Auch wenn derzeit die Hälfte der Menschen in Deutschland sich mit ihrem Versicherungsschutz für Krisen wie Corona ausreichend abgesichert fühlen, müssen Versicherer und Vermittler künftig digital leisten können, was sie bisher im Normalbetrieb erbringen.
Die Erwartungshaltung der Kunden ist, dass auch in Krisenzeiten Services und Betreuung professionell weiterlaufen. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Canada Life.
Im zweiten Jahr in Folge wird untersucht, wie sich Verbraucher das Leben in der digitalen Gesellschaft von morgen vorstellen.
14 Prozent vermissen eine ausreichende Altersvorsorge, 11 Prozent eine Absicherung gegen finanzielle Verluste, die durch Arbeitsausfälle, Betriebsunterbrechungen oder ausfallende Veranstaltungen entstehen.
10 Prozent geben an, dass ihnen eine Absicherung gegen die finanziellen Folgen einer schweren Erkrankung fehlt oder eine andere Absicherung der Arbeitskraft. Zugleich können oder wollen fast 20 Prozent nicht beurteilen, ob ihr bisheriger Schutz im Krisen-Fall genügt.
Auch bei Krise: Kunden erwarten professionellen Service
47 Prozent der Menschen in Deutschland erwarten, dass der Versicherer in Zeiten einer Krise wie Corona trotz Einschränkungen weiterhin einen professionellen Service bietet.
42 Prozent wünschen sich Flexibilität, um Verträge bei finanziellen Engpässen anpassen zu können. Knapp ein Viertel setzt voraus, dass das Unternehmen digital erreichbar ist. Proaktiv über mögliche Krisen-Auswirkungen auf die Verträge informiert werden, wollen etwa ein Fünftel.
Markus Drews, CEO von Canada Life, dazu:
„Versicherte sind in diesen turbulenten Zeiten verunsichert. Anbieter sind gefordert, schnell und einfach zu unterstützen: Mit Informationen zu bestehenden Verträgen oder Absicherungslücken, aber auch mit flexiblen Optionen, um finanzielle Engpässe zu überbrücken!“
Von Versicherungsvermittlern erwarten die Befragten in Krisenzeiten Ähnliches wie von Versicherern: Für die Hälfte der Befragten steht trotz der bestehenden Einschränkungen weiterhin eine professionelle Betreuung an erster Stelle (50 Prozent).
34 Prozent erwarten proaktive Informationen über mögliche Auswirkungen der Krise auf die eigenen Verträge. Insgesamt 29 Prozent wünschen sich, dass der Vermittler digital erreichbar ist, zum Beispiel via Videokonferenz. Bis zu zwei Antwortoptionen waren wählbar.
Markus Drews erläutert:
„Versicherer und Vermittler müssen auch in Krisenzeiten handlungsfähig bleiben. Das geht nur, wenn sie flexibel agieren und Möglichkeiten nutzen, Arbeit und Kommunikation online auf die Beine zu stellen.“
So hatte Canada Life bereits vor der Corona-Krise mobiles Arbeiten in Irland und in Deutschland eingeführt.
Themen:
LESEN SIE AUCH
PHV: Jeder Fünfte Deutsche ist ohne Schutz
Das denken Verbraucher über Versicherer und Nachhaltigkeit
Menschen in Deutschland blicken optimistisch auf finanzielle Zukunft
Deutsche befürworten Corona-Bekämpfung per App
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
„Fünf Tierseuchen gleichzeitig – Tierhalter geraten weiter unter Druck“
Mit einem neuen Höchstwert von 96 Millionen Euro Schadenaufwand blickt die Vereinigte Tierversicherung (VTV) auf das bislang teuerste Jahr ihrer Geschichte zurück. Der Großteil der Schäden entstand durch Tierseuchen – allen voran durch die Blauzungenkrankheit, die allein 30 Millionen Euro kostete. Diese betraf 2024 vor allem Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen. Die VTV ist Marktführer in der landwirtschaftlichen Tierversicherung und Teil der R+V Gruppe.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.