Die diesjährige Jahrespressekonferenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht fand wegen der Corona-Pandemie am 12. Mai 2020 erstmals telefonisch statt.
In dieser ging es Felix Hufeld, Präsident der BaFin, vor allem um die drei Fragen: Wo steht die BaFin in der Corona-Krise? Wo steht die Finanzindustrie? Wie geht es weiter?
Zugeschaltet waren auch Hufelds Kolleginnen und Kollegen aus dem Direktorium: Béatrice Freiwald, Elisabeth Roegele, Dr. Frank Grund, Dr. Thorsten Pötzsch und Raimund Röseler.
„Wir haben unsere aufsichtlichen Rahmenbedingungen denen der Krise angepasst.“
Mit diesen Worten fasste der BaFin-Präsident in seinem Statement die zahlreichen temporären Maßnahmen zusammen, die die Aufsicht angesichts der Corona-Pandemie ergriffen hat.
So habe die BaFin den Banken erlaubt, Kapitalpolster zu nutzen, die sie in guten Zeiten für schlechte Zeiten anlegen mussten.
Wesentliche Ziele der Maßnahmen laut Felix Hufled sind:
„den Instituten den Rücken freizuhalten, damit sie zügig die eigenen und die bereitgestellten öffentlichen Mittel dorthin leiten können, wo sie gebraucht werden. Und: sie zu stärken, damit sie eventuelle Kreditausfälle möglichst gut abfedern können.“
Bei den Banken sind die Erträge seit Jahren schwach, die Zinsen niedrig und die digitale Konkurrenz groß. Die Situation wird nun noch durch die Corona-Krise verschärft. Aber dennoch zeigt sich laut Felix Hufeld der deutsche Bankensektor relativ widerstandsfähig – und er funktioniert. So herrscht mehr Stabilität im Bankensystem, denn sie hätten mehr und besseres Kapital und zudem mehr Liquidität. Aber „Die Lage sähe heute düsterer aus, wenn Bundesregierung, Europäische Zentralbank und Aufsicht nicht ihre weitgehenden Maßnahmen ergriffen hätten.“
Die BaFin wird nach der Krise werden wir „zur aufsichtlichen Normalität zurückkehren – in angemessener Zeit und Schritt für Schritt“.
Felix Hufeld abschließend:
„ … vielleicht zeigt uns die Krise ja, wo wir regulatorisch noch besser werden können.“
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