Ziele, Planung, Kontrolle – wichtige Faktoren für den Unternehmenserfolg

Die Grundlage eines erfolgreichen Unternehmens ist eine durchdachte, nachhaltige Unternehmensstrategie und eine langfristige Planung. Das ist in vielen kleinen Unternehmen ein großes Manko. Oft fehlen die Ressourcen und das Know-how, um hier eine richtige Vorgehensweise zu entwickeln.

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Hier hilft in den meisten Fällen ein Blick von außen durch einen Steuerberater. Er kennt die monatlichen Zahlen, hat tiefe Einblicke in die Buchführung, den Jahresabschluss und alles was im Unternehmen mit Zahlen, Personal und Steuern zu tun hat.

Controlling als Steuerungs- und Planungsinstrument

In mittelständischen Unternehmen spielt das Controlling als Planungs- und Steuerungsinstrument eine immer wichtigere Rolle. Dabei kommen allerdings die strategischen Aspekte oft zu kurz. Dass das Controlling so wichtig geworden ist, hat laut dem Mittelstandsinstitut Deloitte der Uni Bamberg mit höheren externen Anforderungen beispielsweise durch Finanzinstitute zu tun.

Im Zentrum einer erfolgreichen Unternehmensstrategie steht ein gut ausgearbeiteter Plan.

Zudem haben viele Eigentümer und leitende Persönlichkeiten in den Unternehmen erkannt, dass das Controlling zur zukunftsorientierten Unternehmensausrichtung beiträgt.

Allerdings schlägt sich dieses Wissen häufig nur in operativen Themen nieder, beispielsweise in der Kostenrechnung oder im Berichtswesen, wie viele STEUERBERATER SOLINGEN bestätigen können.

Dass das Controlling auch eine strategische Bedeutung hat und sich auf die wertorientierte Unternehmensausrichtung auswirkt, haben die wenigsten KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) berücksichtigt.

Ausgewählte Aspekte des Controllings können den Unternehmen dabei helfen, zu einer besseren Entscheidungsqualität zu kommen. Es gleicht die oft vorhandene Diskrepanz zwischen Intuition und Rationalität aus und macht die mittelständischen Unternehmen flexibler, schneller und führt zu kürzeren Entscheidungswegen.

Controller – mehr als nur ein Zahlenknecht

In vielen Unternehmen, die bereits ein Berichtswesen haben, ist der Controller ein reiner Kontrolleur. Dass sich aus den im Controlling berechneten Zahlen so viel mehr ablesen lässt, findet noch zu wenig Beachtung. Controlling hat auch strategische Aspekte, die sich auf Management-Informationssysteme, die wertorientierte Unternehmenssteuerung und Projektcontrolling auswirkt und Prognosen für die Zukunft möglich macht.

Der Controller kann natürlich nur Zahlen kontrollieren und überwachen, wenn er Vergleichszahlen hat. Das sind zum einen Zahlen aus der Vergangenheit, aber auch eine Planung für die Zukunft. Dazu gehören Projekte in der Zukunft oder Investitionsvorhaben. Das kann die Anschaffung neuer Maschinen oder Immobilien sein, eine Unternehmenserweiterung durch Zukauf oder die Eröffnung neuer Geschäftsfelder.

Steuerberater als Unternehmensberater

Steuerberater haben den Überblick über das Unternehmen, sie kennen die Kennzahlen und können mit diesem Wissen zu einem unersetzlichen Berater werden. Dazu ist es notwendig, dass sie mehr liefern als nur die Kostendaten, damit die Unternehmen die Zahlen richtig interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen können.

Sie kennen nicht nur das Unternehmen sehr gut, sondern auch das Geschäftsfeld und die Branche, in der sie tätig sind. Diese Analysen tragen maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei, denn sie helfen beispielsweise bei Managementfehlern rechtzeitig die richtigen Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Welche Kennzahlen sind wichtig?

Welche Kennzahlen in den Unternehmen wichtig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Für ein geeignetes Kennzahlensystem ist es zunächst wichtig, ein angestrebtes Ziel genau zu benennen.
  • Die Unternehmensstrategie – Arbeitet das Unternehmen gerade verstärkt im Bereich Forschung und Entwicklung? Ist die Einführung von neuen Produkten geplant?
  • Die relevanten Erfolgsfaktoren – Worauf legt das Unternehmen besonderen Wert? Steht eher die Produkt- oder die Servicequalität im Vordergrund? Ist die Lieferzuverlässigkeit ein wesentliches Merkmal?
  • Die Unternehmensprozesse – Ist die Reklamationsquote wichtig? Soll die Geschwindigkeit der Auftragsabwicklung verbessert werden oder die Ausschussquote?

Um die geeigneten Kennzahlen für das Unternehmen auszuwählen, hilft das ZAK-Prinzip. Es hilft dabei, die Zielerreichung zu überwachen und zu steuern. Mit dem ZAK-Prinzip stehen Ziel, Aktion und Kennzahl in einem engen Zusammenhang.

  • Als Erstes das angestrebte Ziel genau benennen.
  • Aktionen und Verhalten festlegen, die auf das Ziel ausgerichtet sind.
  • Kennzahlen festlegen, die zeigen, in welchem Maß das Unternehmen sein angestrebtes Ziel bereits erreicht hat.

Wie ist ein geeigneter Kennzahlenbericht aufgebaut?

Wichtig bei der Auswahl der geeigneten Kennzahlen ist vor allem, dass derjenige im Unternehmen, der die Auswertungen zu lesen bekommt, in den Zahlen einen Informationsgehalt findet. Zu viele Kennzahlen können dazu führen, dass ein „Zahlenfriedhof“ entsteht, den keiner mehr lesen möchte und den auch kaum jemand interpretieren kann.

Durch die richtige Kombination der Kennzahlen ist eine realistische Vorstellung von der Finanz- und Ertragslage des Unternehmens möglich. Das sogenannte „magische Dreieck der Unternehmensführung“ ist dabei sehr hilfreich: Liquidität, Rentabilität und Stabilität.

Für die Praxis gibt es ein paar einfach zu handhabende Kennzahlen.

Bei einem aussagekräftigen Kennzahlenbericht stehen die Zahlen nicht nur als absolute Zahlen. Sie sind auch grafisch in einer Zeitreihe dargestellt, sodass sich die Entwicklung einfach ablesen lässt.

Reines Zahlenwerk ist für den Leser wenig aussagekräftig.

Diese Zeitreihen stehen im analytischen Teil des Berichts, der die verschiedenen Kennzahlen und Ergebnisse untersucht und auswertet.

Ein guter Kennzahlen-Bericht enthält auch einen prospektiven Teil, der einen Ausblick in die Zukunft gibt und die Chancen, das vorhandene Potenzial und Risiken aufzeigt.

Tipp: Passende Frühindikatoren im Bericht helfen dabei, das vorhandene Potenzial auszuschöpfen und Risiken früh zu erkennen.

Sinnvolle Frühindikatoren geben Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Wie haben sich Kundenreklamationen und Kunden-Feedback entwickelt?
  • Wie hat sich das Bestellvolumen der 10 Topkunden entwickelt?
  • Wie hat sich der Auftragseingang entwickelt?
  • Wie hat sich der Deckungsbeitrag für die verschiedenen Produkte entwickelt?
  • Wie hat sich der Bestand an überfälligen Forderungen entwickelt?

Am Ende des Berichts sollten immer konkrete Handlungsempfehlungen für die wesentlichen Bereiche stehen. Die Analysen und Vergleiche der verschiedenen Kennzahlen sind sehr wichtig.

Durch die Hinweise für konkretes Tun erhält der Bericht ein anderes Gewicht, wird relevanter für die Unternehmensleitung und erhält damit die gewünschte Beachtung.

Vom Umfang her ist der Kennzahlenbericht nicht länger als eine Seite. Das wahrt Übersichtlichkeit und Aussagekraft, ohne die Empfänger des Berichts zu überfordern.

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