Refurbished Computer für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

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Die Produktion von Computern verursacht klimaschädliche Emissionen und verbraucht knappe Rohstoffe. Unternehmen und Privatpersonen kaufen deshalb immer öfter refurbished Hardware

Einer der größten Beiträge zu klimaschädlichen Emissionen im Lebenszyklus eines Computers liegt in seiner Herstellung. Die Gewinnung wertvoller Rohstoffe wie Gold und anderer Edelmetalle, die in diesen Geräten enthalten sind, hat ebenfalls negative Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf die Gesundheit der Arbeiter. Aus diesem Grund nutzen immer mehr Unternehmen und Privatpersonen refurbished Computer statt neuer Hardware.

Was ist refurbished Hardware?

Bei refurbished Hardware handelt es sich um Geräte, die entweder vom Hersteller oder einem Händler generalüberholt wurden. Vor dem Wiederverkauf werden diese Geräte von Fachleuten überprüft, um sicherzustellen, dass sie weiterhin einwandfrei funktionieren.

Fehlerhafte Komponenten werden ausgetauscht, um die Lebensdauer des Computers zu verlängern oder das Gerät wird entsorgt. Außerdem wird erfolgt innen und außen eine gründliche Reinigung, um das Gerät in einem fast neuwertigen Zustand zu präsentieren.

Refurbished Computer sparen Ressourcen

Die Herstellung elektronischer Geräte, wie Computer und Monitore, verursacht einen hohen Ressourcenverbrauch und umweltschädlichen Einflüsse wie etwa die Grundwasserverschmutzung. Bei der Produktion eines einzelnen Desktop-Computers werden inklusive Monitor laut wissenschaftlichen Studien etwa 1.500 Liter Wasser, 240 Kilogramm fossile Brennstoffen, 22 Kilogramm Chemikalien benötigt. Zudem fallen rund 1.100 Kilogramm klimaschädlichen CO2-Emissionen an.

Trotzdem wird laut Umfragen in Deutschland ein Computer im Mittel nur für einen Zeitraum von vier Jahren verwendet. Die meisten Geräte sind danach noch voll intakt und haben für viele Aufgaben noch mehr als ausreichend Leistung. Sie können also als refurbished Hardware noch weitere Jahre verwendet werden und helfen somit dabei, den Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen der IT-Landschaft eines Unternehmens deutlich zu reduzieren.

Dies bestätigt auch eine Studie der Technischen Universität Berlin (TU Berlin), laut der die herstellungsbedingte Umweltbelastung bei gebrachten Computern und Notebooks um etwa 50 Prozent und bei gebrauchten Monitoren um etwa 66 Prozent niedriger ist als bei neuer Hardware.

Was spricht für den Kauf gebrauchten Computern?

Neben den ökologischen Faktoren sprechen auch betriebswirtschaftliche Faktoren für den Kauf von gebrauchten Computern.

  • Hohes Einsparpotential: Unternehmen können durch den Kauf von gebrauchten Computern je nach Modell und Alter zwischen 50 und 80 Prozent gegenüber dem Neupreis sparen. Angesichts der unsicheren ökonomischen Situation setzen deshalb immer mehr Unternehmen, auch solche mit guter Geschäftsentwicklung, auf refurbished Computer, um die Kosten ihrer IT-Beschaffung zu reduzieren.
  • Keine Lieferprobleme: Seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie ist es schwieriger, Hardware zeitnah zu bekommen. Unternehmen, die dringend eine größere Anzahl an Laptops oder Computern benötigen, können die Lieferkettenprobleme und den Chipmangel umgehen, indem sie gebrauchte Modelle kaufen.
    Händler, die sich auf refurbished Hardware spezialisiert haben, haben oft große Stückzahlen an Geräten in ihren Lagern, die sie beispielsweise aus Konzerngesellschaften oder als Leasingrückläufer von Herstellern erworben haben. Da diese Geräte bereits in Deutschland verfügbar sind, ist eine schnelle Lieferung in der Regel innerhalb weniger Tage möglich.
  • Ausreichend Leistung: Die Hardwareanforderungen für Office-Anwendungen sind in den letzten Jahren kaum gestiegen, wodurch auch ältere Modelle von refurbished Laptops und Computern noch in der Lage sind, diese Anwendungen mit hoher Geschwindigkeit zu bewältigen.
    Allerdings können sie bei besonders leistungshungriger Software, wie zum Beispiel für Videobearbeitung, ihre Leistungsgrenzen erreichen. Im Vergleich zu neuen Geräten derselben Preisklasse, kann man bei refurbished Hardware oft ehemalige Spitzenmodelle von Markenherstellern wie HP, Dell und Lenovo erwerben, die eine höhere Leistung aufweisen.
  • Zuverlässigkeit durch Markenhersteller: Die Wahl von refurbished Hardware von bekannten Markenherstellern wie Lenovo kann sich für Unternehmen als lohnend erweisen. Dies liegt daran, dass Markenhersteller oft hochwertigere Komponenten in ihren Geräten verbauen, die länger halten.
    Besonders bei gebrauchten Geräten, die bereits einige Jahre in Betrieb waren, bieten Markengeräte die Garantie für längere Nutzungsdauer. Im Falle einer Fehlfunktion sind Markengeräte oft einfacher zu reparieren, da die Hersteller noch längere Zeit Originalersatzteile anbieten.

Fazit: Refurbished Computer schonen die Umwelt und helfen beim Sparen

Refurbished Computer reduzieren die Umweltbelastung deutlich und sollten deshalb in der Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens berücksichtigt werden. Außerdem ist der Kauf gebrauchter Hardware auch aus wirtschaftlicher und technischer Perspektive oft die bessere Alternative. Eine Ausnahme bilden hier lediglich Anwender, die für ihre Arbeit stets die maximal verfügbare Leistung benötigen.