent hingegen bevorzugen die traditionelle, postalische Form. Von den sechzehn untersuchten Branchen verzeichnen der Automobil- mit 84,2 Prozent sowie der Versicherungssektor mit 72,1 Prozent den höchsten Versand an Kündigungsbestätigungen per Brief.
Dass es auch umweltfreundlicher geht, zeigen hingegen besonders Dating-Dienste mit einer marginalen Quote von 4,4 Prozent Anteil an versendeten Vertragsauflösungen via postalischen Wege. Der verbleibende Großteil geht per Mail und/oder anderen digitalen Diensten an die Kund*innen raus.
Der Großteil erhält eine Kündigungsbestätigung ohne weitere Schwierigkeiten
Knapp 94 Prozent aller untersuchten Anbieter versenden die Bestätigung der Kündigung, ohne dass weiteres Nachfragen nötig ist. Lediglich der Energiesektor weist Verzögerungen im zweistelligen Bereich auf: 11 Prozent der Verbraucher*innen gaben an, dass sie erst nach eigenständigen Bemühungen ihre Kündigungsbestätigung erhielten.
Auch in Bezug auf die Antwortgeschwindigkeit verhält sich der Großteil der Anbieter kundenorientiert: Über 80 Prozent der Kund*innen erhalten ihre Kündigungsbestätigung innerhalb von zwei Wochen, rund 15 Prozent der Anbieter benötigen zwei bis drei Wochen und nur knapp fünf Prozent der Verbraucher*innen erhalten die Approbation der Vertragsauflösung erst nach mehr als drei Wochen. Besonders schnell agieren die Dating-Dienste: 62 Prozent der Anbieter antworten mit der Kündigungsbestätigung innerhalb von maximal einer Woche und liegen in der Untersuchung an erster Stelle.
Interne Volders-Daten bestätigen die Annahme, dass gerade konservative Branchen, wie die Automobilindustrie oder Versicherungsdienstleister, ihre Kündigung trotz stetiger Digitalisierung weiterhin per Briefform abwickeln, so Jan Ansink, Chief Executive Officer von Volder. Dies liege nicht unwesentlich daran, dass Verbraucher*innen eine Kündigung via Einschreiben als sicherer ansehen. Beiden Seiten liege so quasi physische Bestätigungen der Beendigung des Vertragsverhältnisses vor.
Daran, dass sich dies im Zuge der Digitalisierung aber grundsätzlich ändern sollte, bestehe kein Zweifel. Gegen die klassische Papiervariante spreche nicht nur die Verfügbarkeit von modernen Alternativen, sondern ebenso die Reduktion von Papierverbrauch und die wachsende Bedeutung von Firmen, nachhaltiger zu handeln, so Ansik weiter. Positiv festzuhalten bleibe hingegen, dass ein Großteil aller untersuchten Anbieter nach Kundenangaben schnell und ohne weitere Nachfragen seitens der Kund*innen auf eine Kündigung reagiere.
Den Ergebnissen liegt eine Kund*innen-Umfrage von 153.200 Antworten zugrunde.
Themen:
LESEN SIE AUCH
BGH-Urteil zur Kündigung des Handelsvertretervertrages
Wird ein Handelsvertreter aus Anlass einer Kündigung zu erheblichen Rückzahlungen verpflichtet, können ihn solche Vereinbarungen zumindest mittelbar von einer Kündigung abhalten. Eine solche mittelbare Kündigungserschwernis verstößt gegen § 89 a Abs. 1 Satz 2 HGB und ist unwirksam, wie der BGH entschieden hat.
Kündigung: So viel Abfindung steht dem Arbeitnehmer zu
Den Kündigungsschmerz eines Arbeitnehmers lindern Unternehmen oftmals mit einer Abfindungszahlung, die in der Zeit der Arbeitslosigkeit finanziell unterstützen soll. Welchen Anspruch entlassene Arbeitnehmer auf eine Abfindung haben und wie sie diesen durchsetzen.
Überblick zum neuen Nachweisgesetz für die arbeitsvertragliche Gestaltung
Arbeitsvertragsgestaltung war noch nie nur eine „lästige Pflicht“! Bei der Arbeitsvertragsgestaltung ging es schon immer - gerade aus Arbeitgebersicht - um im Grunde die elementarsten Verträge jeder Unternehmung. Was sich durch das neue Nachweisgesetz geändert hat.
Abfindungen im Arbeitsrecht
Mit der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses hält sich hartnäckig die Auffassung, dass automatisch eine Abfindung einhergeht. Doch in Deutschland besteht kein genereller Anspruch auf eine solche Ausgleichszahlung und bleibt eine Frage des Verhandlungsgeschicks.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Die Team- und Zusammenarbeit neu justieren
Viele Teams in den Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, sich selbst und ihre Zusammenarbeit neu zu definieren, um ihre Leistungsfähigkeit zu bewahren. Das zeigt eine Befragung von Personalverantwortlichen durch die Unternehmensberatung Kraus & Partner.
Mit Mitarbeiter-Benefits die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen
Deutschlands Mittelstand steht aktuell vor einem Dilemma. Die Auftragsbücher zahlreicher Firmen sind gut gefüllt. Doch leider fehlen Fachkräfte, um die nötigen Aufgaben zu übernehmen. Mitarbeiter-Benefits können helfen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Werden sie richtig aufgebaut, können sie im Wettkampf um die besten Leute ausschlaggebend sein.
Voll versteuert!? Drei Stolperfallen, die Unternehmen mühelos vermeiden können
Teure Materialien sowie steigende Energie- und Transportpreise führen in zahlreichen Unternehmen zu Sparmaßnahmen. Unvorhergesehene und potenziell kostspielige Steuernachzahlungen können in einer angespannten Situation den Druck auf die finanziellen Ressourcen empfindlich erhöhen. . Dabei lassen sich einige steuerliche Stolperfallen umgehen.
ESG-Strategien stärken den Erfolg im Mittelstand
Jährlich veröffentlicht das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, kurz zeag GmbH, in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen eine Trendstudie zum Status quo im Mittelstand und darüber hinaus. Dieses Jahr wurden ökologische und soziale Faktoren unter Berücksichtigung geltender ESG-Kriterien untersucht: ökologische Führung und ein ausgeprägtes Diversitätsklima wirken sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus.