Bestandswohnungen verteuern sich weiter

Die Unsicherheiten bei Immobilienkäufern sind derzeit groß: Die Auswirkungen auf die Wirtschaft durch den Krieg in der Ukraine lassen sich nur schwer abschätzen. Zudem sind die Zinsen für Baudarlehen seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Bisher hat das aber noch keinen Einfluss auf die Kaufpreise.

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Laut immowelt Preiskompass haben sich in 13 von 14 untersuchten Großstädten die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 1. Quartal 2022 weiter verteuert. Im Quartalsbericht wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 90er Jahre) im 4. Quartal 2021 mit dem 1. Quartal 2022 verglichen.

Die Preisdynamik scheint sich bisher auch nicht abzuschwächen. Im Gegenteil: Sie nimmt trotz hoher Preise zum Jahresanfang nochmal an Fahrt auf. In 6 der 14 Städte fallen die prozentualen Anstiege stärker aus als in den 3 Monaten zuvor. In weiteren 6 Städten sind die Verteuerung genauso hoch. Lediglich in 2 Städten hat sich die Preiskurve etwas abgeflacht.

Weitere Anstiege in teuersten Städten

In den teuersten deutschen Großstädten müssen Immobilienkäufer immer mehr für Wohnraum bezahlen. In München sind die Angebotspreise von Eigentumswohnungen vom 4. Quartal letzten Jahres zum 1. Quartal dieses Jahres um 2 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der Trend aus 2021 weit fort. Bereits seit drei Quartalen in Folge beträgt die Teuerungsrate 2 Prozent. Der Quadratmeter kostet inzwischen 9.552 Euro und damit rund 3.000 Euro mehr als in nächstteuersten Städten Hamburg und Frankfurt. Genauso wie in München erhöhen sich auch in Hamburg die Angebotspreise um 2 Prozent. Schon im letzten Jahr hat Hamburg starke Preisanstiege verbucht. In Frankfurt beträgt das Plus hingegen zum dritten Mal in Folge lediglich 1 Prozent.

Deutlich stärker haben sich Bestandswohnungen in Stuttgart verteuert. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt beträgt die Steigerungsrate 3 Prozent. Auch am Rhein wird es spürbar teurer. Sowohl in Köln als auch in Düsseldorf klettern die Angebotspreise um 3 Prozent. In Köln ist dies der erste größere Sprung nach zwei moderaten Anstiegen im vergangenen Jahr. Düsseldorf bestätigt die Entwicklung aus den letzten 12 Monaten. In allen drei Städten liegen die Kaufpreise inzwischen deutlich über der 5.000-Euro-Marke.

Berlin ist nach wie vor die günstigste aller deutschen Metropolen. Die Kaufpreise steigen zwar stetig, aber auch langsam an. Im vergangenen Quartal beträgt der Anstieg 2 Prozent. Zuvor betrug die Teuerungsrate drei Quartale hintereinander jeweils 1 Prozent. Wenn die konstanten Anstiege so weitergehen, wird das Preisniveau in der Hauptstadt auch bald die 5.000-Euro-Grenze übersteigen.

Stärkste Anstiege in Hannover und Dortmund

Die stärksten prozentualen Anstiege aller untersuchten Städte verbuchen Hannover und Dortmund – in beiden Großstädten steht ein Anstieg von 5 Prozent zu Buche. In Hannover sogar der zweite 5-Prozent-Anstieg in Folge. Das Preisniveau ist in beiden Städten allerdings deutlich niedriger als in den hochpreisigen Städten. In der niedersächsischen Landeshauptstadt liegen die Quadratmeterpreise erstmals über 4.000 Euro. In Dortmund sind Eigentumswohnungen deutlich günstiger und unter 3.000 Euro pro Quadratmeter zu haben. Gleiches gilt für das benachbarte Essen, wo die Kaufpreise aber konstant geblieben sind – als einzige Stadt der Analyse.

Ein ähnlich niedriges Preisniveau wie im Ruhrgebiet gibt es nur in den ostdeutschen Großstädten. Die Preise steigen zwar seit Jahren konstant an, allerdings nur in kleinen Schritten. In Dresden zeigt die Preiskurve nach einem Anstieg von zuletzt 3 Prozent leicht nach oben. In Leipzig, der günstigsten aller untersuchten Städte, hat die Preisdynamik im vergangenen Quartal etwas abgenommen. Ein Plus von 1 Prozent ist der geringste Anstieg seit 2019.

Die 5. Ausgabe vom immowelt Preiskompass steht hier zum Download zur Verfügung.

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Durststrecke auf dem Immobilienmarkt scheint beendet

Der Preisverfall auf dem Immobilienmarkt scheint vorerst sein Ende gefunden zu haben. So liegt das Niveau der Angebotspreise zwar weiterhin deutlich unter den Höchstwerten des vergangenen Jahres, doch bleiben sie wie im 1. Quartal auch in Q2 weiterhin stabil.

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