Photo credit: depositphotos.com
Welche (Zusatz-)Leistungen in der Arbeitskraftabsicherung den größten Mehrwert für die Kundinnen und Kunden bieten, hat eine Umfrage von Versicherungsforen Leipzig und Biomex Expertenservice untersucht.
Zwei Kernergebnisse der Studie sind: Zusätzliche Gesundheitsservices werden sowohl von den Leistungsfällen als Mehrwert erkannt als auch von Endkundinnen und Kunden als Kaufanreiz wahrgenommen. Gesundheitsservices, die helfen, gesund zu bleiben, schneller gesund zu werden oder besser mit der Krankheit zu leben, könnten das große Alleinstellungsmerkmal der kommenden Jahre werden.
„Die Branche hat sich in den letzten Jahren zu sehr darauf konzentriert, die BU-Versicherung mit Verkaufsargumenten für Vermittler*innen aufzuladen. Dabei ist die eigentliche Zielgruppe, nämlich die Endkundinnen und -kunden, aus dem Fokus geraten. Wir wollen mit dieser Umfrage zeigen, dass es echte Mehrwerte gibt, die beiden gleichermaßen helfen,“ sagt Philipp Wenzel, Geschäftsführer von Biomex.
Ziel der Befragungen war es, Unterschiede und Schnittmengen zwischen potenziell Interessierten und Menschen, die bereits einen BU-Leistungsfall beantragt haben, herauszufinden. Dafür wurden sowohl 297 Endkundinnen und -kunden als auch 102 Empfängerinnen und Empfänger von Leistungsfällen im Juli und August 2023 online befragt.
Ergebnisse der Endkundenbefragung
Den Erhalt der Arbeitskraft sichern aktuell 38 Prozent der Befragten mit einer Versicherung ab. Über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten, die noch kein BU-Produkt abgeschlossen haben, zeigen Interesse am Abschluss. In dieser Gruppe gab es ein eher großes bis sehr großes Interesse (58 Prozent) an BU-Produkten mit zusätzlichen Leistungen, vor allem bei den Befragten mit höherem Einkommen.
Durchschnittlich wären die Befragten bereit, 53 Euro im Monat für eine Absicherung, die 1.000 Euro im Monat leistet, zu bezahlen. 65 Prozent gaben an, dass ihr Wohlbefinden eher oder sehr darunter leiden würde, wenn sie ihre Arbeitskraft verlieren würden. (Potentielle) Kundinnen und Kunden einer BU-Versicherung nehmen wahr, dass es bei einem Arbeitskraftverlust auch Probleme gibt, die über das Finanzielle hinausgehen.
Ergebnisse der Befragung von Leistungsempfänger*innen
Ein Drittel der Befragten (35 Prozent) würde das Produkt wieder abschließen, etwas mehr als ein Drittel (38 Prozent) würde eine höhere Versicherungssumme vereinbaren und 19 Prozent würden das Produkt mit zusätzlichen Serviceelementen und Detailanpassungen wieder abschließen.
Serviceleistungen als aktives Angebot an die Versicherten werden von einer relevanten Gruppe als Vorteil erkannt. Rückblickend sehen Leistungsfallempfänger, dass Unterstützung bei Problemen im Beruf (zum Beispiel Mobbing und Programme zur Stressreduktion) sie möglicherweise vor einer Berufsunfähigkeit bewahrt hätte.
In beiden Befragungsgruppen wurde die finanzielle Unterstützung im Leistungsfall als besonders wichtig empfunden. Die Ergebnisse zeigen auch ein großes Potential bei Zusatzleistungen in Arbeitskraftabsicherungsprodukten. Besonders Leistungen, die während der gesamten Vertragslaufzeit in Anspruch genommen werden können, um gesund zu bleiben oder schnellstmöglich wieder gesund zu werden, könnten hier in Zukunft im Fokus stehen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass es jenseits des Finanziellen einen Absicherungsbedarf gibt. Da die Versicherer alle ähnlich gute Grundbedingungen haben, können sie sich mit diesen Zusatzleistungen abheben und so für Kundinnen und Kunden attraktiver sein“, erklärt Diana Boduch, Leiterin des Kompetenzteams Antrag, Vertrag und Schadenmanagement der Versicherungsforen Leipzig.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Berufsunfähigkeit: Männer eher als Frauen und Jüngere eher als Ältere abgesichert
Vier von zehn abhängig Beschäftigten glauben laut einer forsa-Umfrage nicht, im Falle einer Berufsunfähigkeit finanziell ausreichend abgesichert zu sein. Betroffen sind vor allem Frauen, 18- bis 49-Jährige und Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen unter 3.000 Euro. Trotz des Bewusstseins dafür, besitzt nur jeder zweite abhängig Beschäftigte eine BU-Versicherung.
HDI EGO Top verzichtet als erste BU-Versicherung vollständig auf Verweisung
Ab dem 1. Januar 2024 entfallen für alle neu abgeschlossenen HDI BU-Versicherungen die Regelungen zur Verweisung. Damit legt das Unternehmen einen neuen Meilenstein in der Branche und stärkt seine Position als herausragender Anbieter von Einkommensschutzlösungen.
Bewusstsein für zusätzliche Arbeitskraftabsicherung wächst
Fast neun von zehn Bundesbürgern wissen, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen, um bei einem möglichen Verlust ihrer Arbeitskraft durch einen Unfall oder eine Krankheit finanziell abgesichert zu sein. Gefährliche Wissenslücken führen zu aber zu trügerischer Versorgungsillusion.
Arbeitskraftabsicherung: Gen Z weiß um Notwendigkeit
Besonders die jungen Bundesbürger sind sich zwar zunehmend bewusst, wie entscheidend die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist, dennoch handeln sie kaum danach. Nicht nur fehlt es häufig an ausreichender Information, auch wird das persönliche Risiko unterschätzt.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Recyclingbranche unter Feuer: Warum Entsorger kaum noch Versicherungsschutz finden
Brände in Recyclinganlagen nehmen wieder zu – und mit ihnen die Prämien. Für Vermittler stellt sich die Frage: Wer bietet überhaupt noch tragfähigen Versicherungsschutz für diese Hochrisiko-Branche? Die Hübener Versicherung bleibt eine der letzten Adressen mit Branchenspezialisierung.
Insolvenzverfahren bei ELEMENT Insurance AG: Wie über 300.000 Verträgen abgewickelt werden sollen
Die ELEMENT Insurance AG muss nach Überschuldung und Rückversicherer-Aus abgewickelt werden. Über 300.000 Verträge wurden bereits beendet, die Schadenbearbeitung läuft weiter. Insolvenzverwalter Friedemann Schade setzt auf digitale Tools und konstruktive Lösungen – auch im Streit mit einem ehemaligen Dienstleister.
PKV bleibt 2025 stabil – doch Prävention bleibt politische Baustelle
Die private Krankenversicherung (PKV) zeigt sich zum Wahljahr 2025 widerstandsfähig und finanziell solide. Das geht aus der aktuellen SFCR-Studie von Zielke Research hervor: Die durchschnittliche Solvency-II-Quote liegt bei beachtlichen 515,55 Prozent. Kein einziges der untersuchten Unternehmen unterschreitet die gesetzlichen Kapitalanforderungen – ein Signal für Stabilität und Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.
Wüstenrot & Württembergische trotzt Krisenjahr – starker Auftakt 2025 nährt Gewinnhoffnungen
Trotz massiver Unwetterschäden und steigender Kfz-Kosten hat die W&W-Gruppe 2024 mit einem Gewinn abgeschlossen – und startet 2025 mit starkem Neugeschäft optimistisch ins neue Jahr. Vorstandschef Junker sieht die Gruppe auf stabilem Kurs.