Deutsche Unternehmen werden in den kommenden zwei Jahren wieder mehr Waren ins Ausland exportieren. Dies geht aus einem Report des internationalen Industrieversicherers QBE hervor. Demnach sollen die Warenausfuhren im Jahr 2024 wieder um 2,0 Prozent und im Jahr 2025 um 2,6 Prozent steigen.
Grund dafür ist die erwartete, leichte Erholung der deutschen und der globalen Wirtschaft. Gleichzeitig baut Deutschland seine Handelsbeziehungen zu den USA, anderen EU-Staaten und Indien kontinuierlich aus und erschließt sich damit neue Potenziale, um die Abhängigkeit von Ländern wie China zu verringern. Darüber hinaus profitieren Unternehmen von neuen Handelsmöglichkeiten, die von der Regierung gefördert und in bestimmten Fällen durch finanzielle Anreize und Subventionen unterstützt werden.
Deutschland ist der exportstärkste Mitgliedstaat der EU: Im Jahr 2022 exportierten Unternehmen aus der Bundesrepublik waren im Wert von 1,576 Mrd. Euro, darunter vor allem Autos, chemische Erzeugnisse und Maschinen. Gleichzeitig importierten sie Waren im Wert von 1,494 Mrd. Euro. Dies entspricht 23 Prozent beziehungsweise 21 Prozent aller Warenexporte beziehungsweise -importe der EU-Mitgliedstaaten im selben Jahr. Fast jeder vierte Arbeitsplatz hängt am deutschen Export.
Wirtschaftliches Umfeld bleibt herausfordernd
Zeiten für deutsche Unternehmen, die im internationalen Handel tätig sind, bleiben laut QBE auch weiter unruhig. Zu den Herausforderungen für deutsche Import- und Exportunternehmen zählen die hohe Abhängigkeit von Waren aus China, zunehmende Restriktionen im internationalen Handel durch soziale und politische Unruhen, strengere politische Vorgaben durch ehrgeizige Klimaziele sowie der zunehmende globale Wettbewerb. Es ist davon auszugehen, dass geopolitische Rivalitäten und Handelsbarrieren in den kommenden Jahren zu einer Unterbrechung bestehender Handelswege führen werden.
Auch das neue Lieferkettengesetz setzt Unternehmen zusätzlich unter Druck: „Neben der Diversifizierung von Import- und Exportthemen müssen Unternehmen auch ein ausreichendes Risikomanagement für ihre Lieferketten umsetzen. Vorerst gilt dies nur für Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten. Anfang des Jahres 2024 wird dieser Schwellenwert jedoch auf mindestens 1.000 Mitarbeitende herabgesetzt“, so Alexander Meyer, Leiter Market Management bei QBE Deutschland.
Unternehmen müssen handeln und Chancen nutzen
Um in diesem Umfeld bestehen zu können, müssen deutsche Unternehmen, die im internationalen Handel tätig sind, handeln. „Ein aktives Monitoring von Risikofaktoren wie der politischen Lage und entsprechend vorbereitete Notfallpläne helfen dabei, die Lieferketten abzusichern“, sagt Alexander Meyer.
„Wenn möglich sollten Unternehmen zudem versuchen, ihre Lieferanten und Transportwege innerhalb eines Marktes zu diversifizieren, um bei Störungen im Warenfluss handlungsfähig zu bleiben. Maßgeschneiderte Versicherungsleistungen helfen Import- und Exportunternehmen zudem, sich gegen unvorhergesehene Ereignisse abzusichern und ihr Geschäft zu schützen.“
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