Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht ein Jahr nach Inkrafttreten der europäischen Finanzmarktrichtlinie im ersten Quartal 2019 erneut, wie Privat- und Auslandsbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen die MiFID II-Vorgaben umsetzen.
Dabei stehen die für den Verbraucherschutz besonders relevanten, neu eingeführten Verhaltenspflichten wie die Telefonaufzeichnung (Taping), die Geeignetheitserklärung und die Ex-ante-Kosteninformation im Mittelpunkt der Untersuchung. Für diese wurde von der BaFin von insgesamt 40 Wertpapierdienstleistungsunternehmen Unterlagen zu jeweils zehn Geschäftsvorfällen angefordert. Bis zum 22. Februar 2019 müssen die Institute für jeden Einzelfall darlegen, wie sie die aufsichtsrechtlichen Vorgaben einhalten.
Vergangene Untersuchung
Bei der Untersuchung im Januar 2018 hatten sich Probleme insbesondere bei der Dokumentation der Geeignetheit von Anlageempfehlungen sowie bei den Kosteninformationen gezeigt.
Mit ihrer Folgeuntersuchung will sich die BaFin einen aktuellen, marktweiten Überblick verschaffen und Veränderungen im Vergleich zur letzten Erhebung identifizieren.
Christian Bock, Abteilungsleiter Verbraucherschutz bei der BaFin, dazu:
„Wir erwarten, dass sich in den Instituten seitdem einiges positiv entwickelt hat und die Startschwierigkeiten nun weitgehend überwunden sind. Von besonderem Interesse ist für uns aber auch, ob und wie die neuen Pflichten in der Anlegerschutzpraxis wirken.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
Genossenschaftsbanken und Sparkassen warnen vor Verschärfung bei Bargeldeinzahlungen
Die BaFin muss zurück ins rechtsstaatliche Korsett
BaFin: Verbraucher sollen Prämiensparverträge prüfen
Geplante BaFin-Aufsicht: Viele Vermittler wollen Erlaubnis zurückgeben
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
„Die USA sind zu einer Quelle der Unsicherheit geworden“
Die geopolitischen Spannungen und wirtschaftspolitischen Entwicklungen in den USA sorgen für Unsicherheit an den Finanzmärkten. Pilar Gomez-Bravo, Co-CIO von MFS Investment Management und Fondsmanagerin des MFS Meridian Global Total Return Fonds, analysiert die aktuelle Lage und die Auswirkungen auf Anleger.
Solvium löst Fonds vorzeitig auf – Neue Transportlogistik-Beteiligung gestartet
Die Solvium Holding AG wird den 2020 aufgelegten Publikumsfonds „Solvium Logistic Fund One“ vorzeitig auflösen. Trotz der verkürzten Laufzeit um ein bis zwei Jahre soll die angestrebte Zielrendite von mindestens 4,56 Prozent pro Jahr für Anleger erreicht werden.
Multi-Asset-Strategien: Warum Anleihen wieder an Attraktivität gewinnen
Globale Anleihen könnten langfristig attraktive Renditen liefern – eine Entwicklung, die sich auf Multi-Asset-Portfolios auswirken dürfte. Laut Vanguard-Analyst Lukas Brandl-Cheng sprechen mehrere Faktoren für eine stärkere Gewichtung von Anleihen.
Börsenturbulenzen bremsen M&A-Aktivitäten
Die aktuelle Marktlage bleibt volatil: Die jüngsten Börsenturbulenzen verunsichern nicht nur Investoren, sondern dämpfen auch die Dynamik geplanter Fusionen und Übernahmen (M&A). Insbesondere der anhaltende Handelsstreit und mögliche Strafzölle belasten das Investitionsklima.