Die Vorbereitungen für den angekündigten Zusammenschluss der Barmenia und der Gothaer Versicherungen verlaufen nach Angaben beider Unternehmen planmäßig. „Die Due Diligence ist weitestgehend abgeschlossen und die Ergebnisse haben uns in unserem gemeinsamen Vorhaben noch einmal bestärkt“, erklären Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Finanzholding AG und Barmenia CEO Andreas Eurich.
Auch für die Struktur des gemeinsamen Unternehmens gebe es mittlerweile konkrete Überlegungen. An der Spitze des Konzerns sollen künftig zwei Versicherungsvereine stehen, darunter die Barmenia. Gothaer Finanzholding AG, unter der wiederum die verschiedenen Risikoträger angesiedelt sein sollen.
Zusammenführung der Lebens- und Krankenversicherer
Die Personenversicherer im künftigen gemeinsamen Konzern sollen in einem mehrstufigen Plan zusammengeführt werden. Eurich erläutert: „Im ersten Schritt sollen noch in diesem Jahr die beiden Lebensversicherer zusammengeführt werden. Konkret heißt das, dass die gesamten Bestände der Barmenia Lebensversicherung a.G. auf die Gothaer Lebensversicherung AG übertragen werden sollen.“ Sobald dieser Schritt vollzogen sei, solle die Barmenia Lebensversicherung a.G. auf die Barmenia Versicherungen a.G. verschmolzen werden. Dadurch gäbe es dann oberhalb der Holding auch nur noch einen Versicherungsverein auf Seiten der Barmenia statt wie bisher zwei. All das stehe natürlich noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Gremien und Behörden.
Im nächsten Schritt soll dann die Gothaer Krankenversicherung AG auf die Barmenia Krankenversicherung AG verschmolzen werden. Der Startschuss für diesen Prozess soll nach dem Closing fallen und dann in enger Abstimmung mit der BaFin durchgeführt werden. „Die Erfahrung aus anderen Fusionen zeigt, dass wir hier über einen Zeitraum von etwa drei Jahren bis zur tatsächlichen Verschmelzung reden. Für unsere Vertriebspartnerinnen und -Partner ändert sich erst einmal nichts, sie können die Produkte der Gothaer Kranken also weiter anbieten,“ erklärt Schoeller. Auch für die Kundinnen und Kunden habe das keine direkten Auswirkungen. Ihr Versicherungsschutz bleibe unverändert bestehen. Aus der Zusammenführung entsteht einer der führenden Versicherer in der privaten Krankenversicherung.
Zusammenschluss im Herbst 2024
Nach aktueller Planung soll der Zusammenschluss noch in diesem Jahr, voraussichtlich Ende des dritten oder Anfang des vierten Quartals, vollzogen werden. Auch hier gilt der Vorbehalt, dass die Aufsichtsräte, Mitgliedervertretungen und Hauptversammlungen beider Häuser sowie die BaFin und das Kartellamt zustimmen.
Gemeinsam stärker und besser
Den Leitgedanken für den Zusammenschluss beschreibt Eurich so: „Wir wollen gemeinsam stärker und besser werden. Besser für unsere Kundinnen und Kunden, für unsere Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner und vor allem auch für unsere Mitarbeitenden.“ Schoeller ergänzt: „Beide Unternehmen ergänzen sich perfekt. Die Barmenia hat ihre besondere Stärke in der Krankenversicherung, die Gothaer ist sehr stark im Bereich Komposit. Die Gothaer wächst insbesondere im Firmenkundenbereich über alle Sparten, die Barmenia zeigt eine sehr dynamische Entwicklung im Privatkundengeschäft.“
Mit dem Zusammenschluss werde man die Wettbewerbs- und Marktposition deutlich ausbauen und unter die Top 10 in der deutschen Versicherungsbranche aufrücken. „Unseren Vertriebspartnerinnen und -Partnern können wir künftig ein sehr ausgewogenes Produktportfolio anbieten und werden unsere Resilienz und unsere Risikotragfähigkeit weiter stärken. Zudem steigern wir mit dem Zusammenschluss unsere Investitionskraft. Gemeinsam schaffen wir hier etwas großes Neues“, sind sich die beiden Vorstandsvorsitzenden einig.
Themen:
LESEN SIE AUCH
BaFin gibt grünes Licht für Barmenia und Gothaer
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre Zustimmung zum geplanten Zusammenschluss von Barmenia und Gothaer zur BarmeniaGothaer gegeben. Mit der Eintragung im Handelsregister in den nächsten Tagen wird der Zusammenschluss rechtlich vollzogen. Der Handelsregistereintrag, das sogenannte Closing wird für Anfang September erwartet.
Mega-Fusion: Barmenia und Gothaer unterzeichnen Verträge
Die Mitgliedervertreterversammlungen beider Versicherer haben gestern den Fusionsverträgen zugestimmt. Die Vorstände unterzeichnen die Verträge heute - noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der BaFin. Die Satzung der neuen Gesellschaft, die als BarmeniaGothaer firmiert, schreibt Parität fest. Mit der Fusion entsteht eine der größten Vertriebsorganisationen im Markt mit mehr als 4.500 Vermittlern.
Geschäftsjahr 2023: Barmenia bleibt weiter auf Wachstumskurs
Die Barmenia-Versicherungsgruppe setzt ihren Wachstumskurs 2023 fort. Mit einem Beitragsplus von 10,4 Prozent auf rund 3,1 Mrd. Euro liegt die Geschäftsentwicklung über dem Branchenwachstum von durchschnittlich 0,6 Prozent.
Barmenia und Gothaer planen Zusammenschluss
Die Fusion beider Unternehmen soll auf Augenhöhe als gleichwertige Partner erfolgen und beide Marken und Firmensitze ebenso wie die Versicherungsvereine an der Spitze bestehen bleiben. Es ist geplant, dass die gemeinsame Holding den Namen Barmenia Gothaer Finanzholding AG trägt.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
ALH Gruppe und Feather starten digitale Vorsorgelösung für Expats
Digitale Plattformen prägen zunehmend die Arbeitswelt – nun bringen die ALH Gruppe und Feather Versicherungsleistungen direkt in die HR-Prozesse international tätiger Unternehmen. Ab sofort sind Private Krankenversicherung und betriebliche Altersversorgung der Alte Leipziger Lebens- und Hallesche Krankenversicherung über die digitale Plattform des Berliner Assekuradeurs Feather verfügbar.
Provinzial übernimmt Mehrheit an der ÖRAG
Im Lager der öffentlichen Versicherer kommt es zu einer Neuordnung: Die Provinzial übernimmt die Mehrheit an der ÖRAG-Rechtsschutzversicherung. Ziel ist eine engere Einbindung in den Verbund – bei gleichzeitiger Eigenständigkeit des Unternehmens.
Haftpflichtkasse setzt auf Google Workspace
Die Haftpflichtkasse führt in Kooperation mit Google Workspace eine umfassende Digitalisierungsmaßnahme ein. Ziel ist es, interne Abläufe effizienter zu gestalten, die Zusammenarbeit mit Maklern zu verbessern und den Mitarbeitenden ein modernes Arbeitsumfeld zu bieten.
Nürnberger: Restrukturierung und Einmaleffekte zeigen Wirkung
Die Nürnberger Beteiligung-AG meldet für das erste Halbjahr 2025 ein kräftiges Comeback: Während der Umsatz leicht rückläufig war, stieg das Konzernergebnis auf knapp 48 Millionen Euro. Welche Faktoren den Turnaround ermöglichten – und warum CEO Harald Rosenberger dennoch zur Vorsicht mahnt.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.