Der Urlaub mit Wohnmobil oder Campingbus ist in. Immer mehr Menschen bevorzugen so zu reisen und das einst als spießig geltende Camping ist längst zum Lifestyle geworden. Doch egal, ob sich die Camping-Begeisterten fürs luxuriöse „Glamping“ im Wohnmobil oder den einfachen Trip im Bulli entscheiden, sie sollten in jedem Fall die richtigen Versicherungsverträge im Gepäck haben.
Einige Versicherungen sind dafür unverzichtbar, dazu zählt auch die private Haftpflichtversicherung. Sie ist im Campingurlaub unentbehrlich, denn wer anderen schuldhaft einen Schaden zufügt, haftet in unbegrenzter Höhe für den Ersatz des Schadens. Wenn beispielsweise durch das eigene Grillfeuer auf dem Campingplatz das Vorzelt nebenan in Brand gerät, übernimmt die Privathaftpflichtversicherung den Schaden, wenn ein berechtigter Schadensersatzanspruch besteht.
Ist ein Anspruch unberechtigt, wehrt die Versicherung diesen ab und fungiert so als eine Art Rechtsschutzversicherung.
Absicherungen für das Campingfahrzeug
Für das Campingfahrzeug selbst ist – neben der Kfz-Haftpflichtversicherung als Pflichtversicherung – die Kfz-Kaskoversicherung eine wichtige Versicherung für Halter*innen von darlehens- oder leasingfinanzierten Campingfahrzeugen. Die Teilkaskoversicherung bietet beispielsweise Schutz, wenn es durch Brand, Blitzschlag, Explosion oder Sturm und Hagel, Überschwemmung, Steinschlag oder Zusammenstöße mit Haarwild beschädigt wird. Einige Tarife sichern zudem eine Kollision mit Tieren jeder Art ab. Auch Beschädigungen aufgrund von Marder- oder Tierbissen können vom Teilkaskoschutz erfasst sein. Die Vollkaskoversicherung leistet darüber hinaus Schäden am eigenen Wohnmobil bei selbst verschuldeten Unfällen und Vandalismusschäden. Verbraucherschützerin Boss vom BdV betont:
Um den Inhalt des Reisefahrzeugs zu versichern, kann eine Inhaltsversicherung für Reisefahrzeuge oder eine Campingversicherung abgeschlossen werden.
Teilweise bietet aber auch eine bestehende Hausratversicherung in bestimmten Grenzen Versicherungsschutz. Hier lohnt sich die Nachfrage beim Versicherer. Je nach Tarif der Inhaltsversicherung können neben dem beweglichen Inventar zusätzlich Unterhaltungselektronik und Sportausrüstungen abgesichert sein – aber auch das Vorzelt, Markisen oder Solaranlagen. Versichert sind meist Beschädigung, Verlust oder Zerstörung dieser Gegenstände, unter anderem durch Brand, Explosion, Unwetter inklusive Sturm, Hagel, Blitzschlag oder Überschwemmung sowie Diebstahl und Raub.
Schutz bei Auslandsreisen
Geht der Campingtrip ins Ausland, ist zudem eine Auslandsreisekrankenversicherung für die Reisenden unbedingt empfehlenswert. Sie kommt für die nicht von der gesetzlichen Krankenkasse gedeckten Kosten für Heilbehandlungen im Ausland auf. Boss sagt:
Es sollte am besten ein Tarif gewählt werden, der nicht nur den medizinisch notwendigen, sondern auch den medizinisch sinnvollen und vertretbaren Rücktransport bezahlt.
Auch für privat Krankenversicherte ist der Abschluss dieser zusätzlichen Police meist sinnvoll.
Bei Reisen ins Ausland kann auch ein Auslandsschadenschutz ratsam sein. Dieser Zusatzbaustein der Kfz-Haftpflichtversicherung leistet, wenn man unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt wird und die Deckungssumme der dortigen Versicherung nicht ausreicht. Im Gegensatz zur Vollkaskoversicherung erfolgt keine Rückstufung in der Schadensfreiheitsklasse und es ist auch keine Selbstbeteiligung zu tragen. Der Versicherer übernimmt zudem die gesamte Korrespondenz mit der gegnerischen Unfallpartei im Ausland und deren Versicherung.
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